+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Israel wirft Iran Piraterie vor
Iranische Revolutionsgarden haben den Frachter „MSC Aries“ beschlagnahmt. Der US-amerikanische Präsident erwartet in Kürze einen Angriffsversuch auf Israel.
Israel wirft Iran Piraterie vor
Israel wirft dem Iran nach der Beschlagnahmung eines Frachters vor der Straße von Hormus Piraterie vor. Die Islamische Republik sollte dafür bestraft werden, sagte der israelische Außenminister Israel Katz. „Das Ajatollah-Regime von Chamenei ist ein kriminelles Regime“, sagt er mit Blick auf das geistige Oberhaupt Ajatollah Ali Chamenei. Er fordert die Europäische Union und die „freie Welt“ auf, die iranischen Revolutionsgarden als terroristische Organisation einzustufen und den Iran zu sanktionieren. (rtr)
Iran beschlagnahmt im Golf Containerschiff
Die iranischen Revolutionsgarden haben laut Berichten der iranischen Staatsmedien im Golf ein Handelsschiff „mit Verbindungen“ nach Israel beschlagnahmt. Das Containerschiff „MCS Aries“ sei in einem Hubschraubereinsatz von Spezialeinheiten der Revolutionsgarden beschlagnahmt worden und werde in Richtung Iran umgeleitet, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Irna am Samstag. Das Schiff fahre unter portugiesischer Flagge für ein Unternehmen, das „dem zionistischen Kapitalisten Eyal Ofer“ gehöre.
Zuvor hatte das britische Meeres-Sicherheitsunternehmen Ambrey berichtet, Fotos zeigten, wie sich mehrere Menschen über einem Containerschiff im Golf abseilten. (afp)
Neue israelische Angriffe im Gazastreifen und im Südlibanon
Während die Sorge vor einem militärischen Flächenbrand im Nahen Osten wächst, hat Israel weitere Ziele im Gazastreifen und im Südlibanon angegriffen. Nachdem am Freitagabend mehrere aus dem Küstenstreifen auf Israel abgefeuerte Raketen abgefangen worden seien, habe Artillerie die Abschussorte unter Feuer genommen, teilte die Armee am Samstag mit. Kampfflugzeuge hätten zudem drei Abschussrampen mit 20 Raketen vernichtet. Insgesamt seien am Freitag mehr als 30 Ziele in allen Teilen des Gazastreifens aus der Luft angegriffen worden. Bodentruppen hätten ihren Kampf gegen die islamistische Hamas fortgesetzt.
Im Südlibanon hätten Kampfflugzeuge nach Angaben der israelischen Armee eine große militärische Anlage der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz bei dem Ort Rihan zerstört. Eine Bestätigung aus dem Libanon oder Angaben zu möglichen Opfern gab es zunächst nicht. Am Freitagnachmittag war der Norden Israels mit etwa 40 Raketen von dem nördlichen Nachbarland aus angegriffen worden. Einige seien abgefangen worden, andere in offenes Gelände eingeschlagen. Verletzte habe es nicht gegeben, betonte die Armee. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. (dpa)
Fluglinie Qantas meidet iranischen Luftraum
Die australische Fluglinie Qantas wird ihre Langstreckenflüge von Perth nach London umleiten, um angesichts der zunehmenden Spannungen im Nahen Osten den iranischen Luftraum zu vermeiden. Wie Qantas am Samstag mitteilte, werden die Flugrouten vorübergehend angepasst. Kunden würden direkt kontaktiert, falls ihre Buchung betroffen sei.
Qantas folgt mit der Entscheidung anderen Fluglinien wie der Lufthansa oder Austrian Airlines, die den iranischen Flugraum bereits meiden. Die Lufthansa hatte erst am Freitagabend mitgeteilt, dass sie ihre Flüge nach Teheran nun bis kommenden Donnerstag aussetzt. Zuvor war dies bis Samstag vorgesehen. (afp)
Biden geht von baldigem Angriff Irans auf Israel aus
US-Präsident Joe Biden erwartet in Kürze einen iranischen Angriffsversuch auf Israel. Er gehe davon aus, „dass es eher früher als später sein wird“, sagte Biden am Freitag. Er richtete auch eine klare Warnung an die Führung in Teheran. Angesichts der befürchteten Eskalation in der Nahost-Region bekräftigte das Auswärtige Amt in Berlin derweil seine Aufforderung an Deutsche, aus dem Iran auszureisen.
