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Neue Berufswünsche fördern

Das Projekt Kumulus hilft ausländischen Jugendlichen bei der Arbeitssuche

„Man muss ausländischen Jugendlichen beibringen, den Vogel mit dem Mund zu fangen“, beschreibt Cengiz Gömüsay das Credo des Berliner Arbeits- und Bildungsprojektes Kumulus. „Mit dem Mund den Vogel fangen“ ist ein türkisches Sprichwort und heißt so viel wie: Man muss das beinahe Unmögliche möglich machen.

Hier setzt Kumulus an: Das Projekt hilft ausländischen Jugendlichen dabei, einen Ausbildungsplatz in Deutschland zu finden. Und das sei in vielen Berufsfeldern ein schwieriges Unterfangen, erklärt Gömüsay. Im öffentlichen Dienst liege der Anteil ausländischer Mitarbeiter immer noch bei nur 1 Prozent, obwohl hier geborene Migranten oft sehr gute schulische Leistungen hätten. Diesen Anteil wollen die Kumulus-Mitarbeiter gemeinsam mit Vertretern der Aus- und Fortbildungsbereiche des öffentlichen Dienstes erhöhen. Ein typischer Fall: Ein türkisches Mädchen mit dem Berufswunsch Friseuse überzeugte Gömüsay in einer Beratung davon, lieber Informatikkauffrau zu werden. Um Ausbildungsplätze zu beschaffen, kooperiert Kumulus seit 1999 mit türkischen Unternehmen in Berlin. Rund tausend dieser Unternehmen könnten theoretisch ausbilden, erklärt Gömüsay. Deshalb appelliere man an die Unternehmer, Abendkurse der Industrie- und Handelskammer zu besuchen. Nach einer IHK-Prüfung dürften diese Unternehmen Ausbildunsgplätze anbieten.

Pro Jahr berät Kumulus zirka 1.400 Jugendliche. Sogar im deutsch-türkischen Sender wirbt man für das Projekt. Außerdem gehen die Kumulus-Mitarbeiter direkt an die Schulen, veranstalten in Kreuzberg, Wedding und Neukölln türkische und arabische Elternabende, denn „der Einfluss der Eltern in ausländischen Familien ist groß“. Trotz aller Bemühungen: „Den Vogel mit dem Mund zu fangen“ sei immer noch schwierig. AH

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