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130.000 unterzeichnen Online-PetitionHomophobe Inhalte im App-Store

Weil Apple die schwulenfeindliche App einer fundamental-christlichen US-Organisation anbietet, formieren sich Proteste. Nach anfänglichem Zögern reagierte Apple.

Bieten "Hilfe" gegen Homosexualität an: Exodus International. Bild: screenshot / exodusinternational.org

BERLIN taz | "Du musst nicht schwul sein! Du kannst ein Leben voller Erfüllung und Seeligkeit führen, so wie Gott es vorgesehen hat." Der Weg zu dieser versprochenen Seeligkeit sei ganz leicht, sagen die fundamental-christlichen Schwulenhasser der US-Organisation "Exodus International" auf ihrer Homepage. Man müsse nur eines ihrer Mitglieder kontaktieren, zur Kirche finden, ein paar Therapien machen und Bücher lesen.

So weit, so irre. Dass der IT-Konzern Apple derartig homophobe Hasstiraden durch das Angebot des Apps von Exodus International auch noch indirekt unterstützt, sorgt jetzt für eine Protestbewegung im Netz. Schon 130.000 Menschen haben bis Dienstagmittag eine Online-Petition unterzeichnet, die den Konzern dazu auffordert, die App von "Exodus International" aus dem iTunes-Store zu entfernen.

Exodus propagiert, dass Homosexualität nicht angeboren ist, sondern im Verlauf der Jugend – etwa durch Missbrauch oder Ablehnung – entsteht. Auf ihrer Homepage steht, dass "Wandel für Homosexuelle durch die verändernde Kraft von Jesus Christus möglich" sei. Konkret gemeint ist damit die "Umformung" von Schwulen, Lesben und Transgender durch Therapien und Gebete. Dabei listen sie dutzende Berichte vermeintlich geheilter Homosexueller auf.

Die App, die in erster Linie auf die Homepage der Organisation verweist, Promo-Videos anbietet und auf Jugendliche und Studenten abzielt, wurde von Apple mit 4+ gewertet. Apps in dieser Kategorie enthalten laut Apple "keine zu beanstandenden Inhalte", können ab vier Jahren gefahrenlos genutzt werden. Mit dieser Wertung spielt Apple den fundamentalen Schwulenhasser sogar noch in die Hände. Auf ihrer Homepage weisen sie sichtlich stolz auf die Jugendfreigabe durch Apple hin.

Eigentlich hat Apple sich relativ strenge Richtlinien für angebotene Apps auferlegt. Diese würden abgelehnt, wenn sie "diffamierend, angreifend, kleinlich sind oder Individuen oder Gruppen in verletzender Weise angreifen". Es scheint, als würde der Konzern, der intern also homofreundliches Unternehmen gilt, diese Regel für homophobe Inhalte nicht anlegen.

"Hasserfüllt und bigott"

Die Initiatoren der Online-Petition sind Mitglieder der der Organisation "Truth wins out", die seit Jahren gegen die so genannten Ex-Gay-Initiativen arbeiten. Sie schreiben, Exodus International sei "hasserfüllt und bigott". Die Organisation nutze "Angst, Fehlinformation, Sterotypen und Verfälschung". Während rassistische und antisemitische Apps verboten seien, erlaube Apple das homophobe App. Das sei ein "Doppelstandard der verheerende Konsequenzen haben kann".

Auch Volker Beck, parlamentarischer Geschäftsführer der Grünen im Bundestag, warnt vor den Folgen. Homosexualität sei keine Krankheit. Das App von Exodus International suggeriere aber, dass wer seine Kinder nur richtig erziehe, sie hart genug bestrafe oder für teures Geld umpole, diese schon "zur Vernunft brächte". "So werden Leben von jungen Menschen zerstört. So wird Lesben- und Schwulenfeindlichkeit angeheizt", sagte er taz.de. Beck fordert Apple deshalb auf, diese App aus seinem Sortiment zu entfernen.

Auch der Lesben- und Schwulenverband Deutschland ist empört. "Solche homophoben und fundamentalchristlichen Inhalte haben bei seriösen Anbietern nichts zu suchen", sagte Geschäftsführer Klaus Jetz gegenüber taz.de. Apple habe offensichtlich ein Problem mit Schwulen und Lesben, auch wenn intern harte Anti-Diskriminierungsstrategien gefahren würden.

Bereits im November 2010 geriet Apple wegen eines ähnlich gelagerten Falls unter Druck. Die App der fundamental-christlichen "Manhattan Declaration" verglich etwa die Gleichbehandlung von Homopaaren mit der Legalisierung von Inzest. Nachdem mehrere tausend Protestmails an Apple geschickt wurden, nahm der Konzern das App kommentarlos aus dem Store.

Auf die Frage, wie Apple selbst zur Kritik der Verharmlosung von Homophobie stehe und weshalb erneut ein solches App angeboten werde, antwortete Georg Albrecht, Unternehmenssprecher in Deutschland, lediglich: "Dazu gibt es von Apple kein Statement."

Update 23. März

Inzwischen hat Apple das kritisierte App kommentarlos aus dem ITunes-Store entfernt. Ob dauerhaft oder nur vorübergehend ist unklar. Innerhalb von weniger als zwei Wochen haben bis Mittwochvormittag fast 150.000 Menschen die Onlinepetition unterschrieben.

