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Aktuelle Nachrichten in der CoronakriseImpfaktionswoche startet

Ab Montag sollen zahlreiche neue Angebote die Bür­ge­r:in­nen zur Immunisierung motivieren. Das RKI meldet derweil rund 5.500 neue Corona-Infektionen.

Etwas spät? Acht Monate nach Beginn der Impfkampagne kommt jetzt eine Aktionswoche Foto: dpa

Zahlreiche Impfmöglichkeiten

Im Kampf gegen die Coronapandemie soll ab diesem Montag eine bundesweite Impfaktionswoche neue Fortschritte bringen. Jeder und jede Bür­ge­r:in kann sich dann an zahlreichen Stellen mit dem Motto #HierWirdGeimpft ohne Termin und kostenfrei gegen Corona impfen lassen. Neben den dauerhaften Impfmöglichkeiten etwa in den Impfzentren sollen zahlreiche temporäre Angebote, zum Beispiel in Bibliotheken oder Einkaufszentren, die Impfquote nach oben treiben.

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Diese Aktionen sollen aber auch nach dieser Woche fortgeführt werden, wie Kanzleramtsminister Helge Braun am Sonntagabend in der ZDF-Sendung „Berlin direkt“ ankündigte. „Das endet nicht mit der Impfwoche, das wird in den nächsten Wochen fortgesetzt.“ Die direkten und bürgernahen Impfangebote im Rahmen der Aktionswoche sollten dazu beitragen, eine vierte Welle der Pandemie im Winter noch zu verhindern. „Wenn wir nichts tun, dann kommt sie ziemlich sicher“, sagte Braun. Das bedeute dann im Ergebnis, dass diejenigen, die geimpft seien, etwa mit ihren Operationen zurückstehen müssten, weil Ungeimpfte in den Krankenhäusern lägen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte die Bür­ge­r:in­nen am Sonntag aufgerufen, die Angebote zu nutzen. „Nie war es einfacher, eine Impfung zu bekommen. Nie ging es schneller“, sagte sie. Impfangebote werde es auch bei Freiwilligen Feuerwehren, in der Straßenbahn, am Rand von Fußballfeldern und in Moscheen geben. Die Impfaktionswoche dauert bis zum 19. September.

Derzeit sind rund 62 Prozent der Menschen in Deutschland vollständig gegen Corona geimpft. Die Quote stieg zuletzt nur langsam weiter an. Nach Ansicht von Ex­per­t:in­nen sind mindestens 75 Prozent nötig, um die vierte Welle noch abzuflachen, deutlich mehr, um sie zu verhindern. (dpa)

Rund 5.500 Neuinfektionen gemeldet

Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet 5.511 neue Positivtests. Das sind 762 mehr als am Montag vor einer Woche, als 4.749 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 81,9 von 80,2 am Vortag.

Zwölf weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 92.618. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 4,08 Millionen Coronatests positiv aus. (rtr)

Städtebund will prominente Impf­bot­schaf­te­r:in­nen

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund fordert einen massiven Ausbau der Impfangebote und bringt prominente Impf­bot­schaf­te­r:in­nen in Spiel. „Das Impfgeschehen hat sich leider deutlich verlangsamt und wir müssen eine massive vierte Welle im Herbst befürchten, wenn es nicht gelingt, wieder mehr Menschen von einer Impfung zu überzeugen“, sagt der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, der Zeitung „Rheinische Post“ (Montagausgabe).

Es brauche mehr mobile Angebote, so Landsberg weiter, „überall dort, wo sich die Menschen gerne aufhalten“, wie beispielsweise bei Kirchen, Moscheen und Fußballplätzen, und die Unterstützung von Prominenten. Es sei immer hilfreich, „wenn Prominente aus Kunst, Kultur und Sport sich klar zur Impfung bekennen und dazu aufrufen.“ (rtr)

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4 Kommentare

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  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    Für mich ist es überhaupt keine Frage, dass Lehrer, auch Fahrschullehrer, sowie Pflegepersonal geimpft werden müssen, zu 100%.



    Wer das nicht will, sollte zuhause bleiben und seine Kündigung einreichen.

    Wer als Ungeimpfter auf der Intensivstation wegen Covid landet, sollte, sofern er es überlebt, eine gesalzene Rechnung bezahlen müssen.



    Tatsächlich belasten diese Leute natürlich die Kapazitäten auf den Intensivstationen.

    Man hört auch jetzt schon im Radio, dass Menschen, die an Krebs erkrankt sind, viel zu spät aufgrund dieser Corona-Pandemie zum Arzt gehen. Viele werden es deshalb auch nicht überleben. Das kann man doch nicht ignorieren!



    Handeln, jetzt!

    • @17900 (Profil gelöscht):

      "Wer als Ungeimpfter auf der Intensivstation wegen Covid landet, sollte, sofern er es überlebt, eine gesalzene Rechnung bezahlen müssen."

      Das Argument mit der Solidarität haben Sie doch gewiss mal gehört?

      Derzeit bezahlen die Ungeimpften ja auch die Krankenhauskosten auch für Risikosportler, Raucher, Menschen die unter Drogen- oder Alkoholeinfluss sich und anderen Schaden, Vorsorgeuntersuchungs-Verweigerern, Raser, die sich und andere im Strassenverkehr schädigen und für Alle, die zu faul für ausreichend Sport sind und deswegen im fortgeschrittenen Alter mit Rückenschmerzen oder Herzinfakten zu tun haben.

      Die Konsequenz aus Ihrer Forderung wäre die Abschaffung des solidarischen Krankensystems und statt dessen muss jeder für sich Sorgen. Möchten Sie das?

      • @Jaku:

        Es ist garantiert noch nie ein Gesundheitssystem kollabiert, weil binnen Tagen tausende Raucher auf die Intensivstation eingeliefert wurden.

  • Ich frage mich, was das eigentlich für Menschen sind, die sich Monate lang nicht um ihre Impfung kümmern, aber ankommen, sobald es eine Bratwurst dazu gibt. Und vor allem: wozu kann man diese Leute noch mit der Aussicht auf Bratwurst bringen?