75-jährige „Vogue“-Chefredakteurin: Anna Wintour hört auf
Nach etwa vier Jahrzehnten tritt Anna Wintour als „Vogue“-Chefredakteurin zurück. Kontrolle über die Inhalte behält sie trotzdem.
Wintour will aber auch künftig die Kontrolle über die redaktionellen Inhalte des Magazins behalten. Wie die „Vogue“ am Donnerstag mitteilte, wird die Person, die die neue Stelle als Leitung redaktioneller Inhalte bekommt, direkt an Wintour in deren Rolle als globale Redaktionsleiterin von „Vogue“ berichten. Letzteren Posten behält Wintour demnach, ebenso die Rolle als Chief Content Officer des Verlags Condé Nast.
Die gebürtige Britin gilt als eine der einflussreichsten Figuren der Mode- und Magazinwelt. Sie hatte 1988 die Leitung der „Vogue“ übernommen. Mit Bob-Haarschnitt und Sonnenbrille wurde sie weltweit bekannt. Zudem machte sie die jährliche New Yorker Met-Gala im Mai zu einem gesellschaftlichen Top-Ereignis.
Kritisches Verhältnis zu Trump
Wintour gilt zudem als Vorbild für die Hauptfigur des Romans „Der Teufel trägt Prada“ über eine tyrannische Magazinchefin. Das Buch der früheren „Vogue“-Mitarbeiterin Lauren Weisberger wurde 2006 verfilmt, Meryl Streep spielte darin die Hauptrolle.
Im Jahr 2017 wurde Wintour von der britischen Königin Elizabeth II. in den Adelsstand erhoben, in diesem Februar zeichnete König Charles III. sie für ihre Verdienste mit einem Orden aus. Dabei versicherte Wintour dem König noch, sie wolle nicht bald in den Ruhestand gehen.
Ein sehr kritisches Verhältnis wird Wintour zu US-Präsident Donald Trump nachgesagt. Während der Corona-Pandemie hatte sie sich „entsetzt“ über Trumps Krisenmanagement geäußert und sich für seinen späteren Nachfolger Joe Biden stark gemacht.
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