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Von Autos und Elchen

Die Hamburger Polizei bekommt 30 neue „Silberpfeile“. Mercedes legt noch 100 Elche für unfallgeschädigte Kinder drauf  ■ Von Michaela Soyer

Mercedes mit weißer Lackierung sind out, deswegen gibt es die neuen Streifenwagen in coolem Silbermetallic. Das steigert den Wiederverkaufswert. Gerhard Rötters, Direktor der Mercedes Niederlassung Hamburg, Polizeipräsident Justus Woydt und Innensenator Hartmuth Wrocklage (SPD) strahlten, als ob Weihnachten und Ostern zusammenfiele. Die dienstlich anwesenden PolizistInnen sahen dagegen aus, als ob sie in eine saure Zitrone gebissen hätten: „Wir fahren doch gar nicht mit denen“, grummelte eine Polizistin. Die BeamtInnen waren einzig und allein dazu einbestellt worden, die Autos in den Fuhrpark nach Alsterdorf zu überführen, um sie von dort aus an die Polizeidienststellen weiter zu verteilen.

Auf den Motorhauben der ersten zwölf Dienstwagen sind Plüsch-Elche drappiert. Als Dankeschön für den 1,5-Millionen-Mark-Auftrag spendet Mercedes 100 kleine Elche. Sie gehen an den Verein Unfallgeschädigter Kinder. Die Plüschtiere sind so hässlich, dass man sich kaum vorstellen kann, wie sie traumatisierten Kinder Freude bereiten sollen. Die Kinder werden den Kuscheltieren das Auge herauspulen, um sie sich dann frus-triert in den Mund zu stecken. Spätestens nach zwei Tagen liegen alle 100 Elche einäugig in der Ecke und verstauben.

Der Innensenator sprach von „Reorganisation der Polizei“. Deren Pressestelle wusste nur von einer „ganz normalen Ersatzbeschaffung“. Schließlich zwängte sich der Innensenator in einen silbergrünen Smart, in dem er genauso deplaziert aussah, wie die Elche auf den silbernen Motorhauben. Mühsam und in leichter Schräglage, schleppt sich der Wagen über den Parkplatz. Gott sei Dank hatte der Smart nie Probleme mit dem Elchtest.

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