Vor 25 Jahren sah die Nation vier Tage lang dem Pogrom in Rostock-Lichtenhagen zu. Könnte so etwas wieder geschehen?
Der Prozess gegen drei Angeklagte, die im Februar 2016 Flüchtlinge bedroht hatten, wurde gegen Zahlung einer vierstelligen Geldstrafe abgesagt.
Wie geht es den Flüchtlingen in Clausnitz? In dem Erzgebirgsort hatte vor sechs Monaten ein Mob gegen Flüchtlinge gehetzt.
Sachsen ist nicht nur Clausnitz. Ganz in der Nähe hat sich eine Gemeinde erfolgreich dafür eingesetzt, dass Geflüchtete dort wohnen dürfen.
Clausnitz zeigt, dass dumme weiße Männer wegen Wehwehchen an die Decke gehen. Ihre Opfer sind Leute, denen es wirklich schlecht geht.
Zunächst hieß es, es werde auch gegen Asylsuchende aus dem angegriffenen Bus ermittelt. Davon ist jetzt keine Rede mehr.
Sachsens Ministerpräsident sieht in Sachsen Probleme mit Rechtsextremismus. Der Ruf des Landes leide. Den Zuzug von Flüchtlingen will er begrenzen.
Die sächsische Regierung will Flüchtlinsghelfern mit einem Fest danken. Doch es gibt Absagen – auch wegen der Einladung eines Pegida-Mitglieds.
Laut AfD-Chefin Petry waren keine AfDler bei den Ausschreitungen in Clausnitz dabei. Zuvor hatte ihr Vize beteiligten Parteimitgliedern mit Konsequenzen gedroht.
Als Reaktion auf die Ereignisse in Clausnitz will ein Blogger den betroffenen Flüchtlingen als Entschädigung zwei Tage Luxushotel ermöglichen.
Die öffentliche Debatte dominieren die Angstbesetzten und die „Besorgten“. Wo ist das andere, wo ist mein Deutschland geblieben?
Die AfD-Vorsitzende Petry bestätigte eine Beteiligung von AfD-Mitgliedern in Clausnitz. Sachsens Ministerpräsident Tillich fordert „gesamtgesellschaftliche Aktion“.
Die Flüchtlinge in Clausnitz haben Angst. Der Bürgermeister macht auswärtige „Krawallmacher“ für die Anfeindungen verantwortlich.
Die Parteivorsitzende der Linken, Katja Kipping, fordert eine Polizeireform in Sachsen. Die Lage ermutige geradezu zu rassistischen Übergriffen.
Clausnitzs Polizei untersucht die Attacken auf den Flüchtlingsbus. Der Leiter des Asylheims wird abgelöst – zum Schutz seiner Person.
In Bautzen applaudieren sie wieder vor brennenden Heimen – wie damals. Und was macht „das Volk“? Braust höchstens bei Facebook auf.
Das Flüchtlingsheim in Clausnitz bekommt einen neuen Leiter. Bundesjustizminister Maas warnt derweil vor Rassismus, Bundeskanzlerin Merkel ist „beschämt“.
Unsere Gesellschaft zeigt ihre Erbärmlichkeit in ethischer Orientierungslosigkeit. Das zu ändern, ist nicht allein Aufgabe der Politik.
Ich bin wütend. Weil Polizisten ihrer Pflicht nicht nachkommen. Und weil ich meine Eltern in dem Bus von Clausnitz sitzen sehe.