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Andreas Speit Der rechte RandWie die AfD-Fraktion in Hamburg durch Frauen rechter wird

Foto: Jungsfoto: dpa

Am Wahlabend sah es kurz so aus, als flöge die AfD aus der Hamburger Bürgerschaft. Am Ende des Abends stand aber fest: Die Partei zieht mit 5,3 Prozent erneut ins Landesparlament. In dieser Legislaturperiode sind zwei Frauen mit dabei: Monika Winkler und Olga Petersen. Die ersten Frauen in der AfD-Fraktion sind sie nicht. In der vergangenen Legislatur saß bereits Andrea Oelschläger für die Partei im Parlament. Die selbstständige Steuerberaterin fiel in der parlamentarischen Arbeit kaum durch radikale Positionen und gezielte Provokationen auf.

Winkler und Petersen stehen weiter rechts. Winkler ist eine überzeugte Christin, die sich nach eigener Aussage dem „Kernthema Familie“ widmen will, um Sexualaufklärung in den Kitas und Grundschulen zu unterbinden, weil sie überzeugt ist, dass Kinder im Elternhaus aufgeklärt werden sollten. Eine vermeintliche Anbiederung an Homosexuelle will sie beenden, überhaupt möchte sie die traditionellen Geschlechterrollen nicht ins Rollen bringen. „Nur wer sich selbst seines Wertes bewusst ist, der kann selbstbewusst Unterschiede von Mann und Frau akzeptieren und nutzen. Darin liegt Potential“, schrieb die Journalistin in der AfD-Zeitung Uns Hamburg.

In Harburg hat Winkler bisher das Parteibüro geleitet und war wissenschaftliche Mitarbeiterin des ehemaligen AfD-Bürgerschaftsabgeordneten Harald Feineis, wie sie ein harter Evangelikaler. Die AfD-Politikerin hat auch keine Scheu, auf die Straße zu gehen. Seit Februar 2018 nahm sie nach Informationen von AfD Watch Hamburg an den rechtsextremen „Merkel muss weg“-Kundgebungen teil.

Auch Olga Petersen möchte gegen eine vermeintliche Indoktrinierung von Kindern in Bezug auf die Themen Klimaschutz und Sexualität vorgehen und agiert auf der Straße. Die 38-Jährige, die sich gern als Russlanddeutsche und alleinerziehende Mutter vorstellt, hat auf Videos gepostet. In einem Clip posiert sie vor dem Zelt der Lampedusa-Gruppe am Hamburger Hauptbahnhof, wo sie mit Kamera und Mikrofon angeblich ein Gespräch sucht und beklagt, dass es nicht dazu kommt.

In einem anderen Clip spricht sie mit einem Mikro in der Hand auf dem Hamburger Steindamm einen „arabischen Touristen aus Kopenhagen“ an, um von ihm zu erfahren, „was er unter Heimat versteht“. Er scheint sie nicht ganz zu verstehen – Petersen stellt die Situation so dar, als könne der Angesprochene mit „Heimat“ nichts anfangen.

Andreas Speitarbeitet als freier Journalist und Autor über die rechte Szene nicht nur in Norddeutschland.

In einem weiteren Video sagt Petersen, dass sich die „Heimat“ verändere, „leider zum Negativen. Wir haben immer mehr Shishabars, türkische Läden, Dönerbuden hier. Wie viel davon verträgt meine Heimat noch?“ Auf ihrer Facebook-Seite feiert die Kandidatin aus dem Wahlkreis 17 Süderelbe auch die „Eskalation“ in Thüringen als „Chance“ und erklärt, dass Björn Höcke zwar „Faschist“ genannt werden dürfe, das aber „noch lange nicht“ bedeute, „das (sic!) er auch einer ist!“

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