Abstiegskampf in der Frauen-Bundesliga: Wieder kein Tor für Turbine

Auch gegen Leipzig können die Aufsteigerinnen aus Potsdam nicht wirklich mithalten. Der Trainer reagiert nach dem Spiel äußerst dünnhäutig auf Fragen.

Emily lemke liegt nach dem Spiel enttäuscht auf dem Rasen

Weiter ohne Tor und Punkt: Turbine Potsdams Emily Lemke am Boden Foto: Julius Frick/imago

Potsdam taz | Turbine Potsdam gegen Rasenballsport Leipzig. Die Brandenburgerinnen mit viel Historie und Tradition im ehrwürdigen Karl-Liebknecht-Stadion gegen den aus dem Boden gestampften Brauseklub mit der noch jüngeren Frauenabteilung. Auf den Sitzplätzen finden sich ähnlich viele Menschen ein wie bei Spielen der Männer des SV Babelsberg in der Regionalliga. Aber auf den Stehtribünen sind weder Menschenmassen zu sehen, noch Fangesänge zu hören.

Es ist dies die sehr familienfreundliche Atmosphäre eines Spiels in der Bundesliga der Frauen. Beleidigungen sind eine Rarität, ebenso wie klugscheißerische Stammkneipenkommentare. Die lauten Rufe sind meist Leipzigs Trainer Jonas Stephan zuzuordnen, dessen Team wie zuletzt auf den langen Ball als offensives Mittel setzt, es davor aber meist mit kontrolliertem Aufbauspiel versucht. Das geht aber nicht immer gut. Turbine ist in dieser Saison noch ohne Tor und Punkt, aber hoch motiviert. Es schleichen sich in regelmäßigen Abständen Fehler in das Spiel der Leipzigerinnen ein, gerade wenn sie auf spielerische Lösungen setzen.

In der 27. Minute setzt Leipzigs Flügelflitzerin Lydia Andrade nach einem hervorragenden Dribbling ihre Stümerkollegin Giovanna Hoffmann in Szene, die dann gefühlvoll zum 0:1 chippt. Nach der Pause wird das Spiel hitzig. Leipzigs Torhüterin Herzog patzt, doch Turbines Noa Selimhodžić vergibt. Es wird fast ein wenig laut im Stadion. Ein Elfmeter für Leipzig bringt dann die Vorentscheidung. Und als nur noch Leipzig spielt, fällt irgendwann das 0:3. Dabei bleibt es dann.

Auf der Pressekonferenz liegen dann die Nerven blank bei Turbines Trainer Marco Gebhardt. Auf die Frage nach dem spielerischen Einbruch in der letzten halben Stunde, gibt er noch bereitwillig Auskunft, hebt hervor, dass ja eben nicht mehr Gegentreffer gefallen seien und meinte: „Wir werden weitermachen.“

Als die Rede auf Viktoria Schwalm kommt, die mit ihren Toren den Aufstieg erst ermöglicht hatte und derzeit verletzt ist, platzt Gebhardt der Kragen. Ein Insider habe gemeint, es stimme etwas nicht mit Schwalms Verletzungsgeschichte, behauptet jemand. Darauf Gebhardt: „Das ist ja hier Wahnsinn, was hier los ist. Sehen Sie, ich stehe hier und muss mir die Scheiße anhören!“ Da scheint viel Druck im Kessel zu sein. Obwohl es in dieser Saison nur einen Absteiger gibt, weil die Liga von 12 auf 14 Teams aufgestockt wird, könnte es eng werden für Turbine.

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