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45 Kommentare

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  • C
    cocainrausch

    Liebe Leute, inhaltlich: solche Apps, solche Haltungen sind vollkommen indiskutabel. Die gehen gar nicht! Und deswegen habe ich selbstverständlich auch sofort protestiert. Und: Ich habe ernsthaft überlegt, Apple zu boykottieren (wie vor etlichen Jahren, als wir alle keine Marlboros mehr geraucht haben, weil Phillip Morris Jesse Harms und dessen schwulenfeindliche Politik unterstützt hatte).

    Tatsächlich muss mann aber auch einen Gang runterschalten (und deshalb habe ich mein iPhone nicht in den Mülleimer geworfen) und sich klar machen, dass ein Konzern wie APPLE einige Zeit braucht, bis er angemessen reagieren kann. Und selbstverständlich geht denen in der APP-Abteilung auch jede Menge durch - bei Games ebenso wie bei Kochrezepten und allem möglichen anderen Zeugs. Nur, da regt sich keine Seele auf und deshalb merken wir es oft nicht.

    Ich will das nicht schön reden - ich will nur sagen: So schwulenfeindlich oder unethisch oder bescheuert, wie hier in einigen Kommentaren getan wird, ist dieser Konzern nicht. Etwas mehr Augenmaß wäre vielleicht nicht schlecht.

    Hätte mich übrigens interessiert, was passiert wäre, wenn es einen Boykott-Aufruf wie damals bei Marlboro gegeben hätte ...

  • F
    Frank

    Ich habe allmählich die Schnauze voll,von diesen Evangelikalen und ihrem ach so gütigen Missionierungseifer immer wieder in aller Öffentlichkeit belästigt zu werden.Jeder,der nicht lebt und denkt wie sie,ist ein kranker, gestörter,abgefallener,abgeirrter oder was sonst noch alles.Es reicht!!!.Sollen sie hinter ihren Kirchentüren machen und glauben was sie wollen,aber nicht in der Öffentlichkeit.Wir leben in einem humanistisch-aufgeklärten Land,und wenn etwas heilbar ist,dann kranker,religiöser Fundamentalismus.Solche Therapieangebote gibt es schon lange,zum Beispiel für Aussteiger der Zeugen Jehovas.Es sollte endlich speziell für diese Evangelikalen ausgeweitet werden.Jetzt werde ich die Petition unterzeichnen.

  • O
    Oli

    erst jammern die einen, dass apple zensiert, dann jammern die anderen (hoffentlich nicht die gleichen gutmenschen), dass apple nicht zensiert.

  • E
    egal

    An Jana: Hat man dir auch schon mal angeboten, dich von deiner Heterosexualität zu heilen, da ja alle Menschen Bi sein sollen ? Und warum werden von dir Homosexualität und Pädophilie in einem Atemzug gebraucht ?Du pathologisierst hier die ganze Zeit ohne es zu merken !Und genau das ! macht nämlich krank !!

  • S
    singa

    hilfe, ich musste mir grad beim lesen die augen reiben und bin mir nicht mehr sicher, ob ich auf der taz seite bin oder beim rheinisches merkur.

    sind hier christenmenschen unterwegs, die auf den taz seiten meinung machen oder werden solche unfassbar naiven und fundamentalistischen meinungen in der taz-leserschaft grad salonfähig????

     

    heilung von homosexualität als angebot gleichsetzen mit coming-out gruppen? ich fass es nicht. und dass angesichts von aktuell wieder stark ansteigenden suizidrate von schwulen und lesbischen jugendlichen...

     

    und zum thema homophobie. klar, wenn ich den Papst ablehne (um bei dem beispiel zu bleiben) überfällt mich seinem Anblick Ekel, Hass, Übelkeit...

    Das Wort "Homophobie" wird nicht einfach so benutzt. Diese Phobie gibt es tatsächlich. Ich arbeite mit türkischen Jugendlichen. Der Anblick von zwei sich küssenden Männern löst extreme Aufgregung aus bis zum dem Punkt, dass sie nicht hingucken können. Diese völlige Auflösung bei einem an sich harmlosen Anblick ist tatsächlich vergleichbar mit der Phobie bei Schlangen etc... Mal ausgeprägt, mal weniger ausgeprägt.

     

    Bin jedenfalls mehr als erstaunt, über dies unfassbaren kommentare...die fundamentalen hristen sind unter uns? und machen mobil???

  • MW
    Mir wird schlecht

    Wenn ich schon bei der Taz Kommentare verblendeter Menschen lesen muss, die heute im Jahr 2011 noch die hirnlose Leier von "Homosexualität ist heilbar" ablassen.

     

    Religion ist übrigens heilbar und nicht genetisch verlangt!

     

    Homosexualität aber nicht..

  • J
    Jengre

    Natürlich ist es eine ärgerliche Anmaßung und zudem alberner Schwachsinn, Schwule "heilen" zu wollen. Klar darf man jeden, der mit so einem "liebevollen" Angebot kommt, auslachen oder es dankend ablehnen und ihm klarmachen, daß es völlig OK ist, schwul zu sein. Aber von "Hasstiraden" und Hompphobie zu sprechen, das ist verhetzend und totalitär. Hey: Dise religiösen Spinner sind arme Fehlgeleitete, die nur unser aller Gutes wollen, aber sich leider furchtbar irren. Bietet Ihnen Eure Liebe an und bringt sie auf den rechten Weg.

