Antisemitische Schmiererei in Frankfurt: Hakenkreuz an Thora-Schrank

In einem jüdischen Gebetsraum am Frankfurter Flughafen wurde eine antisemitische Schmierei gefunden. Der Staatsschutz ermittelt.

Jüdischer Gebetsraum

Jüdischer Gebetsraum im Transitbereich des Terminals 1 im Flughafen Frankfurt, Aufnahme vom 2015 Foto: Thomas Rohnke/epd/imago

Berlin taz | Antisemitischer Vorfall am Flughafen Frankfurt am Main: An den Thora-Schrank im synagogalen Gebetsraum im Flughafengebäude wurde ein Hakenkreuz geschmiert. Das teilte die Jüdische Gemeinde der Stadt am Freitag Mittag mit.

Der Raum befindet sich im Transit-Bereich des großen internationalen Flughafens – und ist aufgrund der Coronapandemie derzeit verschlossen. Der Vorfall wurde laut Gemeinde bei einem regelmäßigen Kontrollgang des Sicherheitspersonals am Mittwoch entdeckt.

Das Betreiberunternehmen, Fraport AG, habe den Gemeindevorstand vom Vorfall in Kenntnis gesetzt. Fraport habe die Polizei eingeschaltet, der Staatsschutz sei hinzugezogen worden. Für eine Stellungnahme war Fraport am Freitag Nachmittag nicht zu erreichen.

„Wenn der Gebetsraum abgeschlossen war und nur bestimmtes Personal Zugang dazu hatte, so stellt sich die berechtigte Frage und Forderung auch nach internen Untersuchungen“, so der Vorstand der Gemeinde in einer Mitteilung.

Gebetsraum ist eigentlich verschlossen

Man hoffe auf eine baldige und vollständige Aufklärung des Vorfalls. „Eins steht fest: Eine Hakenkreuz-Schmiererei auf eines der wichtigsten Objekte in einem jüdischen Gebetsraum darf nicht straffrei bleiben“, so das Schreiben. Zudem sei man in Gesprächen über die Sicherheitslage für jüdische Reisende und Be­su­che­r*in­nen des Gebetsraumes am Flughafen.

„Diese antisemitische Tat muss schnellstmöglich aufgeklärt werden“, teilt der Vorstand weiter mit. „Wir sind froh, dass keine Thora-Rolle beschädigt wurde und sind bereits in Gesprächen, den Aron Hakodesh wieder bereinigt herzustellen.“

Zuletzt kam es bundesweit zu antisemitischen Vorfällen. Auf antiisraelischen Demonstrationen wurden etwa judenfeindliche Parolen gerufen, am vergangenen Samstag wurde ein Brandanschlag auf die Synagoge in Ulm verübt.

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