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+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++Warnsystem für Zivilbevölkerung

Israel will die Ukraine bei der Entwicklung eines Warnsystems unterstützen. Russland plant Getreideexporte aus der Ukraine. Explosionen in Charkiw.

Immer wieder kommt es zu Angriffen auf die zivile Bevölkerung, wie hier in Kiew am 17. Oktober Foto: Roman Hrytsyna/ap

Tote in Cherson und Explosion in Charkiw

In der Stadt Cherson sind russischen Angaben zufolge bei ukrainischem Beschuss vier Menschen getötet worden. Ukrainische Raketenartillerie habe am Donnerstagabend eine Fährüberfahrt getroffen, sagt der von Russland eingesetzte Vize-Gouverneur der Region, Kirill Stremousow.

Eine Reihe von Explosionen erschüttert am Morgen die Stadt Charkiw. Das teilen der Gouverneur der gleichnamigen Region, Oleh Sinegubow, und Bürgermeister Ihor Terejkow, mit. Russische Streitkräfte haben in den vergangenen Wochen ihre Raketenangriffe die Elektrizitätswerke in der Ukraine verstärkt.Die Region Charkiw liegt im Nordosten des Landes. (rtr)

Hilfe bei Entwicklung von Luftangriff-Warnsystemen

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat mit dem israelischen Ministerpräsidenten Jair Lapid Kiews Anfrage nach Luft- und Raketenabwehrsystemen besprochen. „Ich habe ihn über das unsägliche Leid, den Verlust von Menschenleben und die Zerstörung durch russische Raketen und iranische Drohneninformiert“, twittert Kuleba. Dem Büro des israelischen Regierungschef zufolge habe Lapid die Unterstützung Israels fürdie Ukraine bekräftigt und seine „tiefe Besorgnis“ über diemilitärische Verbindung zwischen Iran und Russland zum Ausdruckgebracht.

Israel hatte seine Unterstützung bisher auf humanitäre Hilfe beschränkt, weil es mit Russland weiterhin an einer Zusammenarbeit in Bezug auf das Nachbarland Syrien interessiertist. Vor kurzem bot das Land der Ukraine jedoch an, bei der Entwicklung von Luftangriff-Warnsystemen für Zivilisten zuhelfen. (rtr)

Russland plant Diebstahl von 1,8 Millionen Tonnen Getreide

Nach Recherchen des NDR plant Russland die Ausfuhr von insgesamt 1,8 Millionen Tonnen Getreide aus den besetzten Gebieten der Ukraine. Wie aus der Auswertung von Schiffsdaten, Satellitenbildern sowie aus russischen Dokumenten hervorgehe, wurden offenbar schon eine Million Tonnen über Seehäfen der annektierten Krim-Halbinsel verschifft, heißt es in dem Bericht. Von den Journalisten befragte Experten schätzten die Enteignung der Ernte als womöglichen Bruch von Völkerrecht ein.

Den Recherchen zufolge haben seit Kriegsbeginn im Februar dieses Jahres rund 20 Schiffe den Krim-Hafen Sewastopol mit Weizen und anderem Getreide beladen verlassen. Meist gehen die Transporte demnach nach Syrien, Russland oder in die Türkei. Die russischen Frachter würden ihre Ortungsgeräte abschalten, bevor sie die Krimhafen anliefen – doch mit Satellitenbildern, den Bildern von Schiffsbeobachtern und fragmentarischen Transponderdaten lasse sich der Weg der Transportschiffe nachzeichnen.

Ukrainische Agrar-Unternehmer erklärten dem NDR zufolge, dass Russland das Getreide beschlagnahme, das Bauern auf der Flucht aus den besetzten Gebieten zurücklassen. Andere Landwirte würden enteignet oder müssten ihr Getreide zu Dumping-Preisen verkaufen, hieß es. Von den Journalisten eingesehene Frachtlisten über Beladedaten und -mengen auch für zukünftige Fahrten legten nahe, dass „die russischen Besatzer offenbar bereits jetzt die Logistik für den zukünftigen Diebstahl von Getreide organisiert haben“, berichtet der NDR. Russland könne mit den illegalen Ausfuhren bei den diesjährigen Weltmarktpreisen rund 600 Millionen US-Dollar erwirtschaften.

