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03.02.2022 , 11:32 Uhr
Ich sehe diesen Fall erst mal als Milieustudie. Wenn viele um Frau Feraud herum – darunter auch Frauen - sie gar ermuntern auf die Avancen einzugehen, dann wirkt das legitimierend auf das Verhalten des Schauspielers und bedient nebenbei das alte Klischee – erfahrener Mann führt unerfahrene junge Frau in die Liebe ein. Einmal mehr fehlt hier die klare Sprache, ein unzweideutiges NEIN einer immerhin 23-jährigen. Nicht jeder extrovertierter ichbezogener Schauspieler ist sensibel genug ihr stummes NEIN zu spüren. Nur das gesprochene klare NEIN zählt und markiert den Punkt, ab dem aus einem legitimen Flirtversuch ein strafbarer Übergriff wird. Wir kommen in dieser Debatte nicht weiter solange wir uns auf symptomatische Einzelfälle beschränken mit männlichen Tätern und weiblichen Opfern während wir nach wie vor ein grausig ambivalentes Geschlechterrollenverständnis an unsere Kinder vermitteln – sei es in der Familie oder in den Medien, das die beschriebene Situation geradezu heraus fordert.
zum Beitrag25.01.2022 , 16:18 Uhr
Das hat nicht viel mit Kriegshysterie zu tun. Die Gefahr ist sehr real. Mit der Forderung nach einer Garantie des Westens - niemals die Ukraine in die Nato aufzunehmen und auch keine Waffen zu liefern, raubt Putin schon mal vorneweg die Souveränität der Ukraine und schafft eine nahezu ausweglose Situation. Vielleicht hält er es für Zeit ein Exempel zu statuieren bevor andere Vasallen entlang Russlands Grenze erodieren, bzw. sich nach Westen orientieren. Das ist die Denkweise eines Autokraten, der nichts von demokratischen Strukturen und dem Selbstbestimmungsrecht seiner Nachbarn hält.
zum Beitrag10.12.2021 , 02:25 Uhr
Ob und wieviel sie bewegt wird davon abhängen wieviel sie von ihrem Enthusiasmus für menschliche Werte mitnehmen kann in ihre neue Funktion. Irgendein SPDler hat in diesem Zusammenhang schon mal geunkt „Das entscheidet immer noch Scholz…!“ Es gab zuletzt weltweit kaum einen Funktionsträger, der außenpolitisch rote Linien - nicht nur mit ein paar Proforma-Sanktiönchen glaubhaft vertreten hat. Das hat alle Diktatoren/Autokraten zuletzt in ihrer Skrupellosigkeit dramatisch ermuntert. Man darf z.B. einen Journalisten in der Botschaft filetieren ohne dass die dafür verantwortlichen „Freunde“ ernsthaft zur Rechenschaft gezogen würden. Ein anderer holt einfach ein Passagierflugzeug vom Himmel runter, um sich einen Dissidenten zu schnappen. Und innerhalb der chinesischen Führung wird alljährlich das Wort „Menschenrechte“ zum Unwort des Jahres gekürt. All das, weil der Rest der Welt sich seit Jahren wegduckt, kaum Position bezieht, Angst davor hat in Fettnäpfchen zu treten/politisches Porzellan zu zerdeppern. Ich würde mir wünschen, dass Annalena sowas wie einen weiblichen James Bond der Außenpolitik abgibt. Das Potential dazu hat sie, - wenn sie reinwächst. Dafür darf sie meinetwegen noch das eine oder andere Selfie vor berühmter Kulisse machen. Soviel Oberflächlichkeit zwischen ihren Terminen kann ich ihr und der Selfie-Generation noch zugestehen...
zum Beitrag07.12.2021 , 17:17 Uhr
Ich tue mich schwer mich in diesem Punkt ausgerechnet an Schröder bei seiner unverbrüchlichen Männerfreundschaft mit Putin zu orientieren. Ähnliches muss ich wohl bei Annalena nicht befürchten....
zum Beitrag07.12.2021 , 14:14 Uhr
Ich kann dem Tenor des Artikels nur zustimmen. Die Mehrheit der Ukrainer wird schon ihre berechtigten Gründe haben sich dem Einflussbereich Putins entziehen zu wollen. Sie dürften ähnlich denen sein, die die meisten Ostblockstaaten in der Wende dazu bewogen sich mit Hurra dem Westen anzuschließen. Mir ist auch nicht bekannt, dass sie dazu vom Westen genötigt wurden. Dass Putin aus geostrategischem Interesse die Ukraine wieder seinem Machtbereich einverleiben will ist genauso nachvollziehbar wie bedrohlich, zeigt dies doch einmal mehr mehr wie wenig ihm dabei die Zukunftsvorstellungen der Ukrainer zu ihrem eigenen Land kümmern.
