Aktuelle Nachrichten in der Coronakrise: Söder denkt an kostenlose Test

Corontest könnten wieder kostenfrei sei, zumindest für Geimpfte, schlägt Söder vor. Inzidenz steigt auf 139. Steigende Zahlen auch in Österreich.

Ein Wattestäbchen für einen Coronatest

Testen, testen, testen! Foto: dpa

Kostenlose Tests für Geimpfte?

Corona-Tests könnten für Geimpfte nach den Vorstellungen von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder wieder kostenlos werden. „Das werden wir noch prüfen“, sagt Söder nach einer Sitzung des CSU-Parteivorstands. „Denn wer geimpft ist, hat ja seinen Beitrag erbracht.“ Nötig sei aber eine bundesweit einheitliche Regelung. Corona-Tests sind seit einigen Wochen kostenpflichtig; die erhoffte Steigerung der Impfquote hat sich aber nicht eingestellt. Die Wiedereinführung kostenloser Tests für alle lehnt Söder aber ab. (rtr)

Mehrheit für Impfpflicht im Gesundheitswesen

Laut ZDF-Politbarometer spricht sich eine deutliche Mehrheit in Deutschland für eine Impfpflicht für Beschäftigte im Gesundheitswesen und Schulen aus. 72 Prozent der Befragten sind dafür, dass sich das Personal im Gesundheitswesen und in der Pflege impfen lassen muss. Eine Impfpflicht für die Beschäftigten in Schulen und Kitas unterstützen 64 Prozent. Mit dem Anstieg der Corona-Infektionen nimmt auch wieder die Zahl der Befragten zu, die ihre Gesundheit durch Corona gefährdet sehen. Waren das Anfang Oktober nur 31 Prozent, so sind es inzwischen 47 Prozent. Keine Gefahr für sich sehen 51 Prozent. (rtr)

Steigende Fallzahl in Österreich

In Österreich geht der rasante Anstieg der Corona-Neuinfektionen weiter. Binnen 24 Stunden wurden nach Angaben der Behörden vom Freitag 5861 neue Fälle gezählt. Dieser Wert liegt deutlich über dem Durchschnitt der vergangenen sieben Tage mit rund 4000 Fällen. Die Sieben-Tage-Inzidenz kletterte auf 313 Fälle pro 100 000 Einwohner.

Die Entwicklung hat dazu geführt, dass inzwischen in sechs Bezirken mit insgesamt etwa 260 000 Einwohnern eine Testpflicht bei der Ausreise für alle diejenigen herrscht, die weder geimpft noch genesen sind. Der Bezirk Melk, rund 90 Kilometer westlich von Wien, verzeichnete einen österreichischen Spitzenwert bei der Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 1000 Fällen pro 100 000 Einwohnern. (dpa)

Erster Coronafall in Tonga

Das Königreich Tonga im Pazifik hat den ersten Corona-Fall seit Beginn der Pandemie registriert. Das teilte Regierungschef Pohiva Tu'i'onetoa am Freitag bei einer Pressekonferenz mit. Der rund 2300 Kilometer nördlich von Neuseeland gelegene Inselstaat hatte zu Beginn der Corona-Pandemie seine Grenzen geschlossen und bisher keine Covid-19 Fälle verzeichnet. Das Königreich besteht aus mehr als 170 Inseln, auf denen nur etwas mehr als 100 000 Menschen leben Bei dem ersten Corona-Fall handele es sich um einen Passagier eines Rückholfluges aus Christchurch in Neuseeland, sagte Tongas Regierungschef weiter. Der Insasse sowie 214 weitere Passagiere seien seit ihrer Ankunft in Tonga am Mittwoch in Quarantäne. (dpa)

Städte wollen Milliardenhilfe

Der Deutsche Städtetag fordert als Ausgleich für Verluste in der Coronakrise sowie für den Ausbau des Nahverkehrs zusätzliche Milliarden von Bund und Ländern. Der Präsident des Deutschen Städtetages, Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung, nannte am Freitag eine Summe von 15 bis 20 Milliarden Euro für die Jahre 2021 und 2022, um Verluste bei der Gewerbesteuer und der Einkommensteuer auszugleichen.

„Die Finanzkraft der Städte muss insgesamt gestärkt werden“, sagte Jung. So sollten außerdem die Regionalisierungsmittel des Bundes für den Schienenpersonennahverkehr von derzeit neun Milliarden Euro pro Jahr um 1,5 Milliarden Euro erhöht werden. Für eine Verkehrswende seien gute Verbindungen nötig, dies gehe nur mit einem deutlich stärkeren Angebot.

