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Aktien von sozialen NetzwerkenFacebook schlägt Twitter

Der Börsengang von Twitter war ein Erfolg, die Aktie legte kräftig zu – aber neue Nutzer lassen auf sich warten. Und die Anleger bekommen kalte Füße.

Konzernchef Costolo möchte dieses Jahr ein „Twitter für alle“ etablieren. Bild: reuters

SAN FRANCISCO dpa | Ein magerer Zustrom neuer Nutzer im vergangenen Quartal hat die Aktie von Twitter einbrechen lassen. Das Papier verlor am Mittwoch nachbörslich annähernd 18 Prozent an Wert. Nach dem erfolgreichen Börsengang des Kurznachrichtendienstes im November ist dies ein herber Rückschlag.

Im Schlussquartal waren trotz des Börsenrummels lediglich 9 Millionen Nutzer hinzugekommen, womit die Gesamtzahl zum Jahreswechsel bei 241 Millionen lag. Zum Vergleich: Das weltgrößte Online-Netzwerk Facebook hatte in der gleichen Zeit 39 Millionen Mitglieder gewonnen und kommt nun auf insgesamt 1,23 Milliarden Nutzer.

Twitter-Chef Dick Costolo versprach in einer Telefonkonferenz mit Analysten, neuen Mitgliedern den Einstieg mit speziellen Funktionen zu erleichtern. „Wir sehen uns gut aufgestellt für das Jahr 2014. Wir werden viel mehr Menschen erreichen.“

Zumindest das Werbegeschäft – die Haupteinnahmequelle von Twitter – ist bereits kräftig angesprungen. Im vergangenen Jahr verdoppelte sich der Gesamtumsatz auf 665 Millionen Dollar (492 Mio Euro). Für das laufende Jahr sagte der Kurznachrichtendienst bis zu 1,2 Milliarden Dollar voraus.

Tiefrote Zahlen für Twitter

Twitter schreibt allerdings nach wie vor tiefrote Zahlen. So müssen die Server bezahlt werden, über die Kurznachrichten laufen. Im Gesamtjahr fiel ein Verlust von 645 Millionen Dollar an, nachdem es 2012 minus 79 Millionen Dollar waren. Die Verschlechterung hat mit dem Börsengang zu tun. Twitter musste für Aktien, die das Unternehmen seinen Mitarbeitern gewährt hat, Kosten von 521 Millionen Dollar verbuchen. Im Schlussquartal gab es daher einen Verlust von 511,5 Millionen Dollar. Der Quartalsumsatz war mit 242,6 Millionen Dollar aber mehr als doppelt so hoch wie ein Jahr zuvor.

Twitter war erst im November unter großem öffentlichen Interesse an die Börse gegangen. Die Aktie zog vom ersten Tag an und lag zuletzt im regulären Handel mit rund 66 Dollar weit über dem Ausgabepreis von 26 Dollar. Durch den nachbörslichen Kursrutsch rutschte das Papier auf 54 Dollar zurück.

Konzernchef Costolo betonte in der Telefonkonferenz, ein Ziel für dieses Jahr sei ein „Twitter für alle“ zu etablieren. Das Unternehmen sei gut für Wachstum positioniert – „wir haben erst an der Oberfläche des Möglichen gekratzt“. Die Nutzer würden immer aktiver, konterte Costolo den zuletzt schwachen Mitgliederzuwachs.

Bei Twitter kann man bis zu 140 Zeichen lange Nachrichten absetzen, die auch Links zu Websites, Bildern oder Videos enthalten können. Das Unternehmen will sich als Medium für Nachrichten positionieren und baut dafür unter anderem auf große Sportereignisse wie die anstehenden Olympischen Winterspiele.

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1 Kommentar

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  • G
    gast

    Nicht die Finanzen sind das Problem, sondern die Nutzer, die immer weniger Zeit mit dem Dienst zubringen. So wie man einen Kuchen nur ein Mal verteilen kann, ist die ungeteilte Aufmerksamkeit eines Users auch nur ein Mal zu haben. Da müssen für die weniger beliebten Angebote die Werbepreise fallen und die Rendite gleich mit. Längerfristig werden ein paar der "sozialen" Netzwerke sich mangels Rentabilität verabschieden.