  • K
    Klaus

    "was daran schlecht sein soll, eine homosexuelle neigung abzugewöhnen??" warum sollte man das tun? warum wohl fühlt man sich nicht wohl? weil man auffällt, sich an sprüche gewöhnen muss, gesellschaftlich anders wahrgenommen wird! was soll eigentlich diese blöde werbung, die mutter sagt, oh je, mein sohn ist schwul! wer hat da ein problem mit dem schwulsein, wohl eher die mutter und nicht der sohn. gründet lieber gruppen und hinterfragt mal manch einen heterosexuell lebenden, ob er sich dafür wirklich entschieden hat oder einfach so aus gesellschaftlicher erwartung und rollenbildern da reingerutsch ist. im umkehrschluss würde das heißen:"fühlst du dich wohl in deiner heterosexuellen rolle oder möchtest du dir diese neigung lieber abgewöhnen?"

  • J
    Jopi

    Ich habe mich mal kurz auf die Seite von Exodus International geklickt und war erstaunt wie moderat man sich dort präsentiert.

    Ich hätte mir eine echte Rezension der App gewünscht und Hintergrund zu Exodus International.

  • J
    Jan

    Ich finde es interessant, wie diese App von den Kommentatoren hier auch noch verteidigt wird. Nur sollte man nicht vergessen, dass die meisten dieser ultrakonservativen Religiösen (ich redenicht nur von Christen) Homosexualität als abnormal und Krankheit ansehen, die man bekämpfen muss.

    geschlechtliche Präferenz kann man sich doch nicht abgewöhnen, wie soll das denn bitte funktionieren? "Hallo Herr Pfarrer ich möchte nicht mehr hoosexuell sein, gibts da was von Ratiopharm?"

     

    @Swanni: Ok dann lassen wir bei apple auch die Apps von Neonazis, Terroristen und Kinderschändern zu, damit sich ja niemand zensiert fühlt.

  • A
    Alchymist

    Vorneweg auch ich halte diese App für sehr bedenktlich. Und sie besonders auszuzeichnen für nicht sehr glücklich.

    Für sehr bedenklich halte ich allerdings auch diesen Artikel.

     

    "Du musst nicht schwul sein! Du kannst ein Leben voller Erfüllung und Seeligkeit führen, so wie Gott es vorgesehen hat."

     

    Das soll eine Hasstirade sein? Das ist eine Meinungsäuserung, zwar zugegeben sehr fundamentalistisch, aber eben doch nur eine Meinung.

    In dem Artikel fehlen mir die Belege für die Angst vor der Homosexualität und den Hass auf die Homosexualität.

     

    Meine Meinung dazu:

    Auch wenn Homosexualität sicher keine Krankheit ist so kann sie wie auch alle anderen sexuellen Neigungen auch unterdrückt werden. Es gibt doch z.B. auch Heterosexuelle die sich entschliesen enthaltsam zu leben, da gibt es sicher auch Bücher und Kurse vielleicht sogar eine App.

  • J
    Jonas

    Homosexualität ist kein Lebensstil, zu dem man sich bewusst entscheiden kann sondern ein Teil der eigenen Identität. Selbstverständlich ist es möglich einen Teil des eigenen Selbst durch Unterdrückung und Gehirnwäsche zu blockieren und sich gewissermaßen dazu zu zwingen "anders" zu sein als man wirklich ist. Dass hier aber in Kommentaren davon ausgegangen wird, man könne ja mal "schwul" und dann heterosexuell sein ist schlicht und ergreifend falsch.

    Ich habe selbst einen Freund, der in Amerika in einer mormonischen Familie aufgewachsen ist und von den eigenen Eltern mehrfach in Umerziehungskurse gesteckt wurde. Nachdem diese gescheitert sind wurde er aus der Familie verstoßen. Ich möchte gar nicht wissen, wie viele Menschen ein Leben leben, das nicht ihr eigenes ist.

    Allein schon die Vorstellung, man könne sich dafür oder dagegen entscheiden homosexuell zu sein baut gesellschaftlichen Druck auf, dem viele Betroffene nachgeben und ihre Neigungen unterdrücken oder verstecken.

    Mit der Entscheidung dieses App anzubieten verstärkt Apple bewußt oder unbewußt homophobe Tendenzen in der Gesellschaft. Genau wie Rassismus entspringt auch Homophobie einer intoleranten kleingeistigen Grundhaltung und hat in einer aufgeklärten Gesellschaft nichts zu suchen.

  • S
    Stella

    @ Alle:

    Die Gesellschaft muss aufgeklärter werden, nicht die Menschen gezwungen werden, an ihrer vermeintlich abnormen Sexualität rumzubasteln!

     

    @mats:

    Eine schnelle Definition von "Homophobie" laut Wikipedia:

    "soziale, gegen Lesben und Schwule gerichtete Aversion bzw. Feindseligkeit oder „die irrationale, weil sachlich durch nichts zu begründende Angst vor homosexuellen Menschen und ihren Lebensweisen“."

