Anstieg während Corona: 811 Millionen Hungernde
Durch die Pandemie hat sich die Zahl der Menschen, die nicht genug zu Essen haben, erhöht. Das zeigt der Welternährungsbericht.
Die Covid-19-Pandemie könne als Warnung vor künftigen Risiken gelten, denn die Faktoren, die unvorhergesehene Krisen verursachen, kehrten regelmäßig wieder, hieß es in der Studie. Die Autorinnen und Autoren fordern vor diesem Hintergrund umfassende Veränderungen bei Produktion, Handel und Konsum von Lebensmitteln.
Der Hunger stieg demnach im vergangenen Jahr am stärksten in Afrika. Dort stellen 282 Millionen unterernährte Menschen 20 Prozent der Bevölkerung, mehr als doppelt so viel wie in jeder anderen Region. Mit rund 418 Millionen leben mehr als die Hälfte der Hungernden in Asien. In Lateinamerika und in der Karibik rechnet der Bericht mit sechzig Millionen Menschen, die nicht genügend zu Essen haben.
Die Coronapandemie habe den seit 2014 beobachteten Anstieg der Zahl der Unterernährten beschleunigt, warnen die Urheberinnen und Urheber des Berichts. Knapp ein Drittel der Weltbevölkerung hatte demnach im vergangenen Jahr keinen ausreichenden Zugang zu angemessener Ernährung. Gleichzeitig waren knapp 150 Millionen Kinder im Alter unter fünf Jahren aufgrund von Mangelernährung unterentwickelt.
Im Coronajahr hatten insgesamt drei Milliarden Menschen vor allem wegen hoher Kosten keinen ausreichenden Zugang zu gesunder Ernährung. Die Krise vertiefte auch die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern. Auf zehn von Ernährungsunsicherheit bedrohte Männer entfielen demnach elf Frauen.
Der Welternährungsbericht wird jährlich gemeinsam von Welternährungsprogramm (WFP), Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO), Kinderhilfsprogramm (Unicef), Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Fonds für Landwirtschaftsentwicklung (Ifad) erstellt.
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