Amoklauf in Nordkalifornien: Täter tötete wahllos Menschen
Ein Mann erschoss vier Menschen, bis er selbst von der Polizei erschossen wurde. Als Motiv wird eine Eskalation häuslicher Gewalt vermutet.
Der Schütze hat offenbar gezielt versucht, mehr Kinder ins Visier zu nehmen. Nach Erkenntnissen eines Sheriffs vom Dienstag (Ortszeit), versuchte der mutmaßliche Täter in die Klassenräume einer Grundschule zu gelangen. Ein von Mitarbeitern der Schule aktivierter Sperrmodus an den Türen habe Leben gerettet, hieß es. Bei der Schießerei an sieben Orten in der kleinen Gemeinde Rancho Tehama Reserve tötete der Schütze vier Menschen und verletzte neun weitere, darunter auch ein Kind an der Rancho Tehama School.
Der Täter habe sich seine Ziele wahllos ausgesucht, sagte Vize-Sheriff Phil Johnston vor Journalisten. Unter den etwa zwölf Verletzten seien mehrere Kinder. In der Grundschule am Rande der Kleinstadt Corning sei ein Kind angeschossen worden. Ein anderes Kind sei verletzt worden, als es mit seiner Mutter im Auto unterwegs gewesen sei. Die Frau habe schwere Verletzungen erlitten.
Johnston zufolge stahl der Angreifer zu Beginn seines Amoklaufs ein Auto. Als dieses den Geist aufgegeben habe, habe er ein zweites Fahrzeug gestohlen. Am Tatort seien drei Waffen gefunden worden: ein halbautomatisches Gewehr und zwei Handfeuerwaffen. Rund hundert Beamte seien im Einsatz gewesen.
Das Motiv des Täters war zunächst unklar, ersten Berichten zufolge könnte ein häuslicher Streit eskaliert sein. Details zur Identität des Angreifers haben die Behörden noch nicht bekannt gegeben. Unter den Toten sei auch eine Nachbarin, die der mutmaßliche Täter im Januar dieses Jahres angegriffen haben soll. In dem Zuge sei ein Kontaktverbot gegen ihn erlassen worden.
Ein Nachbar, der viel geschossen habe
Der Augenzeuge Casey Burnett sagte der Lokalzeitung „Redding Record Searchlight“, der Täter sei „herumgefahren und habe wahllos aus dem Auto herausgefeuert“. Ein Anwohner, Brian Flint, sagte örtlichen Medien, sein Mitbewohner sei von dem Amokläufer erschossen worden. „Er ist tot. Er hat es nicht geschafft.“ Bei dem Täter habe es sich um einen Nachbar gehandelt, der in letzter Zeit viel geschossen habe und große Waffenmagazine leergefeuert habe.
Schusswaffenangriffe dieser Art geschehen in den USA immer wieder und lösen regelmäßig eine ergebnislose politische Debatte über die laxen Waffengesetze aus. So hatte erst vor gut einer Woche ein Schütze ein Blutbad in einer kleinen Kirche in Texas angerichtet. Er tötete 25 Gottesdienstbesucher sowie das ungeborene Kind einer Schwangeren.
Wiederum fünf Wochen davor hatte ein Heckenschütze in Las Vegas das schlimmste Schusswaffenmassaker der jüngeren US-Geschichte begangen. Er feuerte bei einem Countrymusik-Festival in die Besuchermenge und tötete 58 Menschen.
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