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Abschussquoten bei JagdNeues Jagdgesetz für Waldschutz

Forstbesitzer und Jagdpächter sollen entscheiden, wie viel Wild man schießen darf. Jäger finden das nicht schlecht, Umweltschützer schon.

Jagdpächter und Waldbesitzer sollen künftig selbst entscheiden, wie viel Wild geschossen wird Foto: imago

Berlin taz | Den Wald vor Rehen und Hirschen schützen: das will die Bundesregierung mit ihrem neuen Jagdgesetz. Am Mittwoch hat das Kabinett den Gesetzentwurf der zuständigen Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) verabschiedet. Seit 40 Jahren hatte sich keine Regierung mehr getraut, das Bundesjagdgesetz zu reformieren, nun macht der Zustand des Waldes die Novelle notwendig. „Unser Wald ist im Dauerstress“, sagte Klöckner in Berlin, „wir müssen rund 285.000 Hektar Waldflächen wieder aufforsten.“ Zugleich zeigten sich an 33 Prozent der jungen Bäume in Deutschland Verbissschäden. Damit die Waldverjüngung gelinge, müsse der Wildbestand angepasst werden.

Dafür will Klöckner die Verfahren ändern, mit denen die Zahl der abzuschießenden Tiere festgelegt wird. Bisher erstellen Behörden die Abschussquoten; künftig sollen Waldeigentümer und Jagdpächter Korridore mit Ober- und Untergrenzen festlegen. „Die Akteure vor Ort sollen mehr Eigenverantwortung übernehmen“, sagt Klöckner. Dort könne am besten beurteilt werden, wie viel Wild ein Waldgebiet jeweils vertrage. Nur wenn sich Jagdpächter und Waldbesitzer nicht einigen, sollen die Behörden eingreifen und festlegen, wie viele Tiere geschossen werden sollen.

Torsten Reinwald, Pressesprecher des Deutschen Jagdverbands, hält den Vorschlag für vernünftig und begrüßt, dass nicht nur Mindestabschussquoten, sondern auch Obergrenzen festgelegt werden müssen. „Waldumbau mit dem Gewehr geht nicht“, sagt Reinwald. Beinahe ein Drittel der Forste müsse von Nadelholzmonokulturen in Laubmischwälder umgebaut werden, die verfehlte Forstpolitik und -praxis der vergangenen Jahrzehnte dürften nicht auf dem Rücken der Tiere korrigiert werden. „Die Forstseite erhält von der öffentlichen Hand eine Milliarde Euro für den Forstumbau“, so Reinwald. „Das darf sie nicht nur für junge Bäume ausgeben, sondern sie muss auch in deren Pflege investieren.“ So müsse etwa der Stellenabbau in den Forstbehörden beendet werden und es brauche Offensiven, mehr Menschen auszubilden und einzustellen.

Nicola Uhe, Wald-Expertin der Naturschutzorganisation BUND, geht Klöckners Entwurf nicht weit genug: Er sei enttäuschend und bringe keine Verbesserungen für die Waldverjüngung und den Waldumbau in mehr Laubwälder, kritisiert sie. „Wir können es uns im Angesicht der Klimakrise nicht leisten, die natürliche Verjüngung der Wälder weiter durch zu hohe Reh- und Rotwildbestände zu blockieren“. Dies sei ein Wettlauf mit der Zeit.

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6 Kommentare

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Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • „Waldumbau mit dem Gewehr geht nicht."



    ..."dürften nicht auf dem Rücken der Tiere korrigiert werden. „Die Forstseite erhält von der öffentlichen Hand eine Milliarde Euro für den Forstumbau“, so Reinwald. „Das darf sie nicht nur für junge Bäume ausgeben, sondern sie muss auch in deren Pflege investieren.“

    Diese sinnfreien und/oder überholten statements werden ihre Unterstützer gerade auch in der Tierschutzszene finden. Aber schlussendlich soll damit die Trophäenjagd und somit die Jagdlust zahlungskräftiger Kunden gepflegt werden.



    Fallen sind sicher kein Mittel der Wahl aber Nachtsichtgeräte schon. Vielleicht vermehren sich die Wölfe aber auch so schnell, dass sie die Rolle des Jägers übernehmen.... Wobei es dann keine Schäfer mehr geben wird, die sich den Stress der Freilandhaltung hier antun werden.

  • im nibelungenlied ist von löwen die rede .auch diese müssen also früher einmal zur europäischen fauna gehört haben,bevor der europäische löwe von übereifrigen jägern ausgerottet wurde.

    löwenrudel und wolfsrudel können die wälder vor zuviel rot und schwarzwild schützen



    und die jäger*innen vollständig ersetzen

    zu diesem zweck umzäunt man wälder mit mobilen auf und abbaubaren zäunen und lässt dann die löwen oder die wölfe frei.



    wenn sie sich gesättigt haben fängt man die löwen und wölfe wieder ein und transportiert sie zum nächsten jagdrevier

    das könnte man auch mit bären oder mit tigern oder anderen raubkatzen machen



    und so die raubtierpopulationen wieder vergrössern

    dank der mobilen zäune können menschen oder auch schafe ziegen und rinder -die zukünftig nicht mehr geschlachtet und nur noch mässig gemolken werden sollen und gefährliche grosse raubtiere gefahrlos koexistieren

    • @satgurupseudologos:

      Im Nibelungenlied ist auch von Drachen die Rede. Die haben sicher auch für die Regulierung der Rehpopulationen gesorgt...

    • @satgurupseudologos:

      hier noch ein link der beweist dass es in noch der antike löw*innen in europa gab

      nur-positive-nachr...ke-in-griechenland

      • @satgurupseudologos:

        Jo, bei Mainz hat man in Steinbrüchen auch Hai-Fossilien gefunden.

        Wenn man lange genug sucht gab es hier so ziemlich alles schon mal. Vielleicht sogar intelligentes Leben.

  • Wir haben die Beutejäger fast ausgerottet: Wolf, Luchs, etc... jetzt müssen wir deren Arbeit machen. Und wenn man dafür zig tausende Stück Rot und Schwarzwild schießen muss, dann ist das halt so. Von mir aus auch mit Nachtsichtbrillen, Fallen, Schafschützengewehren, .... Es geht hier nicht um Jägerromantik oder "Jagdethik" - es geht darum von Menschen gemachte Schäden zu korrigieren. Zu keulen. Zu töten. Da könnte man auch Jobs daraus machen. Wie in Australien mit den Kangaroo's: Man könnte Abschußprämien an private professionelle Jäger zahlen.