piwik no script img

Alien-Such-Programm eingestelltWarten auf E.T.

Aus Geldnot wird das Alien-Such-Programm "Search for Extraterrestrial Intelligence" (SETI) eingefroren. Aber es gibt eine Alternative.

Alien, wo bleibst du? Bild: ap

Die Suche nach Außerirdischen ist vorbei. Und schuld ist die Finanzkrise, in diesem Fall die kalifornische. Weil staatliche Zuschüsse ausbleiben, muss die "Search for Extraterrestrial Intelligence" (SETI) des gleichnamigen Instituts vorübergehend gestoppt werden – der Betrieb des Allen-Radioteleskops in Nordkalifornien ist nicht mehr finanzierbar. Hier waren 42 (sic!) Schüsseln zum Aufspüren außerirdischer Signale im Einsatz. Das 1984 gegründete SETI-Institut durchsuchte bisher die Strahlung aus dem Kosmos im Radiowellenbereich nach künstlichen Signalen.

Während nun bereits die ersten Verschwörungstheoretiker am Start sind, die den SETI-Stopp mit einem unerwarteten Erfolg des Programms zu erklären versuchen, will der SETI-Vorsitzenden Tom Pierson jetzt Spenden sammeln: In den kommenden zwei Jahren werden rund 5 Millionen Dollar gebraucht, um das Projekt am Laufen zu halten.

Doch sollte das SETI-Moratorium Anlass sein, den Sinn des gesamten Unterfangens infrage zu stellen. Denn das Universum ist groß. Verdammt groß. Und leer. Sehr leer. Es würde ziemlich lange dauern, das alles zu durchsuchen und wäre die meiste Zeit ziemlich frustrierend. Und es ist – offenbar – auch noch ziemlich teuer.

Einen wesentlich ökonomischeren Ansatz verfolgt daher seit 2008 das WETI-Institut (Waiting for Extraterrestrial Intelligence): Warten. "Wenn du einen Freund in einer großen Menge verlierst, ist die beste Strategie, nicht herumzulaufen, sondern am Platz zu bleiben, bis er dich findet", heißt es in der Selbstbeschreibung auf weti-institute.org. "Und weil, in einem philosophischen Sinn, Menschen und Außerirdische in einer sehr großen und leeren Menge, 'Weltall' genannt, verloren gegangen sind, greift hier die gleiche Logik. Außerdem verursacht es weder Erderwärmung noch Terrorismus oder nukleare Konflikte."

Das Institut verspricht, die tiefgründigsten Wartemethoden der Menschheitsgeschichte einzusetzen. Seine Mitarbeiter, darunter so namhafte Wissenschaftler wie Aleks Scholz (Deputy Chief Executive Officer), Kathrin Passig (Samuel Beckett Fellow), Knarps Hoselton, Leaver Schweppe und Oatridge Mewbourne, haben bereits zahlreiche Fachartikel veröffentlicht, u. a. "Inside Pandora's Box" und "The Epistemology of Not Looking".

Die Menschheit muss der Wahrheit ins Auge blicken: Solange das SETI-Institut kein frisches Geld generiert, ist WETI unsere einzige Chance. Immerhin ist das Bestehen des Instituts, das sich ausschließlich durch den Verkauf von Pullovern und Kaffeetassen mit WETI-Logo finanziert, gesichert. In einer Pressemitteilung heißt es: "Unsere Finanzierung ist bis mindestens 2620 gesichert, mit einer Option auf Verlängerung bis ins Jahr 5000. Für diese Zeitspanne benötigt WETI circa null Dollar (inklusive Steuern)."

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

3 Kommentare

 / 
  • E
    ein.kommentar

    Na vielleicht wollen sie jetzt mal nach intelligenten Lebensformen auf der Erde suchen.

  • A
    Albert

    Hmmmm ....

    Ich weiss nicht, wie ich diesen Artikel einordnen darf.

     

    Aber eines ist sicher, man sollte sich vorher vielleicht etwas eingehender mit der sog. "Alternative" zu SETI vertraut machen, bevor man hier dergleichen darbietet.

    Ein Blick auf die Homepage des "WETI" Institutes genügt, um mal wenigstens ein wenig Zweifel aufkommen zu lassen.

     

    Können Sie mir aufzeigen, mittels der Informationen auf der o.a. Webpage, wie die Methode genau funktionieren soll ?

     

    Mal ganz im Ernst, als einen netten Witz akzeptiere ich das uneingeschränkt (und im WIssenschaftssektor, genauer in der Physik machen wir häufig, auch wenn man es nicht glauben mag, genug Scherze). Aber hier wird diese Meldung als seriöse Tatsache verkauft.

     

    Hmmm ... WETi ... das machen wir doch schon die ganze Zeit, also seit der Erfindung des Homo Sapiens Sapiens oder ?

    Fragen Sie doch mal die UFO-Jäger. Die warten doch auch nur und machen ab und zu nette Schnappschüssen von fliegenden Hüten. Oder waren nicht schon die alten Ägypter nahe dran ?

     

    Ich bitte das nächste mal um eine bessere Recherche.

    (und wenn das wirklich ein Witz gewesen sein soll, dann belassen wirs dabei).

  • R
    Richard

    WETI- cool. Wenn alle immer warten, dann passiert nie etwas.

    Aber Spaß beiseite. Die Menschheit gibt jährlich Eine Million Million Dollar (1 Billion USD) für kriegerische Zwecke aus, findet aber keine 5 Millionen für die nächsten 2 Jahre, um dieses Programm aufrechtzuerhalten. Viellicht auch gewollt, denn ein Erfolg dieses Programmes würde vielleicht die Prioritäten und Denkweisen der Menschen ändern.