     

    Dadurch, dass Exodus Homosexualität als "heilbar" bezeichnet, wird Homosexualität als krankhaft/abnorm konnotiert. Die Kampagne wird von einer Aversion ggü. Homosexuellen angetrieben. Also ist die App eindeutig homophob.

     

    @Jana: Die "Gründe" für Homosexualität sind genauso wenig bekannt wie die für alle anderen existierenden Sexualitäten. WissenschaftlerInnen sind sich heutzutage einig, dass sich die Gründe für die sexuelle Orientierung eines Menschen aus der Sozialisierung, der genetischen und der psychischen Prädestinierung ergeben: sprich aus allem. Daher ist es unmöglich und unerwünscht, seine sexuelle Orientierung zu beeinflussen. Man kann sie mehr oder weniger stark ausleben (je nachdem wie dumm/tolerant die Menschen um einen herum sind).

    Es ist aber nachgewiesen, dass eine unterdrückte (Homo-/Bi-/etc.)Sexualität zu psychischen Beeinträchtigunen (u.a. Depressionen) führen kann. Exodus' Ansatz ist daher der komplett falsche.

     

    Homosexualität und Pädophilie miteinander in Verbindung zu bringen finde ich unverschämt, aber das macht die katholische Kirche ja auch. Dennoch: das eine ist eine gewöhnliche Sexualität, das andere eine krankhafte Neigung.

    Woher hast du die Zahl 15%? Sie ist viel zu niedrig.

     

    @Oli: Die App verstößt sehr wohl gegen Apples Bedingungen insofern als dass sie "diffamierend, angreifend, [...] oder Individuen oder Gruppen in verletzender Weise angreift" (s. Artikel und Erklärungen hier oben).

  • L
    Line

    @ Mats: Phobie bedeutet doch nicht zwangsläufig Angst. Schau mal hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Phobie. Da steht unter anderem, eine Phobie sei eine Abneigung, eine Aversion. Homophobie ist somit die Ablehnung der Homosexualität und nicht die Angst vor selbiger.

  • F
    Florian

    Ich glaub kaum was ich hier in den Kommentaren lese...

     

    @mats: Homophobie bezeichnet nicht etwa eine Angst vor einer leiblichen Bedrohung, sondern viel mehr eine Feindsehligkeit und eine Ablehnung, was hier mehr als vorliegt.

     

    @Jana: Gerne möchte ich den Fehler in deiner Argumentation aufzeigen.

    Wie kommst du auf die Idee, dass Menschen die auf das gleiche Geschlecht stehen, das mal eben ändern zu wollen. Sie haben doch ihre Sexualität, die für sie in Ordnung ist, die sie bevorzugen. Viel mehr sind es die Gesellschaft und im besonderen diese Angebote, die ihnen suggerieren, dass mit ihnen etwas nicht in Ordnung ist. Besonders junge Menschen die noch kein selbstvertrauen zu ihrer Sexualität gefasst haben, fühlen sich ausgegrenzt und schlecht, weil sie glaube mit ihnen wäre etwas nicht in richtig. Daher ist es kein nettes Zusatzangebot, sondern ein massivesn Repressionsmittel gegen andere Sexualitäten.

    PS: Wieso der Verweiß auf den Islam? Dieser ist nicht intoleranter als etwa das Christentum und andere besonders monotheistische Religionen. Ihnen allen liegt ein Alleinherrschaftsansprüch zugrunde, der in der Konsequenz immer die Vernichtung Unwilliger/Unpassender nach sich zieht.

     

    @swanni: eine "interessante" Auffassung von Meinungsfreiheit. Ich würde aber sagen es gibt Grenzen dieser Freiheit, die durch einen gesellschaftlichen Konsens festgelegt werden. So fällt zum Beispiel das Leugnen der Shoah in der BRD nicht unter Meinungsfreiheit. Wenn sich Apple diesem Aufruf also nicht beugt, zeigt dies höchstens wo dieser Konzern seine Grenzen zieht. Das mag für sie vielleicht ein Grund zur Freude sein.

  • R
    Robert

    @ Jana: Nein, Homosexualität in eine zu setzen mit Pädophilie geht ganz und gar nicht. Beides sind angeborene Veranlagungen, die nicht reiner Sozialisation entspringen, das wäre totaler Unfug. Ein Pädophiler braucht Hilfe, um mit seiner Veranlagung umzugehen, weil die Auslebung seiner Sexualität automatisch (!) Unterdrückung zur Folge hätte - was bei Homosexualität eindeutig nicht der Fall ist. Das möchte ich wirklich zu bedenken geben. Ausserdem empfehle ich dringend, sich die Page von Exodus anzuschauen - die Botschaft ist ganz klar: Die einzig richtige Sexualität scheint die zwischen Mann und Frau zu sein - na dann, schönen Tag noch!

  • OD
    Onkel Detlef

    So sehen also heutzutage Kommentare von taz-Leserinnen und -Lesern aus. Sehr interessant !

     

    Scheint so, als hätte die Negierung der Vernichtung der Homosexuellen im Faschismus und der Fortführung der dazu notwendigen juristischen Grundlage bis ins Jahre 1993 doch die geistig moralische Wende perfekt in Szene gesetzt.

