piwik no script img

Angela Merkel trifft Li KeqiangChina bekräftigt Klimaziele

Am Donnerstag beginnt ein EU-China-Gipfel in Brüssel. Bereits zuvor trafen sich der chinesische Premier und die Kanzlerin, um über Klimapolitik zu sprechen.

Freundliche Atmosphäre bei der gemeinsamen Pressekonferenz Foto: ap

Berlin dpa | Angesichts des möglichen Ausstiegs der USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen hat sich China ohne Abstriche zu seinen Verpflichtungen im Kampf gegen die Erderwärmung bekannt. China stehe zu seiner internationalen Verantwortung, sagte Ministerpräsident Li Keqiang am Donnerstag nach einem Treffen mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin.

Gemeinsam mit der internationalen Gemeinschaft werde sein Land die Herausforderungen bewältigen und seinen Teil zu einem grünen und nachhaltigen Wachstum der Weltwirtschaft beisteuern. Merkel begrüßte Lis Versprechen.

US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, am Abend deutscher Zeit zu erklären, ob sein Land aus dem Klimaabkommen aussteigt oder nicht. Auf die Pläne Trumps gingen weder Merkel noch der chinesische Premier direkt ein.

Li sagte allerdings, in seinem Land gebe es das Sprichwort: „Unsere Worte zählen, und unsere Taten müssen Erfolge haben.“ China habe bereits die internationalen Verträge in nationales Recht umgewandelt und den Vereinten Nationen einen landesspezifischen Maßnahmenkatalog zum Klimaschutz vorgelegt.

Merkel nannte Chinas Bekenntnis zum Klimaschutzabkommen „sehr erfreulich“. Das Thema werde auch bei dem am Nachmittag beginnenden EU-China-Gipfel in Brüssel eine wichtige Rolle spielen. Dort wollen sich beide Seiten klar zur Umsetzung der Vereinbarungen von Paris bekennen und eine Führungsrolle im globalen Klimaschutz beanspruchen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

5 Kommentare

 / 
  • War ich da im falschen Film diese Woche ... 100.000 Menschen sind in Peking unterirdisch fensterlos in Miete. Über der Erde können sich diese Abgehängten die Miete nicht leisten.

    DAS gefällt so manchem zwitschernden (twitternden) Hosenanzug.

  • upps. Korrektur zu meinem letzten Posting: Ich meinte natürlich 2,5 Mrd Tonnen Zement, die China jährlich herstellen will.

    • @el presidente:

      Es gibt schon Statistiken mit dem Co2-Beitrag von Zement. Ich weiß nicht, ob der auch so groß ist und ob da alles reinkommt (inkl. Folge- = Bau- + Transportausstoß etc.)

       

      Was jedoch außer Frage steht, ist dass die Chinesen in nur *3* Jahren mehr Zement verbraucht haben als die USA in den letzten 100:

      https://blogs-images.forbes.com/niallmccarthy/files/2014/12/20141205_Concrete_FO.jpg

       

      Unterm Strich ist es ein Abkommen zugunsten von Chinesen - Energieverteuerung/-verknappung im Westen, damit die Volksrepublik energiemäßig aufholen kann. Dafür bekommt man den Zugang zum Markt. Nicht auf ewig, glaube ich.

  • Neulich habe ich gelesen das die chin. Regierung ihrer Bauwirtschaft die Produktion von jährlich 25 Mrd Tonnen Zement(*) zugesichert hat. Hallöchen! Soviel zusätzliches CO2 können noch nicht mal die Trump-USA erzeugen, selbst wenn die es wollten, da fehlt ihnen schlicht die Kapazität.

     

    ---------------------------------------

    (*) ich kapiere nicht wieso die Zementprod. nie in diesen Klimarechnungen gesondert auftaucht- sie ist die größte menschliche CO2-Schleuder.

  • Da nichts Konkretes da steht, steuere ich Konkretes bei:

     

    Chinesen haben sich verpflichtet "so um 2030" mit dem CO2-Ausstoß zu "peaken".

    Je nach dem Szenario können das schon 11 Mrd Tonnen oder auch 20 Mrd Tonnen sein.

     

    Kein Wunder bei den Wachstumsraten: http://www.zerohedge.com/sites/default/files/images/user3303/imageroot/2013/03/20130315_china2.png

     

    Merkel lächelt zwar, das Lachen von Keqiang ist aber breiter - er weiß, wer hier abgezogen wird.