Der NDR zitiert die Völkerrechtlerin Paulina Starski von der Universität Freiburg: Ihr zufolge könnte die rechtswidrige Aneignung von Getreide in großem Ausmaß, die willkürlich erfolgt und nicht durch militärische Notwendigkeit gedeckt ist, ein Kriegsverbrechen sein. Die russische Botschaft teilte laut Bericht auf NDR-Anfrage mit, es sei „unstrittig, dass die Russische Föderation nicht nur den Eigenbedarf an Getreide deckt, sondern auch Exportanfragen aus allen Teilen der Welt entspricht“. Russland habe aber keinen Bedarf an ukrainischem Weizen, zumal dieser „dem russischen Produkt in Qualität nachsteht“. Die Botschaften Syriens und der Türkei antworteten dem NDR nach nicht auf dessen Anfragen. (afp/ndr)

Angriffspläne auf Damm in der Nähe von Saporischschja

Dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskyi zufolge plant das russische Militär einen Angriff auf den Damm und die Anlagen des Kachowkaer Wasserkraftwerks unterhalb der Stadt Saporischschja im Süden des Landes. „Wir haben Informationen, dass russische Terroristen den Damm und die Anlagen des Kachowkaer Wasserkraftwerks vermint haben“, erklärt Selenskyi in seiner abendlichen Videoansprache.

Sollte der Dammbrechen, würden 80 Siedlungen, darunter die Stadt Cherson, überflutet werden. Der ukrainische Präsident sagte bereits amVortag, dass kritische Infrastruktur zerstört worden sei, darunter drei Energieanlagen, und forderte Ukrainerinnen und Ukrainer zum Stromsparen auf. Das Energieunternehmen Ukrenergo teilt nun mit, dass es wohl auch in den nächsten Tagen zu Einschränkungen in der gesamten Ukraine kommen werde. (rtr)

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10 Kommentare

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  • Die Staaten dieser Welt sollten eine dringende Klimakonferenz einberufen, an der auch Vertreter der Länder eingeladen werden, die in Konflikten miteinander stehen. Hier sollte ein Konsens gefunden werden. Mich würde unter anderem sehr interessieren, was Iran, China und auch Russland zum " Kampf " gegen den Klimawandel, im Sinne der Weltbevölkerung, beizutragen bereit sind. Vielleicht kommt man sich auf dieser Ebene eher näher und findet wieder zu einem friedlichen und respektvollen Umgang miteinander. Denn auch China und Russland werden in Klimafragen nicht alleine zu Erfolgen kommen können.

  • Dieser Stausee liefert das Kühlwasser für das AKW Saporischschja. Folge wäre außer der Flutwelle und Überschwemmung auch eine nukleare Katastrophe.

    • @stadtlandmensch:

      Außerdem könnte dann die Krim nicht mehr mit Wasser versorgt werden weil der Kanal einen bestimmten Mindeststand an Wasser braucht den nur der Damm erzeugt.

  • Vermutlich will der Verbrecher Putin die ukrainischen Soldaten und alle noch vor Ort lebenden Ukrainer ermorden, indem der Damm gesprengt wird, sobald Cherson zurückerobert ist. Und dann wird er behaupten, es wären die Ukraine selbst gewesen.

    • @Gnutellabrot Merz:

      Dann wäre es aus ukrainischer Perspektive folgerichtig, auf die Rückeroberung Chersons zu verzichten, wenn Ihre Unterstellung der Wahrheit entsprechen würde?



      Ich finde, mit dem ukrainischen Raketenangriff auf die Dnipro-Fähre ist schon genug Kollateralschaden für das ukrainische Opfer-Image entstanden (ohne dass ich hier einer Täter-Opfer-Umkehr das Wort reden möchte).



      Was ist denn Ihr Vorschlag angesichts dieser Misere? Meiner wäre, alles dafür zu tun, um wenigstens wieder die Gesprächskanäle zwischen beiden Seiten „freizulegen“, wie schon im März des Jahres. (Da kann sich die NATO nicht mit dem Hinweis aus der Affäre ziehen, sie habe keinen Einfluss auf die ukrainische Kriegsführung.)