     

    Wer sich das App bzw.die Homepage anschaut, wird feststellen können, daß es nicht darum geht, Schwulen und Lesben ein Angebot zu machen, sondern daß dieses Angebot gemacht wird, weil es falsch und schrecklich sei, schwul oder lesbisch zu sein. Gott sieht - nach deren Meinung - nicht vor, daß Schwule und Lesben ebenso wertvoll sind, wie heterosexuelle Menschen.

     

    Das ist (u.a.) ein Grund, warum dieses App schwulen- und lesbenfeindlich ist und somit letztlich rassistisch, denn es findet eine deutliche Diskriminierung von Menschen ob derer sexuellen Orientierung statt.

     

    @Jana: Pädophile und Homosexuelle in einen Topf zu werfen zeugt von großer Unwissenheit und/oder Dummheit. Lies einfach selbst irgendwo nach...

     

    Auch ist die Zahl derer, die "homoerotische Sensibilitäten haben" (was für ein schicker Sprachgebrauch !), wohl eher bei ca.50% anzusetzen. Ich kann auch gerne mit Dir Orte schwuler Subkultur besuchen, wo die Zahl der Ehemänner bei mindestens 70% bis 80% liegt. Und diese Herren denken nicht nur an Homosexualität, sondern praktizieren diese dort auch (heimlich).

  • D
    Daniel

    Dieses App ist eindeutig ein Fall von Homophobie. Homophobie meint nicht nur die reine Angst vor Homosexuellen oder homosexuellen Handlungen. Das Ganze ist dann doch ein wenig tiefer gehend. Es bezeichnet ebenfalls unerklaerliche Aversionen oder starke Feinseligkeit gegenueber Schwulen und Lesben. Von daher IST das ein homophobes App.

     

    Das hat nichts mit Respekt vor Religion zu tun, niemand hat das Recht Menschen zu beleidigen oder zu gefaehrden. Das gilt auch fuer Relgionsgemeinschaften und (man staune) sogar gegenueber Homosexuellen.

     

    Angesichts der Tatsache, dass wir gerade eine Selbstmordwelle schwul-lesbischer Jugendlicher erleben und die Suizidrate auf ca. 17 % gestiegen ist sollte man mit solchen Inhalten sehr vorsichtig sein.

     

    Und nach wie vor ist Homosexualitaet keiner bekannten Therapie zugaenglich, im Gegenteil. Die Selbstmordrate von (vor allem schwulen Maennern) steigt extrem an nach diesen scheinwissenschaftlichen Therapieversuchen fundamentalreligioeser Spinner.

     

    Von daher ist das kein Zensurversuch, sondern menschliche Vernunft, nicht alles muss erlaubt sein, manchmal muss angewogen werden. Die Schicksale vieler Klienten von mir sind fuer mich Beweis genug, dass nicht Homosexualitaet das Problem darstellt, sondern die Gesellschaft. Grob koennte man das Ganze auch so zusammenfassen: "Homophobie toetet".. und dieses App damit auch.

  • PS
    Post Scriptum

    Wow, bin ich da in ein Bible circle hineingestolpert? Ist wirklich komisch das Leben, war noch nie in einem in meinem gesamten Leben, und da finde ich mich unversehens in einem, wo ich es nie im Leben erwartet hätte: unter den Kommentaren zu einem Artikel zu Schwulen Themen. Da ich schon dabei bin, möchte ich einen bescheidenen Beitrag leisten, indem ich einige erbauende Worte an den kleinen „str8en“ (ähäm, ja klar) Bible circle hier richte:

    Du musst nicht Hete sein! Du kannst ein Leben voller Erfüllung und Seeligkeit führen, so wie Göttin/Gott/The Supreme TS oder TG, bzw. TV/die kleine bunt gemischte Community da oben es vorgesehen hat. Falls die da oben sind, denen können all die kleinen irren Gotteskrieger nichts anhaben.

    „But if you’re feeling sinister / Go off and see a minister / Though chances are you’ll probably feel better / If you stayed and played with yourself” – wie jemand sehr kluges mal gesungen hat. Und, um mit sich selbst zu spielen, braucht man nicht einmal eine App, obwohl es auch dafür welche gibt :-) Amen.

  • H
    heterogayn

    An alle schwulen Programmierer: Schreibt doch mal einer ne App zum Kurieren von Heterosexualität. Oder wäre das zwecklos? Sind Applenutzer nicht sowieso alle metrosexuell? Und hat der Papst eigentlich ein iPad?

    .... apple my ass

  • T
    Tyrfing

    Entweder die Intelligenz stirbt beim betrachten der Taz.de Kommentarfunktion ab, oder wir haben es hier mit einem haufen Denkbefreiter (oder Trolle) zu tun.

    An alle die es nicht kapiert haben:

    Homosexualität ist keine Krankheit.

    Eine Krankheit kann oder muss man therapieren, Homosexualität dagegen ist keine Krankheit, daher kann man auch nicht von ihre geheilt werden - nebenbei besteht auch gar keine Not Homosexualität "heilbar" zu machen, da sie nichts schlechtes ist. Genausowenig muss man einen Menschen vom Atmen befreien.

