: „Spende angeregt“
Wienhold belastet Landowsky: Initiator der Parteispende. CDU weist alle Vorwürfe zurück, SPD will den Rücktritt
In der Landowsky-Affäre streitet sich die Union jetzt mit den beiden Aubis-Spendern. Am Donnerstagabend erklärte Klaus-Hermann Wienhold, einer der beiden Aubis-Geschäftsführer, im ARD-Magazin Kontraste, dass die Initiative für die umstrittene 40.000-Mark-Spende seiner Firma an die CDU von deren Fraktionsvorsitzenden ausgegangen sei. Wörtlich sagte Wienhold: „Es gab eine Wahlkampfspende, angeregt durch den Fraktionsvorsitzenden der CDU, Klaus Landowsky“. Letzterer hatte in der Vergangenheit stets bestritten, dass er die Immobilienfirma zu einer Spende aufgefordert habe.
Landowsky hatte in seiner Funktion als Chef der Berlin Hyp der Immobilienfirma Aubis 1995 etwa zeitgleich mit deren Spende einen Kredit in Höhe von etwa 600 Millionen Mark gewährt. CDU-Fraktionssprecher Markus Kauffmann wies gestern Wienholds Aussage zurück. Es gebe keinen Widerspruch zwischen den Aussagen Wienholds und früheren Darstellungen Landowkys. Zwar habe Landowsky die Aubis-Manager in ihrem Anliegen unterstützt, etwas für die CDU zu tun. Er habe sie jedoch nicht konkret zu einer Spende aufgefordert.
Der Fraktionssprecher berief sich auch auf ein Schreiben der beiden Aubis-Manager an den CDU-Landesvorsitzenden und Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) im Februar diesen Jahres. Darin hätten diese die Spende im Wahlkampfjahr 1995 als „Selbstverständlichkeit“ bezeichnet.
Falls die Vorwürfe zutreffen sollten, sei es Zeit für Landowsky, „die Konsequenzen zu ziehen“, erklärte Volker Holtfrerich, stellvertretender Sprecher der SPD-Fraktion. Er selbst gehe von der Richtigkeit der Aussage Wienholds aus.
Nach Aussage Holtfrerichs belasten die neuen Vorwürfe „mehr und mehr die Handlungsfähigkeit der Koalition“. Der stellvertretende SPD-Fraktionssprecher forderte Diepgen in seiner Funktion als CDU-Landesvorsitzender noch einmal zum Handeln auf, da Klaus Landowsky dazu „nicht mehr in der Lage zu sein scheint“. BERT SCHULZ
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