+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Tote in Gaza, dem Westjordanland und Libanon
Trotz Waffenruhe in Gaza und Libanon gibt es dort erneut israelische Angriffe. Im Westjordanland werden bei einer Razzia zwei Minderjährige getötet.
Israel greift erneut im Gazastreifen an
Bei neuen israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Angaben der Hamas-Behörden 21 Menschen getötet worden. Die israelische Armee habe am Samstagabend fünf Angriffe in dem Palästinensergebiet ausgeführt, teilte der von der Hamas kontrollierte Zivilschutz mit. Er verurteilte die Attacken als „eindeutigen Verstoß gegen die Waffenruhe“.
Die israelische Armee erklärte, sie habe Stellungen der Hamas im Gazastreifen ins Visier genommen. Der Einsatz sei eine Reaktion auf den Angriff eines „bewaffneten Terroristen“ auf ihre Soldaten im Süden des Gazastreifens. Der Angreifer sei getötet worden.
Regierungschef Benjamin Netanjahu warf der Hamas vor, erneut gegen die seit dem 10. Oktober geltende Waffenruhe verstoßen zu haben. Als Reaktion darauf habe Israel „fünf hochrangige Hamas-Terroristen getötet“, erklärte Netanjahus Büro im Onlinedienst X.
Die Hamas warf ihrerseits Israel eine „Eskalation“ vor, die darauf abziele, „die Waffenruhe zu untergraben“. (dpa)
Erneut israelische Angriffe in Libanon
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben erneut Stellungen der proiranischen Hisbollah-Miliz im Libanon angegriffen. Nach Angaben der staatlichen libanesischen Nachrichtenagentur NNA wurde bei zwei verschiedenen Angriffen jeweils ein Mensch getötet. Ziel seien Raketenabschussrampen und Militärgelände in der Bekaa-Ebene im Osten des Landes sowie im Süden gewesen, hieß es in der Mitteilung der Armee.
„Die Präsenz der Abschussvorrichtungen und die militärische Aktivität an diesen Standorten stellen eine Verletzung der Vereinbarungen zwischen Israel und dem Libanon dar“, lautete es weiter in der Stellungnahme.
Israel und die vom Iran unterstützte Miliz hatten sich im November 2024 nach mehr als einjährigem gegenseitigen Beschuss auf eine Waffenruhe geeinigt. Dennoch greift das israelische Militär immer wieder Ziele im Libanon an. Beide Seiten werfen sich Verstöße gegen die Vereinbarung vor. (dpa)
Tote im Westjordanland
Bei einem Einsatz in der Nacht von Freitag auf Samstag haben israelische Sicherheitskräfte palästinensischen Angaben zufolge im besetzten Westjordanland einen 16- und einen 18-Jährigen getötet. Sie seien in Kfar Akab, einer Stadt zwischen Jerusalem und Ramallah, angeschossen worden. Das teilten das Gesundheitsministerium der palästinensischen Autonomiebehörde und Anwohner mit. Beide seien später ihren Verletzungen erlegen.
Laut der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa drangen israelische Sicherheitskräfte in den Ort vor, bezogen in den Straßen und auf Dächern Stellung und eröffneten dann das Feuer. Die israelische Armee verwies auf Anfrage an die Grenzpolizei, die sich zunächst nicht äußerte. Die Gewalt im Westjordanland hat seit dem 7. Oktober 2023 massiv zugenommen, vor allem seitens extremistischer Siedler. Allein in diesem Monat haben israelische Soldaten nach einer Reuters-Zählung sechs palästinensische Minderjährige im Westjordanland getötet. (rtr/taz)
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