Angriffe auf Öltanker im Golf von Oman: Immer lautere Drohgebärden
Jetzt beschuldigt auch Saudi-Arabien den Iran, hinter den Angriffen auf zwei Tanker zu stehen. Teheran deutet dagegen Richtung Washington.
Auf dem norwegischen Tanker „Front Altair“ und dem japanischen Schiff „Kokuka Courageous“ hatten sich am Donnerstagmorgen im Golf von Oman Explosionen ereignet. Washington und London gehen von iranischen Angriffen auf die beiden Schiffe aus. Teheran weist die Vorwürfe nachdrücklich zurück.
Saudi-Arabiens mächtiger Kronprinz sagte der Zeitung Aschark al-Awsat, der Iran habe ausgerechnet während der Bemühungen von Japans Regierungschef Shinzo Abe, in dem Streit zwischen Teheran und Washington zu vermitteln, die zwei Tanker angegriffen. Saudi-Arabien wolle „keinen Krieg in der Region“, werde aber „nicht zögern“, gegen „jedwede Bedrohung unseres Volks, unserer Souveränität, unserer territorialen Unversehrtheit und unserer zentralen Interessen“ vorzugehen.
Irans Parlamentspräsident Laridschani präsentierte in einer Rede vor dem iranischen Parlament einen anderen Schuldigen und deutete Richtung Washington.
„Keinerlei Resultate mit den Sanktionen“
„Es scheint, dass die verdächtigen Handlungen auf den Tankern im Golf von Oman die Wirtschaftssanktionen (der USA gegen den Iran) vervollständigen, denn sie (die USA) haben keinerlei Resultate mit diesen Sanktionen erzielt“, sagte er laut den iranischen Nachrichtenagenturen Irna und Isna in Teheran. Bereits am Donnerstag hatte Außenminister Mohammed Dschawad Sarif den USA einen Willen zur „diplomatischen Sabotage“ vorgeworfen.
Wegen der britischen Anschuldigungen bestellte Teheran nach eigenen Angaben den britischen Botschafter Rob Macaire ein. Der Iran habe „scharf gegen die inakzeptablen und iranfeindlichen Positionen der britischen Regierung protestiert“, hieß es aus dem Ministerium. Der britische Außenminister Jeremy Hunt hatte zuvor erklärt, nach Einschätzung seiner Regierung stecke Teheran mit „an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“ hinter den Attacken.
Botschafter Macaire wies die Darstellung, er sei einbestellt worden, zurück. „Interessant. Und neu für mich“, schrieb er am Sonntag auf Twitter. Vielmehr habe auf seine Bitte hin ein „dringendes Treffen“ im iranischen Außenministerium stattgefunden.
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