zum Beitrag07.12.2021 , 13:53 Uhr
Bei all den Kommentaren: Wir leben offenbar in einer fatalistisch düsteren Welt, in der man einer ab morgen frisch gebackenen Außenministerin schon heute den Schneid abkaufen möchte nach dem Motto : es ist wie es ist! - Es mündet doch nicht per se in Realitätsverweigerung, wenn man/frau sich einen neuen Stil vornimmt. Klar muss man es sich dann gefallen lassen, wenn andere uns auf die eigenen Widersprüche aufmerksam machen. Richtig so! Allemal besser als die Devise: Friede, Freude, Eierkuchen – kritisierst du mich nicht, dann kehre ich auch unter den Teppich...
zum Beitrag07.12.2021 , 12:48 Uhr
Natürlich kann Deutschland nicht im Alleingang die chinesische Führung beeindrucken, dagegen eine geschlossene Haltung der EU zusammen mit Jo Biden schon eher. Davon sind wir z.Z. zwar weit entfernt; aber man darf ja mal laut darüber nachdenken. Und eine(r) sollte damit anfangen, warum nicht eine politisch unverbrauchte Annalena?! Vielleicht schließen sich andere an. In den letzten Jahrzehnten wurde die Politik allzu sehr von Wirtschaftsinteressen dominiert – das schafft Doppelmoral, d.h. ernsthaft kritisiert wird nur, wann und wo man es sich (wirtschaftlich) leisten konnte. Letztlich schafft dies auch die vielen Flüchtlinge, weil wir gegenüber Autokraten zu sehr katzbuckeln, sie mit Sanktiönchen gewähren lassen. Und damit überall in der Welt demokratische Oppositionen im Stich lassen. Sind wir uns da wirklich alle sicher, dass der expansive Drang von Diktaturen uns eines Tages nicht auf die eine oder andere Art und Weise doch erreicht?!
zum Beitrag07.12.2021 , 11:28 Uhr
Da möchte ich mal ein Fragezeichen dahinter setzen! Die Chinesen - und da besonders ihre Parteibonzen - wissen deutsche Qualität über alle Maßen zu schätzen. Und letztlich brauchen sie immer noch unseren Technologietransfer, um nicht in die 2. Reihe zurück zu fallen.
zum Beitrag07.12.2021 , 11:03 Uhr
Ein klasse Beitrag!!! Sie sprechen aber mehr unsere Doppelmoral im Bezug auf Menschenrechtsverletzungen an. All Ihren Beispielen kann ich da nur voll und ganz zustimmen! Daneben gibt es aber auch noch das bewusste Wegsehen, Kleinreden oder sehr behutsam diplomatisch geäußerte Kritik, um einen wirtschaftlich wichtigen Partner nicht zu vergrämen. Ich denke darauf zielt der Artikel ab. Im Moment traue ich der angehenden Außenministerin zu, dass sie nach ihrem Credo handelt - im Fall China und im Bezug auf Ihren Beispielen.
zum Beitrag07.12.2021 , 10:50 Uhr
Lassen Sie es mich so erklären: Wenn sich um uns herum autokratische Systeme etablieren (und auch China ist letztlich näher als man denkt), wenn wir lange genug selbstverständlichen Umgang mit Diktatoren pflegen, die vor nichts zurückschrecken, dann wird vermutlich auch unsere eigene Sensibilität für den Erhalt demokratischer Strukturen bei uns darunter leiden. (oder wir werden schizophren). Im Fall China haben die Chinesen zudem schon ziemlich viel Macht im Land durch Investitionen/Firmenbeteiligungen/Joint Ventures.
zum Beitrag07.12.2021 , 10:02 Uhr
Der Wille scheint da zu sein bei Annalena und er wirkt auf mich authentisch. Appeasement-Politik hat noch keinen Autokraten/Diktator beeindruckt bzw. wirkte historisch gesehen stets als Ermunterung für weitere aggressive Expansion. Es geht immer um die Frage was für eine Welt wollen wir: eine des Wegschauens, geht uns nichts an, was anderswo passiert. Solidarität nur als diplomatische Lippenbekenntnisse (und hoffen, dass schnell wieder Gras drüber wächst). Nur alles unterlassen, was für die Wirtschaft schädlich sein könnte…. Oder versetzt uns unsere wirtschaftliche Stärke nicht in die Lage anhaltend schwerste Menschenrechtsverletzung bis hin zum Genozid anzuprangern und die dortige Opposition zu stärken. Der steile Aufstieg Chinas zur Weltmacht wäre ohne westliches Knowhow und ohne unsere Märkte nicht möglich gewesen. Ich bin auf ihre zukünftigen Auftritte bei Autokraten sehr gespannt und wünsche ihr, dass sie ihre klare Sprache nicht aufgibt...
