+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Drohnenangriffe in der Nacht
Die Ukraine wehrt Attacken ab, in Russland brennt nach Drohnenbeschuss eine Raffinerie. Auch ein Wahllokal in der besetzten Ostukraine wird beschossen.
Drohnenangriffe auf Russland während der Wahlen
Russland und die Ukraine haben sich in der Nacht zum Sonntag gegenseitig mit schweren Drohnen- und Raketenangriffen überzogen. Im Süden Russlands löste eine Drohnenattacke ein Feuer in einer Ölraffinerie aus. Die Flammen seien nach einem Großeinsatz der Feuerwehr gelöscht, ein Mensch habe bei dem Einschlag einen tödlichen Herzinfarkt erlitten, berichtete die russische staatliche Nachrichtenagentur Tass am Sonntag. Getroffen wurde eine Raffinerie im Schwarzmeergebiet Krasnodar.
Im westrussischen Gebiet Belgorod wurde zudem eine 16-Jährige durch einen Raketeneinschlag in einem Wohnhaus getötet. In Russland war am Sonntag der dritte und letzte Tag der von Manipulationsvorwürfen begleiteten Präsidentenwahl in Russland.
Über die Höhe des Schadens nach der nächtlichen Attacke auf die Raffinerie im Gebiet Krasnodar war offiziell zunächst nichts bekannt. Die Behörden meldeten lediglich, dass für die Stadt Slawjansk-na-Kubani, in der die Ölverarbeitungsanlage liegt, keine Gefahr bestehe.
Die Ukraine wehrt seit über zwei Jahren eine großangelegte russische Invasion ab und trägt mittlerweile den Krieg mit Kampfdrohnen immer öfter zurück nach Russland. Zuletzt waren vermehrt russische Ölraffinerien im Visier. (dpa)
Wahllokal in besetzten ukrainischen Gebieten bombardiert
Zudem hat die Ukraine russischen Angaben zufolge am frühen Sonntagmorgen mit Drohnen ein Wahllokal in dem von Russland besetzten Teil des ukrainischen Gebiets Saporischschja angegriffen. Das städtische Kulturzentrum in der Kleinstadt Kamjanka-Dniprowska sei bei dem Angriff in Brand geraten, schrieb der russische Politiker Wladimir Rogow, Vorsitzender der Bewegung „Wir sind mit Russland zusammen“, auf seinem Telegram-Kanal. (dpa)
Raketenangriffe im Gebiet Odessa
Russland hat einmal mehr die Ukraine in der Nacht attackiert. Die ukrainische Flugabwehr konnte eigenen Angaben zufolge 14 der 16 Drohnen abfangen, allerdings wohl keine der 7 Raketen. Im Gebiet Odessa wurden offiziellen Angaben nach zwei landwirtschaftliche Betriebe, in Tschernihiw ein Wohnhaus beschädigt. Im Gebiet Donezk wurde durch einen weiteren russischen Raketenangriff auf Myrnohrod eine 86-jährige Frau verletzt. (dpa)
Moskau will Kriegsschiff-Flotte besser schützen
Nach einer Reihe von ukrainischen Angriffen auf russische Kriegsschiffe will Moskau den Schutz seiner Flotte verstärken. Es müsse täglich trainiert werden, „wie man Angriffe aus der Luft und von unbemannten Booten abwehrt“, erklärte Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Sonntag bei einem Besuch der Schwarzmeerflotte im Süden Russlands. Er ordnete außerdem die Installation weiterer „großkalibriger Maschinengewehrsysteme an, um feindliche Drohnen abzuwehren“.
Die Ukraine hat seit Beginn des Konflikts mit Russland nach eigenen Angaben im Schwarzen Meer mehr als zwei Dutzend russische Schiffe zerstört. Die russische Marine sah sich daher gezwungen, Schiffe von ihrem historischen Schwarzmeerflotten-Stützpunkt in Sewastopol auf der annektierten Krim in den weiter östlich gelegenen Hafen von Noworossijsk zu verlegen.
Die Ukraine hatte Anfang März ein Video veröffentlicht, das einen Angriff auf ein 94 Meter langes Patrouillenboot der russischen Marine im Schwarzen Meer zeigen soll. Darin ist eine schwimmende Drohne zu sehen, die sich der „Sergej Kotow“ nähert, bevor es eine große Explosion gibt. (afp)
Verkehr zwischen Festland und Krim unterbrochen
Der Straßenverkehr auf der Kertsch-Brücke zwischen der Krim und dem russischen Festland ist unterbrochen. Das teilen russische Behörden mit, ohne die Sperrung zu begründen. In früheren Fällen wurde der Verkehr mehrmals aus Sicherheitsgründen unterbrochen. Die 18 Kilometer lange Brücke ist von großer Bedeutung für den Nachschub russischer Truppen. (rtr)
🐾 Im Wartezimmer der Ungewissheit
Seit einem Jahr sitzt der US-Journalist Evan Gershkovich im berüchtigten Moskauer Lefortowo-Gefängnis. Und das nur, weil der wahre Verbrecher Russland regiert, schreibt taz-Redakteurin Erica Zingher.
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