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+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++Russischer Rückzug aus Cherzon

Das russische Verteidigungsministerium hat am Mittwoch den Rückzug aus der Stadt Cherzon angekündigt. Heftige Kämpfe gab es in der gleichnamigen Region.

Auf dem Rückzug: Ein zerstörtes russsiches Panzerfahrzeug in der Nähe von Cherson Foto: Andriy Andriyenko/ap/dpa

Moskau/Cherzon/Kiew afp/rtr/dpa/ap | Das Verteidigungsministerium in Moskau hat den Abzug der russischen Truppen aus der ukrainischen Stadt Cherzon angeordnet. „Beginnen Sie mit dem Abzug der Soldaten“, sagte Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Mittwoch im russischen Fernsehen. Die teilweise von Russland besetzte Region Cherzon ist seit Wochen Ziel einer umfassenden ukrainischen Gegenoffensive.

„Es bestehe die Gefahr, dass das Gebiet am Westufer überschwemmt werde und die russischen Truppen dort eingekesselt würden“, so Schoigu. Bislang hätten rund 115.000 Menschen die Region bereits verlassen. Es sei unmöglich, die Stadt Cherzon noch zu versorgen.

Die Nachricht kam vor dem Hintergrund von Gerüchten über einen laufenden Abzug der russischen Armee vom westlichen Dnepr-Ufer. In der ukrainischen Region Cherzon hat es am Mittwoch heftige Kämpfe um die Stadt Snihuriwka gegeben. Ukrainische Truppen hätten dort an einer Eisenbahnstrecke etwa 50 Kilometer nördlich von Cherzon Fuß gefasst, teilte der von Russland eingesetzte Vizeverwalter Kirill Stremoussow am Mittwoch mit. In einer anderen Mitteilung erklärte er, russische Truppen hätten den Vorstoß zurückgeschlagen.

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7 Kommentare

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  • 6G
    655170 (Profil gelöscht)

    Die Mörder und Plünderer, die Vergewaltiger und Folterer gehen.



    Und was bleibt?



    Genau diese Erinnerungen, die durch Fakten belegt sind.



    Und die den Hass zwischen den Völkern auf Jahrzehnte prägen werden.



    Das ist die Schuld von Putin. von Schoigu, von Medwedew, von Lavrov und ihren Spießgesellen.

  • Sieht so aus als würde Putin den Staudamm sprengen wollen. Nur deshalb dieser Rückzug.

    • @Gnutellabrot Merz:

      Dann können sie die Krim nicht mehr mit Wasser versorgen, der Kanal braucht eine mindestfließhöhe die ohne Damm nicht erreicht wird.

      • @Machiavelli:

        "Dann können sie die Krim nicht mehr mit Wasser versorgen,"



        Das wäre nicht unbedingt ein Argument.



        Nach aktuellen Luftbildern graben die russischen Truppen in der nördlichen Krim schon Schützengräben. Und die Immobilienpreise dort gehen schon seit Monaten runter. Nicht nur das Militär, auch die zivilen Zuwanderer aus Russland seit 2014 haben verstanden, dass sie dort nicht bleiben werden.

    • @Gnutellabrot Merz:

      Das Argument mit der drohenden Überschwemmung durch die bösen Ukrainer ist einfach eine der üblichen Lügen, um die Niederlage und den Rückzug zu rechtfertigen.



      Das rechte Dneprufer ist höher gelegen als das linke, Cherson selbst wäre von einer Überschwemmung fast nicht betroffen, während die kleineren Orte am linken Ufer komplett überschwemmt würden. Da die Russen ausgerechnet in diesen Orten nun ihre neuen Verteidigungstellungen ausbauen, würden sie sich quasi selbst überschwemmen. Also werden sie nichts sprengen. Und die Ukrainer sowieso nicht.



      Die Russen ziehen sich zurück, weil sie müssen.



      Es ist auch völlig offen, wie sie das machen werden, die Transportkapazitäten sind ja sehr eingeschränkt. Da das kein mit den Ukrainern ausgehandelter Rückzug ist, können sie nicht erwarten, dass die Ukrainer däumchendrehend zusehen, wie die russischen Soldaten mit ihrem schweren Gerät Zug um Zug über den Fluss übersetzen, um dann am anderen Ufer weiterzukämpfen.

      • @Barbara Falk:

        Es gibt auch Berichte, wonach sich russische Eliteeinheiten in Zivilkleidung in den vorher von Chersoner Bürgern evakuierten Gebäuden aufhalten, um die ukrainischen Truppen zu "empfangen"und in einen Häuserkampf zu verwickeln.



        Jedenfalls scheint die ukrainische Armee damit zu rechen und geht hoffentlich entsprechend vorsichtig klug vor.



        Sollte das stimmen sind diese russischen Einheiten besonders "motiviert" da sie vom Nachschub und Rückzug abgeschnitten sind.

    • @Gnutellabrot Merz:

      das dachte ich auch. Oder er hofft, dass sich ganz viele ukrainische Truppen dort befinden...und dann legt er dort eine thermobarische Bombe