Anti-Terror-Kundgebung in Istanbul: Zehntausende protestieren gegen PKK
Sie sollte ein Zeichen gegen den Terror der kurdischen Arbeiterpartei setzen. Von der AKP wurde die Demo am Sonntag aber vor allem für Wahlkampfzwecke genutzt.
Seit Ende Juli eskaliert der Konflikt zwischen der PKK und türkischer Regierung. Beide Seiten werfen sich gegenseitig vor, den mehr als zwei Jahre anhaltenden Waffenstillstand gebrochen zu haben. Die PKK verübt fast täglich Anschläge auf Sicherheitskräfte. Die türkische Armee wiederum bombardiert PKK-Stellungen im Nordirak und in der Türkei.
Ein Bündnis aus Nichtregierungsorganisationen hatte zu der Kundgebung im Viertel Yenikapi aufgerufen. Sie wurde von der türkischen Öffentlichkeit jedoch als Veranstaltung der islamisch-konservativen AKP wahrgenommen.
Der Protest fand unter dem Motto „Millionen Atemzüge. Eine Stimme gegen den Terror“ statt. Sie wurde von zahlreichen Polizisten und Scharfschützen bewacht. Die Zugängen zur Versammlung wurden kontrolliert.
Ministerpräsident Ahmet Davutoglu nutzte die Veranstaltung auch zum Wahlkampf und sagte, die pro-kurdische HDP sollte bei den Neuwahlen am 1. November unter der Zehn-Prozent-Hürde bleiben. Die HDP hatte bei den Parlamentswahlen im Juni erstmals die Wahlbarriere passiert. Damit verlor die AKP ihre absolute Mehrheit. Koalitionsgespräche scheiterten.
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