: Ein rotes Tuch für die Apotheken
Bundesweite Apotheker-Protestaktion gegen das geplante Beitragssicherungsgesetz der Bundesregierung
Wie gut, dass Apotheker nicht streiken dürfen. Ansonsten hätten gestern nämlich viele kranke Menschen Probleme gehabt, sich mit Medikamenten zu versorgen. Um ihren Unmut über das neue Gesetz äußern zu können, haben gestern viele Medikamentenverkäufer ihre Schaufenster mit einem roten Tuch verhüllt.Tritt das neue Gesetz in Kraft, würde den Apotheken rund eine Million Euro entzogen, prognostiziert die Bundesapothekerkammer. Damit seien die Apotheken weitaus stärker belastet als jede andere Gruppe im Gesundheitswesen.
Die Mitglieder des Bundesrates lehnten das Gesetz bislang zwar ab, mit einer „Kanzlermehrheit“ soll das Veto aber noch in dieser Woche überstimmt werden. „Besonders die kleine Landapotheke, die wenig Handverkauf hat und hauptsächlich Rezepte aushändigt, würde an den Rand des Ruins getrieben“, bedauert Lars Ruhwisch von der Apothekerkammer in Bremen. Wer letztlich die Last trage, sei klar: der Kunde. Der müsse mit einer schlechteren Arzneimittelversorgung rechnen und längere Wartezeiten in Kauf nehmen, so Ruhwisch. jf/Foto: Kerstin Rolfes
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen