+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Kyjiw befürchtet Großangriff
Kyjiws Bürgermeister Klitschko erwartet einen baldigen Großangriff Russlands. Wladimir Putin lässt 150.000 Wehrpflichtige einziehen.
Putin lässt 150 000 Wehrdienstpflichtige einziehen
Russland zieht von diesem Montag (1. April) an wie immer im Frühjahr rund 150 000 Wehrpflichtige zum Grundwehrdienst ein. Ein entsprechender Erlass von Kremlchef Wladimir Putin wurde am Sonntag in Moskau veröffentlicht. Die Soldaten würden regulär zum zwölfmonatigen Grundwehrdienst einberufen, aber nicht im Kriegsgebiet in der Ukraine eingesetzt, hatte das russische Verteidigungsministerium vorher mitgeteilt. Laut Dekret sollen bis zum 15. Juli 150 000 Soldaten im Alter zwischen 18 und 30 Jahren eingezogen werden. In Russland gibt es zweimal im Jahr – im Frühjahr und im Herbst – solche regulären Einberufungen.
Auch das Verteidigungsministerium in Moskau veröffentlichte das Dokument, das zugleich die Entlassung jener vorsieht, die den Grundwehrdienst absolviert haben. Die ausgebildeten Soldaten können sich aber etwa auch zum Kriegsdienst in der Ukraine verpflichten. Beobachter gehen davon aus, dass der Druck innerhalb der Truppe groß ist, einen solchen Vertrag zu unterzeichnen.
Russland führt seit mehr als zwei Jahren seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine und ist angesichts hoher Verluste auf immer neues Personal dort angewiesen. (dpa)
Frankreich versorgt die Ukraine mit Kriegsgerät
Frankreich stellt der Ukraine Hunderte alte gepanzerte Fahrzeuge sowie neue Boden-Luft-Raketen zur Verfügung. Die Ukraine müsse eine sehr lange Frontlinie verteidigen, sagt der französische Verteidigungsminister Sebastien Lecornu im Interview mit der Zeitung „La Tribune Dimanche“. Dafür brauche sie gepanzerte Fahrzeuge.
Präsident Emmanuel Macron habe ihn nach Gesprächen mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodimir Selenski um ein weiteres Hilfspaket für die Ukraine gebeten. Die gepanzerten Fahrzeuge, die von Frankreich erstmals in den 1970er eingesetzt wurden, sollten 2024 und Anfang 2025 an die Ukraine übergeben werden. (rtr)
Kyjiw stellt sich auf russischen Großangriff ein
Kyjiw stellt sich nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko auf einen erneuten russischen Großangriff ein. „Kyjiw war ein Ziel und bleibt ein Ziel für Putin, weil die Hauptstadt das Herz des Landes ist“, sagte Klitschko der „Bild am Sonntag“. Man sei jedoch besser vorbereitet als auf den ersten Angriffsversuch, den der russische Präsident Wladimir Putin vor mehr als zwei Jahren befohlen hatte.
„Wenn Putin eine solche Entscheidung trifft, dann wird es eine blutige Entscheidung.“ Die Ukraine benötige allerdings dringend weitere Patriot-Flugabwehrraketen „und weitere Möglichkeiten, die Menschen zu schützen.“ (rtr)
Russland berichtet von erfolgreichen Angriffen
Das russische Verteidigungsministerium zieht eine erfolgreiche Bilanz der Luftangriffe auf die ukrainische Energieversorgung. Dabei seien sehr präzise Langstrecken-Waffen und Drohnen eingesetzt worden. Durch die Angriffe sei die Produktion in Rüstungsbetrieben unterbrochen worden. „Alle Ziele wurden getroffen“, teilt das Ministerium mit. (rtr)
Selenski zu Ostern: Böses kann besiegt werden
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat nach neuen Luftangriffen seinen Landsleuten Mut zugesprochen, sich weiter gegen den russischen Terror zu verteidigen. Das von einigen ukrainischen Christen gefeierte Osterfest sei eine Erinnerung daran, dass die Kraft des Geistes das Böse besiegen kann, sagte Selenski in einer am Sonntag in den sozialen Netzwerken verbreiteten Botschaft.
Die meisten Christen in der Ukraine feiern Ostern nach orthodoxem Brauch erst Anfang Mai – und nicht wie die westlichen Kirchen.
„Und möge wahrhafter Friede für unsere gesamte Ukraine und alle Nationen, die unter Krieg leiden, näher kommen“, schrieb Selenski bei X (vormals Twitter) und Telegram. „Es vergeht jetzt keine Nacht oder kein Tag, an dem der russische Terror nicht versucht, unsere Leben zu zerstören.“
Auch in der Nacht zum Sonntag feuerte Russland wieder Raketen und Drohnen auf die Ukraine ab, massiv beschossen wurden erneut Energieanlagen des Landes. Die ukrainische Luftverteidigung meldete, dass 18 von 27 Angriffen abgewehrt worden seien, darunter waren Attacken mit Drohnen, Raketen und Marschflugkörpern. Nach Behördenangaben gab es dennoch Treffer.
Im westukrainischen Gebiet Lwiw (früher Lemberg) wurde Behörden zufolge ein bereits mehrfach beschossenes Objekt wichtiger Infrastruktur getroffen, ein Mensch starb. Details wurden nicht genannt. Im Gebiet Odessa am Schwarzen Meer waren Zehntausende Menschen zeitweilig ohne Strom. Auch in anderen Regionen des Landes gab es den Versorgern zufolge teilweise Stromausfälle. (dpa)
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