+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Ukraine will auch über 60-Jährige in Armee aufnehmen
Ältere Menschen sollen dem ukrainischen Militär beitreten, aber nicht kämpfen. Donald Trump sagt, seine Zehn-Tage-Frist für Russland gelte ab Dienstag.

Über 60-Jährige für die Armee
Die Ukraine will angesichts von Schwierigkeiten bei der Rekrutierung neuer Soldaten auch Menschen über 60 Jahren in der Armee aufnehmen. Präsident Wolodymyr Selenskyj unterzeichnete am Dienstag ein entsprechendes Gesetz. Menschen über 60 sollen Einjahresverträge bei den Streitkräften abschließen können, sich aber nicht an Gefechten beteiligen. Sie müssen außerdem zuvor medizinische Tests bestehen.
Angesichts des seit Februar 2022 andauernden Verteidigungskrieges gegen Russland braucht die Ukraine dringend mehr Soldaten. Die Regierung in Kyjiw hat dazu bereits zahlreiche Maßnahmen ergriffen, unter anderem Einjahresverträge und finanzielle Anreize für 18- bis 24-Jährige. Im April 2024 wurde das Alter für die Einberufung in den Militärdienst von 27 auf 25 Jahre gesenkt. Die USA hatten darauf gedrängt, das Alter auf 18 Jahre abzusenken. (AFP)
Drei Tote bei russischem Angriff auf Ausbildungseinheit
Bei einem russischen Raketenangriff auf eine ukrainische Ausbildungseinheit sind drei Soldaten getötet und 18 verletzt worden, wie die ukrainischen Landstreitkräfte auf Telegram mitteilen, ohne den Ort des Angriffs zu nennen. Bei einem russischen Angriff auf ein Trainingsgelände in der Zentralukraine waren im Juni zwölf Soldaten getötet worden. Bei einem anderen Angriff im Juni auf ein Ausbildungszentrum in der Südukraine starben drei Soldaten. (Reuters)
Trump: Zehn-Tage-Frist gilt ab Dienstag
Die Zehn-Tage-Frist von US-Präsident Donald Trump für deutlich höhere Zölle für Russlands Handelspartner beginnt ab heute. „Zehn Tage ab heute“, sagte Trump vor Journalisten auf dem Rückflug von Schottland in die USA. Dann werde man Zölle einführen.
Am Montag hatte der US-Präsident in den Bemühungen um ein Ende des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine den Druck auf Russland erhöht. Er hatte angekündigt, die Frist von 50 Tagen für deutlich höhere Zölle für Russlands Handelspartner auf „zehn oder zwölf“ Tage zu reduzieren. Nun bekräftigte er dies und konkretisierte die Zählweise.
Mit seiner Zoll-Drohung will Trump die wirtschaftliche Basis des Kremls weiter schwächen, indem vor allem große Abnehmer wie China und Indien stärker unter Druck gesetzt werden. Welche Länder es konkret treffen könnte, hat Trump bislang nicht ausgeführt. Trumps Sprecherin hatte unlängst den Ölsektor erwähnt. Wenn es keine Einigung auf eine Waffenruhe oder eine Friedensvereinbarung innerhalb der Frist gebe, würden Länder, die Öl von Russland beziehen, sanktioniert. (dpa)
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