Achtelfinale Champions League: Wolfsburg erschöpft, aber weiter

Der VfL Wolfsburg hat das Viertelfinale der Champions League erreicht. Gegen Gent gewann das Team 1:0. Auch Real Madrid steht in der nächsten Runde.

Vier Fußballspieler auf dem Feld, einer wird Huckepack getragen

André Schürrle lässt sich nach seinem entscheidenden Treffer Huckepack tragen Foto: ap

WOLFSBURG/MADRID dpa | Der Jubel nach dem historischen Erfolg fiel verhalten aus. Während Trainer Dieter Hecking und Manager Klaus Allofs am Spielfeldrand feierten, zeigten die Spieler des VfL Wolfsburg nach dem erstmaligen Einzug ins Viertelfinale der Champions League kaum Reaktionen. Erschöpft gingen die Profis des Fußball-Bundesligisten nach dem 1:0 (0:0) gegen KAA Gent vom Platz.

„Das ist sicher außergewöhnlich“, sagte Manager Klaus Allofs zu dem Erfolg. Glanzvoll war der Sieg gegen den limitierten Gast aus Belgien aber nicht. “Wir waren nicht ganz so griffig, wie wir uns das vorgenommen hatten“, kommentierte Max Kruse den Sieg, den sich der deutsche Pokalsieger durch eine Steigerung in der zweiten Halbzeit verdiente. In der ersten Hälfte versuchte der VfL, möglichst wenig Risiko einzugehen.

Trainer Dieter Hecking hatte entscheidenden Anteil am Sieg, weil er die taktische Aufstellung während der Partie von einer Mittelfeld-Raute auf ein 4-2-3-1-System änderte. „Als wir umgestellt haben, wurde es besser“, sagte Kruse. Spätestens mit der Auswechslung des agilen Moses Simon 20 Minuten vor dem Abpfiff gab Gent das Spiel verloren. Kurz danach traf André Schürrle (74.).

Und wie sehen die VfL-Verantwortlichen die Chance, sogar ins Halbfinale zu kommen? “Mal sehen, wer sich qualifiziert“, sagte Manager Allofs. Es gebe im Wettbewerb „ein paar Große, da wird es schwer“. Andere seien schlagbar, „wenn man über sich hinauswächst“, erklärte Allofs, der nur auf Real Madrid keine Lust hat: „Gegen die habe ich schon ein paar Mal gespielt.“

Noch ist nicht klar, wer alles in der Lostrommel liegt, wenn am 18. März die nächste Runde ausgelost wird. Auch auf Bayern München könnte der VfL treffen, wenn sich der deutsche Rekordmeister in der kommenden Woche gegen Juventus Turin durchsetzen sollte. „Die Bayern hätte ich nicht so gerne im Viertelfinale“, sagte Trainer Hecking.

Matchwinner Schürrle dagegen hat eine klare Präferenz. „Auf Chelsea hätte ich richtig Lust“, sagte der im Januar 2015 aus London geholte VfL-Spieler: „Das wäre geil. Ich liebe diesen Verein einfach immer noch.“

Real Madrid – AS Rom 2:0

Real Madrid zog indes durch das 2:0 (0:0) gegen den AS Rom im Achtelfinal-Rückspiel zum sechsten Mal in Serie ins Viertelfinale ein. Rom hatte einige gute Gelegenheiten, doch Real entschied verdient die Partie durch die Treffer von Cristiano Ronaldo (64.) und James Rodríguez (68.) für sich. Bereits das Hinspiel in Rom hatte Real mit 2:0 gewonnen. Somit kam Real Madrid erstmals nach 1987 wieder gegen ein italienisches Team weiter.

Der frühere Wolfsburger Angreifer Edin Dzeko hätte die Roma nach einem schnellen Spielzug in Führung bringen können. Der Bosnier schloss aus sehr guter Position aber schwach ab (14.). Die Partie dominierten die Gastgeber, die mit frühem Pressing die Römer zurückdrängten. Torjäger Ronaldo, der am Wochenende vier Tore gegen Celta Vigo geschossen hatte, scheiterte zweimal aussichtsreich an Roms Torwart Wojciech Szczesny (31./34.).

Wie schon im ersten Durchgang hatten die Römer auch in Halbzeit zwei die erste Gelegenheit. Der schnelle Außenstürmer Mohamed Salah schoss jedoch freistehend am Tor vorbei (50.). Die italienischen Gäste riskierten nun mehr und erarbeiteten sich langsam ein Übergewicht. Bevor Rom zu gefährlich werden konnte, gelang Real das 1:0. Ronaldo schoss sein 13. Tor im laufenden Wettbewerb und seinen 90. Champions-League-Treffer insgesamt (64.). Vier Minuten später erhöhte James Rodríguez auf 2:0 und sorgte für klare Verhältnisse.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.