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was bisher geschah …

Esther Schröder und ihr kurzer Auftritt

Sie hätte sollen, wollte aber dann doch nicht. Wirtschaftssenator Harald Wolf (PDS) hatte die engagierte Parteikollegin als neue Staatssekretärin für Arbeit und Frauen vorgeschlagen, bevor ihr arbeitsrechtlicher Status geklärt war. Denn Esther Schröder lehnte die zweijährige Probezeit ab, wollte sofort verbeamtet werden. Und beharrt noch heute darauf, keine Sonderrechte, sondern nur die Anrechnung bisheriger Dienstzeiten gefordert zu haben. Zudem, heißt es, wollte sie ihr sicheres Mandat im Potsdamer Landtag zugunsten des Postens in Berlin nicht aufgeben. Auch das bestreitet sie: „Ich habe mich nur dagegen verwahrt, dieses vor Amtsantritt niederzulegen.“

„Kann eine Sozialistin das juristisch Mögliche politisch verlangen?“, fragte sich denn auch PDS-Urgestein Lothar Bisky, als das Kind längst in den Brunnen gefallen war und die „Privilegiendiskussion“ der PDS zu schaden begann.

In der Landtagsfraktion hatte sich Schröder schon vorher unbeliebt gemacht, weil sie den PDS-Schmusekurs gegenüber der Politik des damaligen CDU-Wirtschaftsministers Wolfgang Fürniß nicht teilte. Als „nicht teamfähig“ wurde Schröder bezeichnet, und sie sagt zum missglückten Ausflug nach Berlin: „Man wollte mich in die Falle locken.“

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