AfD-Mitbegründer zurück an der Uni: Erneut Protest gegen Luckes Lehren
Trotz hohen Sicherheitsaufwands konnte auch die zweite Vorlesung von Bernd Lucke an der Hamburger Uni nur teilweise stattfinden.
Die Universität hatte darauf mit erhöhten Sicherheitsvorkehrungen reagiert: Die Vorlesung wurde in einen anderen Hörsaal verlegt und ein Sicherheitsdienst allein für die Veranstaltung engagiert. Rote Absperrbänder versperrten den Weg zum Anna-Siemsen-Hörsaal, passieren durfte nur, wer für die Vorlesung im Vorfeld angemeldet war.
Dieses Konzept ging zunächst auf, sodass die Studierenden der Volkswirtschaftslehre mit etwas Verzögerung, aber störungsfrei zu ihrem sichtlich angespannten Professor in den Saal gelangten.
Die währenddessen stattfindende Kundgebung auf der Rückseite des Gebäudes hatte diesmal nicht der AStA initiiert. Die Demonstrierenden bemängelten unter anderem die kritische Berichterstattung über die vorangegangene Störaktion; der legitime Protest sei, so ein maskierter Redner, diffamiert und falsch dargestellt worden. Lucke selbst hatte den Studierenden Nazi-Methoden vorgeworfen.
Problem Randgruppen – oder Problem Rassismus?
Als am Ende trotz der Sicherheitskräfte etwa 15 Personen in den Hörsaal eingedrungen waren, hatte Bernd Lucke die Vorlesung bereits vorzeitig beendet und den Saal durch den Hinterausgang verlassen. Während die Zuhörer*innen gingen, strömten immer mehr Demonstrierende herein und besetzten das Pult. Sie enthüllten ein Transparent mit dem Lucke-Zitat „Das Problem sind eher Randgruppen wie Sinti und Roma, die leider in großer Zahl kommen und nicht gut integrationsfähig sind“. Ergänzt wurde das mit dem Zusatz: „Das Problem heißt Rassismus“.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Die Neuen in der Linkspartei
Jung, links und entschlossen
Macrons Krisengipfel
Und Trump lacht sich eins
Frieden in der Ukraine
Europa ist falsch aufgestellt
Einführung einer Milliardärssteuer
Lobbyarbeit gegen Steuergerechtigkeit
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
USA und Russland besetzen ihre Botschaften wieder regulär
Gentrifizierung in Großstädten
Meckern auf hohem Niveau