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Antrag im Bundestag zu LastenrädernGrüne wollen mehr davon

Die Grünen wollen, dass Lastenräder staatlich gefördert werden. Sie fordern eine Milliarde Euro für eine Million Gefährte.

Er fährt schon mal Probe: Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan auf einem Elektro-Lastenrad Foto: dpa

Die Grünen im Bundestag wollen erreichen, dass Lastenräder vom nächsten Jahr an bundesweit und für alle KäuferInnen gefördert werden. In einem Antrag, der der taz vorliegt und der am Mittwoch in den Haushaltsausschuss eingebracht werden soll, fordert die Fraktion, dass KäuferInnen einen pauschalen Zuschuss von 1.000 Euro pro Rad bekommen. Insgesamt sollen über einen Zeitraum von vier Jahren eine Million Lastenräder mit insgesamt einer Milliarde Euro bezuschusst werden.

„Die Verkehrswende in unseren Städten braucht jetzt einen großen Schub“, sagte Grünen-Haushälter Sven Kindler der taz zur Begründung. „Wir wollen gezielt Fahrradfahrerinnen und -fahrer fördern, denn Radfahren sorgt für saubere Luft, weniger Lärm und mehr Platz in unseren Städten.“

Lastenräder, die den Transport größerer Gegenstände auch ohne Auto ermöglichen, werden bisher schon von einigen Kommunen finanziell unterstützt, darunter Berlin, Hannover und Stuttgart. Diese Förderung ist aber meist geringer oder an mehr Bedingungen geknüpft als das nun von den Grünen vorgeschlagene Programm.

Auf Bundesebene gibt es seit März bereits eine Förderung für gewerblich genutzte Lastenräder mit Elektroantrieb und einem Transportvolumen von mehr als einem Kubikmeter. Für sie gibt es einen Zuschuss von 30 Prozent des Anschaffungspreises, maximal 2.500 Euro.

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4 Kommentare

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  • Ja, wenn der sharing Gedanke weiter geht ist auch mit weniger Aufwand, mehr zu leisten. Heisst das ein Lastenrad mit mehreren Nutzern geteilt, viel effektiver ist und besser genutzt wird. Auch wegen des noch recht hohen Anschaffungspreises. Mitunter könnte bei Wohnungsgesellschaften, Supermärkten usw. auch Parkmöglichkeiten entstehen das Lastenfahrräder sicher unterkommen.

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Oh nein, nicht noch mehr Väter, die ihre Kinder als Rammbock im Straßenverkehr benutzen.

  • Richtiger Ansatz, bin begeistert!

    Nur das Liebhaben runder Zahlen lässt dann doch wieder mäkeln: Mit 1.000 Euros Zuschuss kann man eben allenfalls Gut- bis Besserverdienende überzeugen ca. 2.500 -4.000 Euros (elektrisch oder nicht) für so ein Spezialrad auf den Tisch des Hauses zu legen.

    Wäre da nicht ein z.B. 50 %-Anteil o.ä. zielführender gewesen, oder wenn sich mehrere Familien zusammentun sogar bis >> 50 %?

    • @Tom Farmer:

      Dem möchte ich noch hinzufügen, dass solche Räder aus China nur einen Bruchteil kosten. Bei diesen Preisen würde demnach auch die heimische Fahrradindustrie angeschoben.