      • @Abdurchdiemitte:

        Eine Annektion anzuerkennen ist weder für den Westen noch für die Ukraine akzeptabel, noch kann Russland die annektierten Gebiete zurückgeben, Verhandlungen sind also dank Moskau nun komplett sinnentfreit. Die Russen steigern sich da immer weiter rein, werfen immer mehr Menschen und Material völlig irrational in diesen Krieg. Russland verzehrt sich selber in diesem Krieg. Es eskaliert immer mehr militärisch aber auch auf der Propaganda Ebene wie sollen sie davon nochmal zurückkommen? Wie wollen die Russen mit "Satanisten" verhandeln, wie über Gebiete die für "immer und ewig" zu Russland gehören sollen verhandeln?

        Dieser Krieg wird nur mit einer Niederlage Russlands enden. Es wäre schön es mit zu Verhandlungen zu erreichen aber dafür hat Russland zuviele Brücken abgebrannt.

        • @Machiavelli:

          „Es eskaliert immer mehr militärisch aber auch auf der Propaganda Ebene wie sollen sie davon nochmal zurückkommen?“



          Eben. Und zwar auf beiden Seiten. Ich habe meinen Vorschlag genannt (und dabei nie behauptet, damit eine allumfassende Lösung bzw. einen Ausweg aus der Misere anzubieten … und den Mitforisten @Gnutellabrot Merz gefragt, welchen Ausweg er sich denn vorstellt). Aber es muss jemand anfangen, diese mörderische Kriegslogik zu durchbrechen … Russland und die Ukraine können das nicht, da stimmen wir überein. Also muss der Impuls von außen kommen, das werden wohl eher die USA sein, denn die EU wird von Putin nicht ernst genommen.



          Direkte Gespräche zwischen Biden und Putin, das ist der Schlüssel … wenn die Tür erst offen ist, kann Washington den (Verhandlungs)Stab gerne an Kiew weiterreichen.



          Biden muss sich jedoch beeilen, denn die Midterms stehen vor der Haustür und das Zeitfenster ist daher klein … sollten die Trump-Reps die Wahlen gewinnen, heißt es wieder “America first”. Dann wird es sehr dunkel für die Ukraine und auch den Rest Europas werden, nicht nur wegen der Energiekrise.



          Europa hat es über Jahrzehnte - wegen seiner transatlantischen Befangenheit - versäumt, eine eigene selbstbewusste und stabile Sicherheitsarchitektur aufzubauen … nicht zuletzt wegen der ostmitteleuropäischen NATO- und EU-Partner, die bei der Formulierung ihrer Sicherheitsinteressen lieber auf das US-amerikanische Pferd setzten.



          Das rächt sich jetzt.



          Ich mache mir echte Sorgen, wenn es immer nur heißt, Verhandlungen seien nicht möglich. Es verzehren sich in diesem Krieg die Ukraine und Russland gleichermaßen.

  • Journalisten und Zahlen ....

    Von Überflutungen durch "18 Millionen Liter Wasser" im Falle der Sprengung des Dammes in Nova Kakhovka faselt heute RND. 'Überschwemm' mal eine Landschaft mit dem Inhalt von gradmal 7 olympischen Schwimmbecken. Oh je ...

    www.rnd.de/politik...WLUN43NO5POI4.html

    • @lesnmachtdumm:

      IMMERHIN: FAKTOR 1.000



      Jetz steht da "18 Millionen Kubikmeter". Sie hams gemerkt.

      • @lesnmachtdumm:

        Nicht nur Journalisten haben da manchmal ihre Schwierigkeiten, auch verantwortliche Politiker und Behörden Mitarbeiter, wie wir zu unserer aller entsetzten durch die Ahrtal Katastrophe erleben mussten. Wenn der deutsche Wetterdienst Tags zuvor von über 100 Liter Niederschlag auf den Quadratmeter spricht, Da rechne ich als " Normalo " mal eben 10 Gießkannen a 10 Liter auf einen Quadratmeter und komme mit etwas Vorstellungsvermögen zu der Erkenntnis, hier wird es gefährlich.