Anschlag in Thailand: Tote bei Explosion in Bangkok

Bei einer Explosion in Bangkok hat es zahlreiche Tote und Verletzte gegeben. Darunter sollen auch Ausländer sein. Die Polizei geht von einem Bombenanschlag aus.

Polizisten vor dem Schrein, an dem sich die Explosion ereignete

Die Explosion ereignete sich beim berühmten Erawan-Schrein, einem Touristenmagnet. Foto: ap

BANGKOK dpa | Eine riesige Explosion hat an einer der belebtesten Kreuzungen der thailändischen Hauptstadt Bangkok mindestens 16 Menschen in den Tod gerissen. Rund 80 seien verletzt worden, sagte Polizeisprecher Prawut Thavornsiri am Montagabend. Unter den Opfern sei „eine erhebliche Zahl von Ausländern“. Die Opferzahl dürfte noch steigen, sagte er. Die Polizei ging von einem Bombenanschlag aus.

„Ich habe im Hyatt-Eriwan-Hotel zu Abend gegessen, als eine riesige Explosion das Gebäude erschüttert hat“, berichtete Eric Seldin, der in Bangkok arbeitet. „Als wir 15 Minuten später nach draußen durften, habe ich mehrere mit Tüchern bedeckte Körper gesehen.“ Augenzeugen berichten von großer Verwüstung.

Die Kreuzung liegt mitten im Einkaufsviertel der Millionenmetropole. An der Ecke ist der berühmte Erawan-Schrein, ein Touristenmagnet, weil dort jede Stunde mehrmals Tänzerinnen in prunkvollen Kostümen auftreten. Die umliegenden Einkaufszentren wurden geräumt. Hundertschaften der Polizei durchsuchten die Umgebung auf der Suche nach weiteren Sprengsätzen. Auf Fernsehbildern war vor dem Schrein eine Art Bombenkrater zu sehen.

Auf einer Überwachungskamera war am Montag an einer belebten Kreuzung ein riesiger Feuerstoß zu sehen, dann rannten Passanten in verschiedene Richtungen davon.

Hintergrund zunächst unklar

Über den Hintergrund konnte die Polizei zunächst keine Angaben machen. Im Februar waren vor einem Einkaufszentrum in Bangkok zwei Sprengsätze explodiert und hatten zwei Menschen verletzt. Auf der Touristeninsel Koh Samu explodierte im April eine Autobombe. Niemand hat sich je zu den Anschlägen bekannt.

Im Mai 2014 hatte das thailändische Militär nach jahrelangen politischen Spannungen zwischen verfeindeten Lagern geputscht. Seitdem regiert Putschführer Prayuth Chan-ocha. Das Militär ging davon aus, dass die Bomben im Februar und April die vom Militär eingesetzte Regierung destabilisieren sollten.

Die beiden politischen Lager kämpfen um die Regierungsmacht. Sie haben Massendemonstrationen und Straßenblockaden in Bangkok organisiert und sich teils blutige Straßenschlachten geliefert. Dutzende Menschen sind dabei seit 2010 ums Leben gekommen.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.