Anti-Terror-Krieg in Mali: Franzosen töten Al-Qaida-Mann
Ein wichtiger Al-Qaida-Kommandant wird nahe der malischen Stadt Timbuktu bei Kämpfen getötet. Er kommt aus Melilla.
Der Tote ist ein 35-jähriger Spanier aus der Exklave Melilla, die an der nordafrikanischen Küste liegt und von Marokko beansprucht wird. Das erklärt seinen Al-Qaida-Kriegsnamen „al-Andalus“ nach der arabischen Bezeichnung für die Iberische Halbinsel.
Nach Agaben der spanischen Sicherheitsexpertenfirma AICS führte er rund 25 AQMI-Kämpfer nördlich der malischen Wüstenstadt Timbuktu. Er sei in einem im September 2015 veröffentlichten Video zu sehen, wie er Malier auf Spanisch zum Mitmachen bei den Islamisten aufruft, dann mit Kämpfern auf einen offenen Lastwagen steigt und schließlich auf einen Leichenhaufen schießt. Es soll sich dabei um einen Überfall auf eine UN-Patrouille handeln, bei dem sechs Blauhelmsoldaten aus Burkina Faso ums Leben kamen.
Der Tod des AQMI-Spaniers erfolgte den Berichten zufolge bei einer verdeckten Operation französischer Spezialkräfte gegen ein Treffen hochrangiger Islamisten 180 Kilometer nördlich von Timbuktu. Eine weitere ähnliche Operation habe nahe Gao stattgefunden, wo auch deutsche Bundeswehrsoldaten im Rahmen der UN-Mission Minusma stationiert sind.
AQMI ist die stärkste bewaffnete Islamistengruppe in Mali und hat die Verantwortung für blutige Anschläge auf Hotels in Malis Hauptstadt Bamako sowie Burkina Fasos Hauptstadt Ouagadougou übernommen.
Die Bestätigung des Todes einer ihrer Kommandanten kommt zeitgleich zum Beginn des ersten Vorverfahrens gegen einen Islamisten vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag. Die Richter müssen in der am Montag begonnenen Anhörung entscheiden, ob gegen Ahmad al-Faqi al-Mahdi Anklage wegen der Zerstörung von Kulturgütern in Timbuktu 2013 erhoben wird.
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