piwik no script img

29. Spieltag Fußball-BundesligaSchalke rettet Remis

Viele Verletzte, unfaires Spiel, zwei Tore Rückstand: Doch Schalke 04 kam im Duell mit Bayer Leverkusen doch noch zu einem Punkt.

Elfmeter gut, alles gut Bild: dpa

GELSENKIRCHEN dpa | Mit einem Elfmetertreffer kurz vor Schluss hat Raffael Schalke 04 vor einer Heimniederlage gegen Bayer Leverkusen bewahrt. Der Brasilianer sorgte am Samstag für den 2:2 (0:1)-Endstand und das Happy End einer Schalker Aufholjagd.

Die diskussionswürdige 1:0-Führung hatte Simon Rolfes in der 39. Minute erzielt, als Schalkes Stürmer Ciprian Marica verletzt im eigenen Strafraum lag. Mit Stefan Kießlings Kopfballtreffer zum 2:0 (58.) war die Partie scheinbar entschieden. Doch dann gelang Teemu Pukki (71.) der Anschlusstreffer und Raffael der Ausgleich (87.).

Der eingewechselte Finne Pukki hatte den Strafstoß herausgeholt, Ömer Toprak sah vor 61.619 Zuschauern wegen der Notbremse die Rote Karte (86.). Nach dem Remis gegen Leverkusen hat Schalke in der Tabelle der Fußball-Bundesliga weiter vier Punkte Rückstand auf Leverkusen und im Kampf um den dritten Platz – der den Einzug in die CL-Gruppenphase garantiert – noch nicht alles verspielt.

„Wichtig war, dass wir nicht verloren haben“, meinte Schalkes Nationalspieler Benedikt Höwedes. Trainer Jens Keller sprach von einer „alles in allem verdienten Punkteteilung“. Zu der strittigen Szene beim ersten Tor wollte sich der Coach nicht äußern. Bayers Rolfes bemängelte: „Wir hätten unsere Sachen sauberer ausspielen müssen. Wir hatten viele Chancen, aber zu wenig Tore gemacht.“

Keller musste wegen zehn verletzungsbedingten Ausfällen sowie des Fehlens des gelb-gesperrten Roman Neustädter improvisieren. Auf der Bank saßen gleich vier U19- und U23-Akteure. So war es kein Wunder, dass die Anfangsphase den zunächst aktiveren Gästen gehörte, die in Stefan Reinartz und Sebastian Boenisch (beide Gelbsperre) nur zwei Profis ersetzen mussten. Zudem kehrte Toprak in die Innenverteidigung zurück.

Viele Verletzte bei Schalke 04

Besonders schwer bei Schalke wog der Ausfall des zuletzt überragenden Jefferson Farfan. Dafür stand erstmals Raffael in einem Heimspiel in der Startelf, Michel Bastos rückte nach rechts, Julian Draxler nach links. Und der Jungnationalspieler hatte nach einem Fehlversuch von Andre Schürrle die erste große Möglichkeit im Top-Duell des 29. Spieltags. Zunächst ließ Draxler (11.) zwei Leverkusener aussteigen, zog nach innen und zwang Bernd Leno mit einem Flachschuss ins lange Ecke zu einer Glanzparade.

Schalke blieb auch danach gefährlicher, obwohl Bayer mehr Ballbesitz hatte. Einen Distanzschuss von Raffael (21.) fälschte Philipp Wollscheid zur Ecke ab, einen weiteren Schuss des Brasilianers (23.) entschärfte Leno. Auf der Gegenseite traf Daniel Carvajal nur das Außennetz (29.). Dann musste Schalke-Keeper Timo Hildebrand bei einem Schuss von Schürrle erstmals sein ganzes Können aufbieten (35.).

Die Rheinländer gingen lange fahrlässig mit ihren Chancen um und brachten dann die Schalke-Anhänger in Rage: Obwohl Ciprian Marica nach einem Zusammenprall mit Stefan Kießling verletzt im eigenen Strafraum lag, unterbrach Schiedsrichter Manuel Gräfe die Partie nicht, und Bayer nutzte die Verwirrung zur Führung. Nach einer Flanke von Lars Bender über den verletzten Marica hinweg war Kapitän Rolfes mit dem Kopf zur Stelle und nickte den Ball zum 1:0 ein. Ein zumindest aus Fairness-Sicht fragwürdiger Treffer, wenn auch wohl regelkonform. Alle Schalker Proteste halfen nichts.

Dann bemühten sich der Gastgeber im zweiten Abschnitt um den Ausgleich, doch mit dem 0:2 durch Kießling nach fast einer Stunde schien die Partie für Schalke gelaufen. Dennoch gab die Not-Elf nicht auf: Als Leno einen Distanzschuss von Bastos nicht festhalten konnte, staubte Pukki zum 1:2 ab. Am Ende reichte es dann tatsächlich noch zum Remis.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!