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AfD-Bezirksverordneter schlägt AktivistenKnallzeugin der Schelle

Die Polizei ermittelt gegen AfDler, der bei einer Veranstaltung im Rathaus Lichtenberg einen Mann geohrfeigt hat.

Alptraum für AfD-Ohrfeigen-Männer: AfD-Gegner*innen bei friedlicher Meinungsäußerung Foto: Christian Mang / reuters

Nach einer tätlichen Auseinandersetzung vergangene Woche bei einer AfD-Bürgerveranstaltung im Rathaus Lichtenberg ermittelt der polizeiliche Staatsschutz gegen einen Bezirksabgeordneten. Der AfDler Michael Kossler soll nach Augenzeugenberichten einen Mann aus dem Publikum geohrfeigt haben. Dem Opfer sei dabei ein Stück Zahn abgebrochen. Ein Video, das der Tagesspiegel veröffentlicht hat, dokumentiert den Vorfall. Der polizeiliche Staatsschutz hat von Amts wegen ein Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung eingeleitet, wie die Polizei der taz bestätigte.

Eine Zeugin des Vorfalls, Lisa Bolldorf, berichtet der taz: „Ich habe auf Facebook von dem Bürgerdialog gelesen und wollte mal sehen, was die AfD so zu sagen hat.“ Neben etwa 15 AfD-Politikern, darunter dem Lichtenberger Stadtrat Frank Elischewski, Mitgliedern des Abgeordnetenhauses und Bezirksverordneten seien ihr zufolge 25 bis 30 Gäste gekommen. „Das waren sowohl Anhänger als auch Kritiker der AfD“, sagt Bolldorf. Die Situation im Raum beschreibt sie als chaotisch: „Die Akustik war so schwierig, dass ich von den Vorträgen aus dem Podium kaum etwas verstanden habe. Gäste beschwerten sich darüber. Es wurde unruhig.“

Eskaliert sei die Situation, so Bolldorf, als sie Fotos vom Podium machen wollte. „Das wurde mir untersagt. Gleichzeitig begannen aber die AfD-Bezirksverordneten Heribert Eisenhardt und Michael Kossler, das Publikum zu filmen. Daraufhin hat auch ein Besucher gefilmt.“ Ihr zufolge hätten die AfDler dann behauptet, dass sie selbst filmen dürften, die Gäste aber nicht. „Ich wurde des Raumes verwiesen.“ Beim Rausgehen hörte Bolldorf dann einen lauten Knall – „das war die Ohrfeige.“ Bolldorf: „Gäste haben sich empört. Aber es gab keinerlei Äußerungen und keine Entschuldigung“ seitens der AfD. Auch Stadtrat Elischewski habe geschwiegen. Auf taz-Anfrage äußerte er sich ebenso wenig.

Rätselhafte AfD-Darstellung

Laut Zeugin verließen daraufhin etwa 20 Personen aus Protest die Veranstaltung. „Einer wurde von einem AfDler noch zur Tür geschubst.“ Das Opfer habe ihr berichtet, dass er mit Kossler über seine Aufnahmen gestritten habe. Den Schlag habe er mitten ins Gesicht bekommen, die Filmaufnahme belegt das.

Die AfD-Fraktion Lichtenberg stellt das anders dar. Auf ihrer Website schreibt sie von einer „17 Personen umfassenden Gruppe, angeführt von einem alten weißen Mann“, die sich „furchtbar aufgeführt“ und durch „Zwischenquatschen, Beleidigungen, Klappern und sinnloses Klatschen“ gestört habe. Die Ohrfeige verschweigt die AfD. Ein Störer habe Kossler festgehalten. Eine Nachfrage blieb unbeantwortet.

Polizeisprecherin Valeska Jakubowski sagte, dass die AfD die Polizei gerufen habe, weil 15 bis 20 Personen die Veranstaltung gestört hätten. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte sei aber alles ruhig gewesen.

Kerstin Zimmer, die Fraktionsvorsitzende der Linken in Lichtenberg, sagte zu dem Vorfall: „Menschen ins Gesicht zu schlagen geht gar nicht. Als Politiker haben wir Vorbildwirkung. Themen müssen wir sachlich diskutieren, auch wenn wir unterschiedlicher Meinung sind.“

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2 Kommentare

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  • Wer immer noch zu AfD-Veranstaltungen geht, dem ist halt nicht zu helfen. Warum mit Leuten reden wollen, deren einziges Ziel es ist, IHRE Ansichten anderen aufzuzwingen. Afdler können nicht diskutieren, sonst würden sie ja nicht AfD wählen.

  • Ab und zu dringt bei den "besorgten Bürgern" halt doch deren wahres Wesen durch. Ein wenig wie bei Dr. Seltsam.

    Hoffentlich wird der von der Justiz fachgerecht zusammengestaucht.