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■ Altnazi Hoffmann hatte viele FreundeDeutscher Honorarkonsul in Spanien gestorben

Madrid (taz) – Der deutsche Honorarkonsul im südspanischen Málaga, Hans Hoffmann, ist am Donnerstag abend im Alter von 82 Jahren verstorben. Hoffmann, der seit knapp 36 Jahren die BRD vertrat, war immer wieder wegen seiner Nazi-Vergangenheit in die Schlagzeilen geraten.

Vor allem die Madrider Tageszeitung El Pais enthüllte Dokumente der Alliierten, denen zufolge der Deutschspanier nicht nur bei der SS diente, sondern auch nach dem Krieg bei den Werwölfen für den Fortbestand der NSDAP arbeitete. Die Alliierten wollten den ehemaligen Mitarbeiter der Botschaft Nazideutschlands repatriieren, weil er als „gefährlicher Gestapoagent“ an „Entführungen von deutschen Nazigegnern teilgenommen“ hätte. Dem entging Hoffmann dank einflußreicher Freunde in der Regierung des Diktators Franco.

Trotz seiner Vergangenheit konnte Hoffmann auf prominente Freunde verweisen, darunter Franz Josef Strauß, Willy Brandt und Rudolf Augstein. „Exemplarisch für viele Auslandsdeutsche“, schwärmte gar Bundeskanzler Helmut Kohl gegenüber Bild über Hoffmanns Werdegang. rw

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