     

    @Jana:

    Sie sind falsch informiert. Weder Homosexualität noch Pädophilie können "geheilt" oder "abtrainiert" werden. Bei der Pädophilie koennte durch eine Schulung die vom Pädophilen für Kinder ausgehende Gefahr (sofern Vorhanden, die meisten Pädophilen sind keine Vergewaltiger - wie aus ihren Zahlen ja schon hervorgeht) zu dämmen. Die Sexualität ändert sich nach dem abschluss der Pubertät idr. nichtmehr.

     

    mfg. Tyrfing

  • M
    @mats

    "Phobie bezeichnet: ... sozialwissenschaftlich und umgangssprachlich eine Abneigung, siehe Aversion"

    (Wikipedia, jaja schlechte Quelle)

     

    also nix mit Angst.

  • M
    Max

    wer sich aus religiösen gründen gegen homosexualität entscheidet hat angst vor der hölle - überhaupt ist ja das öl im getriebe der religion die angst vor strafe. übrigens gibt es auch homosexuelle muslime. man hat sich des weiteren in der realen welt darauf geeinigt dass homosexualität nicht "heilbar" ist und auch eine solche "heilung" weder nötig noch sinnvoll ist. tatsächlich fehlt in dem artikel offensichtlich eine erklärung warum es zu kritik führt wenn ein konzern wie apple homophobe inhalte toleriert während andere inhalte durchaus zensiert werden.

  • GD
    Gay Dad

    Was mich wirklich vom Hocker haut, sind die Kommentare von jana und mats. ES IST KEINE KRANKHEIT!

     

    "My son say he is gay. What can I do"

    "You can go on watching TV and eat burgers, Mom"

  • M
    Miro

    Ihr regt euch ueber die Zensur einer Internetseite auf, die als Aufmacher"My SON(also ein eigenstaendiges, vor dem Gesetz zum Schwulsein berechtigtes Wesen) is GAY, what can I(nicht er, I) do" auf??

    Schon traurig wenn man so lange fuer die Gleichberechtigung von Schwulen und Lesben kaempft und es selbst im "aufgeklaerten" Deutschland noch Unterstuetzer einer Website gibt, die es als Krankheit sieht anders zu sein...

    hast du zufaellig aus Minderheitenschutz in Sachsen-Anhalt die NPD gewaehlt??

  • S
    swilly

    @ Jana: Schreiben Sie sonst bei Kreuz.net?

    Anders kann ich mir Ihren Kommentar hier eigentlich gar nicht erklären! Wieso eigentlich nennen Sie Homosexualität und Pädophilie eigentlich in einem Atemzug?

     

    Wieso sollte man Religionen mehr tolerieren?

     

    Und nicht nur der Islam hat Rübe-Ab-Phantasien, auch die sogenannten Christen sind keinen Deut besser:

     

    http://www.queer.de/detail.php?article_id=13882

     

    oder hier:

     

    http://www.bild.de/BILD/news/2011/03/19/amerikaner-steinigt-70-jaehrigen/sexuelle-belaestigung-schwul-delaware-usa.html

  • F
    FMH

    @Swanni:

     

    Normalerweise wäre mir das ganze ziemlich egal, aber da Apple sonst alles aus seinem Store zensiert, was auch nur annähernd politisch vom Mainstream abweichend ist oder gar mit Sexualität zu tun hat, ist wohl doch die Frage angebracht, wieso genau diese App als unbedenklich bewertet wird.

  • AT
    Alexander T.

    Kann es sein, dass sich hier ein paar Evangelikale eingeschlichen haben???

    Diese Abgewöhnungstherapien sind natürlich der Gipfel an menschlicher Entwürdigung und zielen nur darauf ab, dass sich labile Betroffene vor sich selbst verleugnen. Wahrscheinlich haben die, die dort Hilfe suchen, tatsächlich Missbrauch oder Ablehnung in ihrer Kindheit und Jugend erfahren, denn sonst könnten sie auch als Homosexuelle selbstbewusst ein erfülltes Leben leben anstatt zu versuchen sich mit unseriösen Methoden "umpolen" zu lassen. Traurig, dass Apple in dieser Hinsicht nicht etwas kritischer ist!

  • KF
    Klaus F.

    zu jana:

    es gibt gute gründe, solche "umpolungsversuche" zu verbieten.

     

    solche angeblichen "hilfsangebote" widersprechen gleich mehreren der wissenschaftlichen und ethischen standards für therapien und beratungen:

    - sie sind nicht ergebnisoffen.

    - das psychosoziale umfeld wird nicht kritisch in die problemanalyse einbezogen.

    - sie beruhen nicht auf einer wissenschaftlichen diagnose.

    - es findet keine wissenschaftliche evalutation der erfolge statt.

     

    und vor allem:

    - hinweise auf schädliche folgen (von depressionen bis hin zur suizidalität) werden nicht untersucht, sondern sogar bewusst unterdrückt.

     

    JEDE therapie muss sich an diesen standards messen lassen. wer diese standards nicht nur nicht einhält, sondern bewusst unterläuft, der verwirkt das recht, solche angebote zu machen. das ist keine therapie und keine beratung, sondern gefährliche scharlatanerie.