Jung sprach insgesamt von einem Investitionsrückstand in den Kommunen von rund 149 Milliarden Euro. Die Kommunen leisteten über die Hälfte der öffentlichen Bauinvestitionen. Der Bund hatte Ausfälle der Kommunen etwa bei der Gewerbesteuer im vergangenen Jahr in Höhe von rund 6,1 Milliarden Euro kompensiert. Auch die Länder halfen. (dpa)

Fallzahlen in Deutschland steigen weiter

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist erneut deutlich gestiegen. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Freitag unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter mitteilte, erhöhte sich der Wert auf 139,2. Am Vortag hatte er bei 130,2 gelegen, vor einer Woche bei 95,1. Der Wert gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen an.

Laut den jüngsten Angaben des RKI wurden binnen 24 Stunden 24.668 Coronavirus-Neuinfektionen sowie 121 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus verzeichnet. Die Gesamtzahl der registrierten Infektionsfälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie wuchs damit auf 4.559.120, die Gesamtzahl der verzeichneten Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion auf 95.606.

Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt seit zwei Wochen kontinuierlich an. Am vergangenen Freitag hatte der Wert erstmals seit Mai wieder die Marke von 100 überschritten. (rtr)

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Ärz­t:in­nen warnen vor Kliniküberlastung

Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund warnt angesichts der rasanten Zunahme der Corona-Neuansteckungen vor drastischen Engpässen in den Krankenhäusern wie in zurückliegenden Hochphasen der Pandemie. „Ich möchte nicht wieder erleben, dass wegen Covid-19 Operationen abgesagt werden müssen, weil sonst die Versorgung personell nicht bewältigt werden kann“, sagte die Vorsitzende Susanne Johna den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Sie betonte, auch Patienten mit anderen schweren Erkrankungen hätten Anspruch darauf, ohne Zeitverzug im Krankenhaus behandelt zu werden. Man müsse jetzt handeln, um erneute Versorgungseinschränkungen in den Krankenhäusern zu verhindern.

Dem Klinikpersonal stecke noch der letzte Winter in den Knochen, sagte die Gewerkschafterin. Alles, was zum ohnehin belastenden Regelbetrieb hinzukomme, erschwere die Arbeit auf den Stationen zusätzlich. (epd)

Aktuelle Fallzahlen verspäten sich

Die aktuellen Zahlen zu Neuinfektionen und Toten in Folge der Corona-Epidemie in Deutschland liegen noch nicht vor. Das Dashboard, auf dem das Robert-Koch-Institut die Zahlen sonst stets am frühen Morgen präsentiert, zeigt heute nur den Hinweis, dass die Zahlen aktualisiert und im Laufe des Vormittags veröffentlicht würden. Es ist bereits das zweite Mal in dieser Woche, dass es hier zu Verzögerungen kommt. (taz)

Eppelmann warnt vor Geschichtsvergessenheit

Der evangelische Pfarrer und frühere DDR-Bürgerrechtler Rainer Eppelmann (CDU) hat Coronaleugner und Impfgegner vor Geschichtsvergessenheit und Egoismus gewarnt. Wer behaupte, es gebe heute in Deutschland eine „Corona-Diktatur“, sei dabei, die Wirklichkeit völlig zu verkennen, sagte Eppelmann am Rande eines Vortrags in Hannover. Diese Gleichsetzung sei nicht nur „historisch falsch“, sondern auch „im Blick auf Menschen wie mich, die 40 Jahre Diktatur erlebt haben, eine total ahnungslose Gedankenlosigkeit“.

Eppelmann (78) sprach am Donnerstagabend in der hannoverschen Apostelkirche über seine Lehren aus der friedlichen Revolution in der DDR. „In einer Demokratie leben zu können, ist etwas völlig anderes, als in einer Diktatur leben zu müssen“, sagte Eppelmann, der als DDR-Oppositioneller zeitweise im Gefängnis saß. Unter denen, die heute sagten, ihre Freiheit werde eingeschränkt, seien aus seiner Sicht viele, „die nur an sich selbst denken und ihre Nachbarn und Freunde in Gefahr bringen“. (epd)

Kalter Kaffee in China

Wie gobal die Pandemie wirkt, wird auch an den Zahlen der US-Kaffeehauskette Starbucks deutlich. Wieder ansteigende Corona-Neuinfektionen in China haben dem Konzern die Bilanz verhagelt. Da wegen der Entwicklung in mehreren großen Städten Chinas Starbucks-Läden wieder schließen mussten, sei der Umsatz dort im abgelaufenen Quartal um sieben Prozent gesunken, teilte der Konzern am Donnerstag nach Börsenschluss mit. Analysten hatten gleichbleibende Erlöse erwartet. In den USA gab es indes kräftige Zuwächse. Der Konzern-Umsatz insgesamt stieg um 31 Prozent auf ein Rekordhoch von 8,1 Milliarden Dollar. Die Aktie verlor nachbörslich dennoch zwei Prozent. (rtr/taz)

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