Aktuelle Nachrichten in der Coronakrise: Mehr als 5 Millionen Tote
Zahl der weltweit registrierten Corona-Opfer übersteigt neue Schwelle. Spahn will Impfzentren offen lassen. Australien öffnet die Grenzen.
Israel lässt Geimpfte einreisen
Mehr als anderthalb Jahre nach der Schließung wegen der Coronapandemie hat Israel seine Grenzen für geimpfte Reisende wieder geöffnet. Als Voraussetzung für die Einreise gilt laut Behördenangaben eine Impfbescheinigung, die nicht älter als sechs Monate ist. Außerdem muss ein negativer PCR-Test vorgelegt werden, der maximal 72 Stunden alt ist. Bei der Ankunft in Israel erfolgt dann ein zweiter Test. (afp)
Johns-Hopkins-Universität registriert fünfmillionsten Toten
Seit Beginn der Coronapandemie sind weltweit mehr als fünf Millionen Menschen nach einer Infektion mit dem Virus gestorben. Das geht aus Daten der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore hervor, die die Hochschule am Montag veröffentlichte. Die Schwelle von vier Millionen Coronatoten weltweit war Anfang Juli überschritten worden.
Nach den Daten der US-Forscher liegt die Zahl der bestätigten Infektionen inzwischen bei mehr als 246 Millionen Fällen. Experten gehen bei Infektionen und Todesfällen rund um den Globus zugleich von einer hohen Dunkelziffer aus. UN-Generalsekretär António Guterres bezeichnete die Fünf-Millionen-Marke als „schmerzhafte neue Schwelle“. „Es wäre ein Fehler zu glauben, dass die Pandemie vorbei ist.“ In Afrika seien erst fünf Prozent der Bevölkerung voll geimpft.
Die Webseite der Universität wird regelmäßig mit eingehenden Daten aktualisiert und zeigt einen etwas höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen Fällen wurden die Zahlen auch wieder zeitweise nach unten korrigiert. Nach Angaben der WHO von Freitag gab es bisher 4,98 Millionen bestätigte Todesfälle und rund 245 Millionen bekannte Infektionen. (dpa)
Erkrankte aus Rumänien ausgeflogen
Die Bundeswehr fliegt schwer erkrankte Coronapatienten aus Rumänien zur Behandlung nach Deutschland. Dazu sei am Montag ein Airbus A310 der Luftwaffe in Bukarest gelandet, schrieb der Sanitätsdienst der Bundeswehr auf Twitter. Insgesamt sollten sechs Patienten auf dem Luftweg nach Deutschland gebracht werden. (dpa)
Spahn will wieder Impfzentren
Angesichts weiter stark steigender Coronazahlen fordert Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die Bundesländer auf, ihre Impfzentren wieder zu öffnen. Spahn sagte der Düsseldorfer Rheinischen Post (Montag): „Um möglichst vielen möglichst schnell eine Auffrischungsimpfung zu ermöglichen, sollten die Länder die Impfzentren, die sie seit Ende September in Stand-by bereithalten, nun wieder startbereit machen.“
Ärztepräsident Klaus Reinhardt stellte sich hinter den Vorstoß des geschäftsführenden Ministers. Auch der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hatte am Wochenende bereits auf eine Wiedereröffnung der Impfzentren gedrängt.
Spahn riet dazu, in einem ersten Schritt alle Über-60-Jährigen schriftlich zu einer Auffrischungsimpfung einzuladen. „Das hat bei den Erstimpfungen auch gut geklappt“, sagte der Minister. Hintergrund ist, dass mehr Menschen eine Auffrischungsimpfung, die sogenannte Booster-Impfung, gegen die nachlassende Wirkung des Impfstoffs wahrnehmen sollen. Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern beraten unter anderem dazu ab Donnerstag in Lindau. (epd/taz)
Zahl der Neuinfektionen stiegt weiter an
Der seit etwa zweieinhalb Wochen anhaltende Anstieg der 7-Tage-Inzidenz in Deutschland setzt sich fort. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Montagmorgen mit 154,8 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 149,4 gelegen, vor einer Woche bei 110,1.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 9.658 Neuinfektionen. Der 7-Tage-Mittelwert klettert damit auf 19.211. Der Höchststand der dritten Welle dürfte im Laufe der Woche übertroffen werden. Er lag am 27. April bei 20.999.
Empfohlener externer Inhalt
Der Anstieg des 7-Tage-Mittelwertes ist nahezu unverändert sehr hoch, wenn auch nicht mehr ganz so extrem wie Ende letzter Woche. Er liegt heute 41,7 Prozent über dem Wert der Vorwoche.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 23 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 17 Todesfälle gewesen. Der 7-Tage-Mittelwert steigt damit sanft auf 90,7 nach 89,6 am Vortag. Er liegt jedoch fast 30 Prozent über dem der Vorwoche. Im Vergleich mit den Spitzenwerten der dritten Welle ist das weiterhin noch sehr niedrig.
Auf dem Höhepunkt der zweiten Welle rund um den Jahreswechsel 2020/21 lagen die Todeszahlen sogar noch zehnmal höher. Aktuell gibt es jedoch mehr Coronatote als genau vor einem Jahr zu Beginn der zweiten Welle. (taz)
Australien öffnet nach fast 2 Jahren wieder die Grenzen
Empfohlener externer Inhalt
Zum ersten Mal seit 20 Monaten hat Australien am Montag seine Grenzen geöffnet. Zu den Klängen der inoffiziellen Australien-Hymne „I Still Call Australia Home“ umarmten und küssten sich Menschen und feierten am Flughafen von Sydney ihr Wiedersehen.
Angesichts eines fortgeschrittenen Impfprogramms setzt Australien darauf, dass die Impfraten hoch genug sind, um weitere Ausbrüche einzudämmen. Daher wurden internationale Besucher wieder zugelassen, nachdem während der Coronapandemie einige der strengsten und längsten Grenzkontrollen überhaupt durchgeführt wurden. Vollständig geimpfte australische Staatsbürger mit ständigem Wohnsitz in Australien können das Land verlassen, ohne die Regierung um eine Ausnahmegenehmigung von dem Reiseverbot zu bitten, das seit dem 25. März 2020 galt.
Geimpfte Australier können nach Hause kommen, ohne zwei Wochen lang in einem Hotel unter Quarantäne gestellt zu werden. Die begrenzte Zahl der verfügbaren Quarantäneplätze in den Hotels hielt bisher Tausende Australier im Ausland fest. Diese Regelung gilt jetzt nur noch für nicht geimpfte Reisende. (ap)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Neuer Generalsekretär
Stures Weiter-so bei der FDP
Verkauf von E-Autos
Die Antriebswende braucht mehr Schwung
Außenministerin zu Besuch in China
Auf unmöglicher Mission in Peking
Warnstreiks bei VW
Der Vorstand ist schuld
Plädoyer im Prozess zu Polizeigewalt
Tödliche Schüsse, geringe Strafforderung
Olaf Scholz in der Ukraine
Nicht mit leeren Händen