     

    von einer "freiwilligkeit" auszugehen, wenn jemand den druck seines homophoben umfelds nicht mehr erträgt und sich deshalb an solche "hilfsangebote" wendet, ist zynisch. und es ist schlicht falsch, von einer willentlichen veränderungsmöglichkeit der sexuellen orientierung auszugehen. organisationen, die solche "angebote" machen, sind nicht teil der lösung, sondern teil des problems.

     

    es gibt für menschen, die an ihrer homophoben umwelt leiden (NICHT an ihrer homosexualität!), jede menge ECHTE hilfe. echte hilfe besteht aber nicht darin, einen menschen in seiner selbstverachtung noch weiter zu bestätigen, sondern ihm zu einem positiven umgang mit seinen anlagen und wünschen zu verhelfen.

  • J
    James

    Also, wenn ich die Kommentare hier so lese, glaube ich doch, daß die Marketingmaschinerie von Apple tatsächlich gehirnwaschende Wirkung hat. Das ist unfassbar!

  • S
    systemix

    Die Freiheit des Internets ist auch die Freiheit der Anderen. Sie ist aber nicht die Freiheit der Inquisitoren. Was in Deutschland strafbar ist, ist es in den USA noch lange nicht - und umgekehrt. Natürlich sind solche Missionierungen von Schwachsinnigen für Unbedarfte erlaubt. Man denke nur einmal an das "Christival" in Bremen und welche Resonanz es in den evangelischen Kirchengemeinden auslöste. Also solche pathologischen Eiferer gibt es auch unter uns. Dürfen die das?

     

    Ja, die dürfen das, wenn wir Demokraten sein wollen. Sie dürfen nicht gegen den § 130 StGB (Volksverhetzung) verstoßen. Dagegen dürfen wir uns lustig machen über diese Kleingeister, die nur glücklich sein können in ihrer engen kleinen dumpfen Welt. Wer für solche Apps Geld ausgibt, der spendet auch für die Verbreitung religiöser Kampfschriften, oder für "Universelles Leben". Das ist sein gutes Recht.

     

    Wir müssen eben mit einer latenten Homosexuellenfeindlichkeit leben lernen. Denn solange nichts aktiv zur Aufklärung bereits im Kindesalter getan wird, kann das Problem auch nicht ausgesessen werden.

     

    Wer aber so wie Apple nach außen Toleranz predigt, aber in Geschäftsdingen keine Moral kennt, der ist ein Scheinheiliger, ja ein Verräter an seinem eigenem Anspruch. Also nichts anderes als ein kriechender, schleimender "Koofmich".

     

    Leider neigt die Schwulenszene immer noch dazu Jeden zu umarmen und als Freund zu betrachten, der nicht gleich mit der Todesstrafe droht. Das Phänomen bleibt mir unerklärlich.

     

    Die Diskussion über Entstehung von Homosexualität gehört hier nicht zum Thema und sollte anderen Anlässen mit wissenschaftlichem Hintergrund vorbehalten bleiben.

  • O
    Ole

    @mats

    Griechisch "phóbos" bedeutet zwar Angst, aber nicht immer ist die wörtliche Übersetzung die richtige. Schließlich ist beispielsweise "hydrophob" nicht 'wasserängstlich' (das wäre aquaphob) sondern "Wasser meidend" oder auch "Wasser abstoßend".

    "Homophobie" ist mit "Schwulen-" respektive "Lesbenfeindlichkeit" zu übersetzen. Mitunter wird darunter auch eine krankhafte Aversion gegen Homosexuelle verstanden.

    Kann es sein, dass eine Solche auch Sie betrifft? Oder wie soll man sich erklären, dass Sie die im Artikel beschriebene und kritisierte eindeutige Schwulenfeindliche App zu verteidigen versuchen?

    Wer meint, Homosexuelle seien therapiebedürftig, hält letztlich auch nicht so viel von Menschenrechten.

  • D
    Dierk

    also, mats,

    halt du mal erstmal den ball flach.homophobie beschreibt eine gegen schwule und lesben gerichtete feindseligkeit, ist auch als dies zu verstehen. es geht nicht zwangsläufig um das wort "phobie".

    naja, ich meine, wie soll man sich denn ansonsten in so einem artikel positionieren?es toll finden, dass gegen schwule gehetzt wird und sie als geisteskrank dargestellt werden? ich bin empört über diesen reich sinnfreien kommentar.

  • MM
    @. mats

    Interessant dass Du nur Moslems erwähnst und nicht alle großen Religionen generell. Denn bekanntlich lehnen alle Weltreligionen Homosexualität ab, auch so vermeintlich "freie" wie der Buddhismus (wurde auch vom Dalai Lama bestätigt). Unterschiedlich ist nur die Art und Weise wie dies artikuliert wird. Und bei Priestern die in Talkshows sitzen und panisch Homosexualität in den eigenen Reihen bestreiten und als widernatürlich brandmarken, kann ich mir neben Dummheit und Angst kaum andere, rationale, Gründe vorstellen.

    Es ist im Übrigen auch ein Unterschied ob man aufgrund einer durch Fakten fundierten Meinung eine Person wie den Papst ablehnt oder eine ganze (und vor allem große) Gruppe von Menschen wegen irrationaler Vorstellungen ein Merkmal betreffend (das darüber hinaus niemanden etwas angeht). Also eine eher schwache Begründung deinerseits. Ich finde den Begriff der Homophobie auch weiter angebracht.