Die USA „werden Israel unterstützen, wir werden helfen, Israel zu verteidigen und der Iran wird keinen Erfolg haben“, hob US-Präsident Biden erneut hervor. Nach seiner Botschaft für den Iran gefragt, antwortete er mit Blick auf einen möglichen Angriff: „Tut es nicht.“ Biden hatte Israel bereits am Mittwoch die „unerschütterliche“ Unterstützung der USA zugesichert.
Angesichts eines möglichen iranischen Angriffs auf Israel kündigten die USA zudem an, Verstärkung in den Nahen Osten zu schicken. Es würden „zusätzliche Ressourcen“ in den Nahen Osten verlegt, „um die regionale Abschreckung zu stärken und den Schutz der US-Streitkräfte zu erhöhen“, hieß es aus US-Regierungskreisen. Über die Art der Verstärkung wurden zunächst keine Angaben gemacht.
Zuvor hatte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, bekräftigt, dass die USA die potenzielle Bedrohung durch den Iran nach wie vor für „greifbar und real“ hielten. Die USA würden zum einen die Israelis bei ihrer Verteidigung unterstützen und zum anderen sicherstellen, dass die eigenen Streitkräfte in der Region „richtig vorbereitet“ seien.
Unterdessen bekräftigte das Auswärtige Amt in Berlin seine Aufforderung an Deutsche, aus dem Iran auszureisen. Das Ministerium verwies zudem auf die Reisewarnung für den Iran, Israel und die Palästinensergebiete. „Die derzeitigen Spannungen in der Region, insbesondere zwischen Israel und Iran, bergen die Gefahr einer plötzlichen Eskalation“, hieß es auf der Website des Auswärtigen Amts. Die Sicherheitslage könne sich „schnell und ohne Vorwarnung“ verschlechtern. Auch andere Länder wie Frankreich haben ihre Staatsbürger vor Reisen in die Region gewarnt.
Das geistliche Oberhaupt des Iran, Ayatollah Ali Chamenei, hatte Israel am Mittwoch mit Vergeltung für einen Israel zugeschriebenen Angriff auf ein iranisches Konsulargebäude in der syrischen Hauptstadt Damaskus gedroht, bei dem Anfang April 16 Menschen getötet worden waren. Unter den Toten waren zwei Generäle der iranischen Revolutionsgarde sowie fünf weitere Mitglieder der Elitetruppe.
Der Iran ist ein erklärter Unterstützer der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas, die mit ihrem Großangriff auf Israel am 7. Oktober den Krieg im Gazastreifen ausgelöst hatte. Bei dem Angriff waren israelischen Angaben zufolge etwa 1170 Menschen getötet und rund 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt worden. (afp)
Niederlande kündigen Schließung von Botschaft in Teheran an
Die Niederlande kündigen für Sonntag die Schließung ihrer Botschaft in der iranischen Hauptstadt Teheran an. Es handle sich um eine Vorsichtsmaßnahme, teilt das niederländische Außenministerium mit. Es verweist auf die steigenden Spannungen zwischen Israel und dem Iran. Am Sonntag werde man entscheiden, ob die Botschaft am Montag wieder geöffnet werde. (rtr)
Fluglinie Qantas meidet iranischen Luftraum
Die australische Fluglinie Qantas wird ihre Langstreckenflüge von Perth nach London umleiten, um angesichts der zunehmenden Spannungen im Nahen Osten den iranischen Luftraum zu vermeiden. Wie Qantas am Samstag mitteilte, werden die Flugrouten vorübergehend angepasst. Kunden würden direkt kontaktiert, falls ihre Buchung betroffen sei.
Qantas folgt mit der Entscheidung anderen Fluglinien wie der Lufthansa oder Austrian Airlines, die den iranischen Flugraum bereits meiden. Die Lufthansa hatte erst am Freitagabend mitgeteilt, dass sie ihre Flüge nach Teheran nun bis kommenden Donnerstag aussetzt. Zuvor war dies bis Samstag vorgesehen. (afp)
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