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Air Berlin tritt Fliegerbündnis beiGeteiltes Geschäft, weniger Schulden

Air Berlin ist einem internationalen Bündnis von Fluggesellschaften beigetreten. So will die Firma in Zukunft Rekordverluste wie 2011 vermeiden.

Air-Berlin-Finanzen haben dringende Wartungsarbeiten nötig. Bild: dapd

BERLIN taz | Die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft setzt angesichts von Rekordverlusten auf internationale Kooperationen. Seit Dienstag ist Air Berlin Mitglied des internationalen Luftfahrtbündnis Oneworld. Air Berlin kann damit seinen Kunden und Kundinnen mehr Flugziele anbieten, beim Vertrieb sparen und die Maschinen besser auslasten. Die Firma hatte am Freitag für das Geschäftsjahr 2011 einen Rekordverlust von 272 Millionen Euro bekanntgegeben.

Die Mitgliedschaft bei Oneworld sei ein wichtiger Schritt für Air Berlin, sagte Firmenchef Hartmut Mehdorn. Sie ermögliche den Kunden das Angebot eines globalen Streckennetzes. „Gleichzeitig kommen uns alle Vorteile einer weltweiten Allianz zugute, wie zusätzliche Passagierströme und Effizienzsteigerung.“

Oneworld profitiert wiederum vom Air-Berlin-Einstieg, weil es dadurch einen besseren Zugang zum deutschen und europäischen Markt gibt. Zu Oneworld gehören neben Air Berlin unter anderem American Airlines, British Airways, Iberia, Japan Airlines, Qantas und Royal Jordanian. Die Unternehmen der Oneworld-Allianz fliegen nun 800 Ziele in 150 Ländern mit mehr als 8.750 Flügen pro Tag an. Täglich werden knapp 1 Million Passagiere befördert, und es wird ein jährlicher Umsatz von rund 100 Milliarden US-Dollar erzielt.

Seit Anfang der 90er Jahre schließen sich Fluggesellschaften zu Allianzen zusammen, um den Kunden mehr Destinationen anzubieten. Derzeit gibt es drei globale Allianzen: Oneworld, Skyteam und Star Alliance, zu der die Lufthansa gehört. Vorteile für die Luftfahrtgesellschaften sind eine bessere Kundenbindung, da meist Vielfliegerprogramme gegenseitig anerkannt werden.

Zudem können Flugzeuge besser ausgelastet werden, weil ein Flugzeug von verschiedenen Gesellschaften als jeweils ihr eigenes gebucht werden kann. Eine bessere Auslastung spart Kosten – und Treibstoff. Für manch markenbewussten Kunden bietet das aber den Nachteil, dass sie zum Beispiel in einer Maschine von Air China landen, wenn sie Lufthansa buchen.

Heiko Balsmeyer, Luftfahrtexperte des ökologisch orientierten Verkehrsclubs Deutschlands (VCD), sieht die Air-Berlin-Teilnahme an einer globalen Allianz kritisch. „Wir befürchten, dass es dadurch zu mehr Zubringerflügen von Air Berlin kommt.“ Das sei ein ökologischer Nachteil. Zudem würden eine Menge neuer Flugziele geschaffen, was den Flugverkehr insgesamt steigen lasse.

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