  • M
    Michael

    Welchen "krassen Zensurversuch"? Hast du den Artikel überhaupt gelesen? Apple "zensiert" am laufenden Band Apps.

  • HA
    Hans Adam

    @mats

     

    Wie aus Ihrem Kommentar deutlich wird haben Sie es mit Sprache nicht so.

     

    Sind Sie schonmal auf die Idee gekommen, dass das heutige Verständnis des deutschen Wortes "Angst" nicht unbedingt mit dem damaligen Verständnis des Wortes "phobos" übereinstimmen muss, als sich entschieden wurde, dieses Wort als Fremdwort zu verwenden?

     

    Denken Sie, dass der medizinische Sinn des Wortes "Phobie" der einzig gültige ist?

     

    Wollen Sie sich nicht in Chemie - Foren tummeln und die Leute auffordern weniger die Wörter "hydrophob" oder "lipophob" zu verwenden?

  • T
    toleranz

    In einer Weise haben die Entwickler dieses Apps m.E. Recht:

     

    ich halte Hetro- Homo- oder Transsexualtität ebenfalls für nicht angeboren, sondern in erster Linie durch persönliche Sozialisation etc. bedingt.

    Ebenso stimme ich der Meinung zu, dass die persönliche sexuelle Vorliebe durch "Gehirnwäsche", als welche mensch die die von diesen Organisationen praktizierten "Umpolungen" bezeichnen muss, "erfolgreich" sein können:

     

    Auf die gleiche Art und Weise lässt sich meiner Meinung nach auch aus einem Heterosexuellen Menschen ein Homosexueller machen.

    Es bleibt halt die Frage, warum so etwas geschehen sollte.

    Jeder Mensch sollte das Recht haben, mit seiner Sexuellen Vorliebe glücklich zu werden, solange er oder sie dadurch niemanden unter Zwang setzt oder Schaden zufügt!

     

    @Mats: Homophobie ist gleichbedeutend mit der Ablehnung/Diskriminierung von Homosexualität und Homosexuellen

  • KP
    Kevin Pachulke

    Wer Apple-Produkte kauft, weiß (hoffentlich?!) um die keimfreie Blümchenwiese, auf die er sich einlässt. Und alles, was "schwul" ist, passt sowieso nicht ins propagierte Disney-Idyll. Nichts Neues also von der Kirche zum goldenen Apfel.

  • OV
    Otto von Bismarck

    ... und das Wort "Homophobie" taucht exakt ein Mal in dem Artikel auf. Das entsprechende Adjektiv fünf mal.

  • OV
    Otto von Bismarck

    @mats:

     

    Das Suffix "-phobie" mit "Angst" zu übersetzen ist aber auch nicht richtig.

     

    Vgl. z.B. "Hydrophobie" -- bedeutet auch nicht nur, die Angst vor Wasser.

  • O
    ooops

    Ich hätte gerne eine Exorzismus App.

  • O
    oli

    Nach meinem Wissen zensiert Apple die Apps schon heute sehr stark, wenn ihnen der Inhalt nicht passt. Aber in diesem Fall scheint die App wohl nicht gegen Apple Bedingungen zu verstoßen.

  • J
    Jana

    Was soll daran schlecht sein, Menschen anzubieten sich ihre homosexuellen Neigungen abzugewöhnen? Eine Homosexualität ist doch kein genetisch determiniertes Schicksal, sondern etwas für das man sich auch entscheiden darf. Es muss doch Angebote für Leute geben, die mit einer solchen Neigung unglücklich sind, ebenso wie die Gelegenheit zum Coming-Out da sein muss. Ansonsten kommen wir auf die Ebene von so einer Art Gender-Rassismus, wo man biologisch prädisponiert sei. Dabei haben 15% der Bevölkerung homoerotische Sensibilitäten oder sind sogar pädophil, aber noch lange nicht praktizierend homosexuell oder pädophil. Man sollte Religionen mehr tolerieren, das heisst nicht, dass man es so wild wie im Islam treiben muss mit seiner Rübe ab Haltung.

  • M
    mats

    Ich mochte gar nicht mehr zählen, wie oft das Wort "Homophobie" in diesem Artikel vorkommt. Man kann es auch übertreiben, zumal das Wort doch ohnehin ein Unwort ist. Wer Homosexualität therapieren möchte oder die Ausübung von Homosexualität aus religiösen Gründen ablehnt, hat doch keine Angst vor Homosexualität. Als ob mal vor allem, was man ablehnt, automatisch Angst hätte.

     

    Hat etwa jeder Moslem Angst vor Homosexualität? Nein, Moslems lehnen Homosexualität ab, aber sie haben keine Angst davor.

     

    Hat jemand, der den Papst ablehnt, automatisch Angst vor dem Papst, ist er also papaphob?

     

    Alles Blödsinn. Also bitte den Ball etwas flacher halten.

     

    Schade, dass über den eigentlichen Inhalt der App kaum was in dem Artikel gesagt wird. Stattdessen nur eine Ansammlung von Kommentaren von Gegner der App.

  • S
    Swanni

    Ich glaub nicht, das Apple sich auf diesen krassen Zensurversuch einlässt