zahl der woche: Airlines können sich wieder gegen Terroranschläge versichern
Restrisiko beim Absturz
Fliegen muss billig bleiben – auch wenn es teurer geworden ist. Diese Position bestimmt die Haltung der Lufthansa und anderer Fluggesellschaften seit der Zerstörung des World Trade Center mittels zweier Passagierflugzeuge. Für derartige Schäden und die entsprechenden Versicherungen möge die Allgemeinheit aufkommen – private Firmen seien damit überfordert.
Maximal einen Dollar pro Passagier will die Lufthansa für die Haftpflichtversicherung gegen Terrorschäden ausgeben. Was sie dafür bekommt, haben die Allianz und die US-Versicherung Berkshire Hathaway jetzt ausgerechnet: Die neue Police bietet an, pro Flugzeug Drittschäden bis zu einer Milliarde Dollar abzudecken. Stürzen mehrere Jets nach Terroranschlägen ab, verfügen alle Airlines, die die Police gezeichnet haben, zusammen über einen Schutz in Höhe von 4 Milliarden Dollar.
„Wer deckt den Rest ab?“, fragt nun eine Lufthansa-Sprecherin. Eine gute Frage – allein Larry Silverstein, der Bauinvestor des World Trade Centers, hat am 11. September mehr als 7 Milliarden US-Dollar verloren.
Trotz des neuen Angebots der Versicherer geht der Streit also in die nächste Runde. Die Lufthansa sieht Bundesfinanzminister Hans Eichel in der Pflicht, dessen Ministerium verweist auf die privatwirtschaftliche Verantwortung. H. KOCH
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