zum Beitrag05.12.2021 , 17:05 Uhr
Das ist alles noch sehr dezent formuliert! Weiße Schulkinder bleiben im Schulbus lieber stehen als sich neben einem schwarzen Schüler zu setzen. In der Apotheke ist nicht das gewünschte Medikament zu haben. Freie Wohnungen sind bereits vergeben, sobald die Hautfarbe für den Vermieter sichtbar wird. Natürlich ist eine Fußballmannschaft mit einem exzellenten schwarzen Goalgetter ein Kanakkenverein. Man braucht als Schwarzafrikaner eine ordentliche Portion Leidensfähigkeit, um den oft schwer nachweisbaren Alltagsrassismus jahrelang ertragen zu können.
zum Beitrag04.12.2021 , 16:41 Uhr
Ein Regime, das unter einem Vorwand ein Passagierflugzeug zur Landung zwingt, um einen oppositionellen Blogger fest zu setzen, weiß wie Gehirnwäsche funktioniert und welcher Repressalien es bedarf, um Regime konforme Aussagen zu erzwingen. In der Regel dürfte damit gedroht werden, dass Familienangehörige etwas zu erleiden hätten, bei Prattassewitsch könnte man wirkungsvoll die Unversehrtheit seiner jungen Lebensgefährtin zur Disposition stellen und er würde verständlicherweise sich selbst bezichtigen. Auf diesem Hintergrund und in Anbetracht der halbherzigen Sanktionen fragt sich das Regime - ob das nun alles ist. Sie dürften wie eine Ermnterung wirken...
zum Beitrag04.12.2021 , 16:10 Uhr
3x fetten Zweifel an der raschen Wandlungsfähigkeit beim internen Stil sowie bei dem, was die SPD nach außen vertritt. Die Liste ihrer Parteichefs, die in den letzten 25 Jahren aus dem Amt geputscht wurden dürfte länger sein als die derer die durch reguläre Neuwahlen wechselten. Scharping, Platzeck, Beck, Nahles – mir fallen sie nicht mehr alle ein. Natürlich schweben die Sozis noch auf Wolke 7 nachdem es ihnen überraschend gelang die Christsozialen zu überrunden Und ihr Olaf hat als - wenn auch damals noch kleines Rädchen- bei der Agenta 2010 mitgewirkt. Wir werden sehen, wenn die Euphorie dem Politalltag weicht und die SPD Farbe bekennen muss beim Klimaziel, bei der Frage der sozialen Gerechtigkeit und beim Umgang mit gefährlichen Autokraten vor unserer Haustür. Bis heute ist mir keine klare Position der aktuellen SPD-Spitze zur unverbrüchlichen Männerfreundschaft ihres Ex-Chefs mit Putin bekannt.
zum Beitrag01.12.2021 , 09:22 Uhr
Es reicht eben nicht, wenn man Querdenker, Coronaleugner & Co einfach als Schmuddelkinder in die Ecke stellt und ihnen droht. 2017 wurde auch die AFD so stark, weil die etablierten Parteien sich nicht mit ihr auseinandersetzen wollten, -ihr quasi den Rücken zukehrten. Dadurch konnte sie sich als "Sprachrohr der Entmündigten" gegen die arroganten Etablierten inszenieren. Der gleiche Mechanismus greift heute auch für Coronaleugner und Querdenker. Auch wenn es manchmal richtig schwer fällt, aber es bleibt nichts anderes übrig: man muß exakt ihre Pseudoargumente aufgreifen, die zweifelhaften Kapazitäten, auf denen sie sich oftmals berufen offenlegen, ihre Widersprüchlichkeiten belegen und die lange Liste ihrer Falschbehauptungen ständig aktualisieren. Und dabei auch ihren unsachlichen&undemokratischen Diskussionsstil im Auge behalten. Nur so kann man u.U. verhindern, dass sie weiterhin Frustrierte an sich binden, die sich von den Etablierten nicht wahr genommen fühlen.
zum Beitrag30.11.2021 , 22:49 Uhr
Aus meiner - zugegeben subjektiven Sicht ist das ganze ziemlich unsozial und ich werd mir beim nächsten mal gut überlegen ob ich mein Kreuzchen nochmal bei den Grünen setze. Ich fahre mit meinem uralten Drecksdiesel 120km (einfache Distanz) zu meiner Dienststelle (ohne alternative öffentliche Verkehrsmittel), weil vor Jahren das Credo der Flexibilität propagiert wurde. Man darf um der Arbeit willen nicht an seinem Wohnort kleben. Als Alleinverdiener für die Familie kann ich mir den Luxus einer E-Karre oder einen neuen Sprit sparenden Kleinwagen einfach nicht leisten. Sozial gerecht wäre für mich eine Lösung, bei der man unterscheidet zwischen dem praktischen Zweck eines Auto (von A nach B zu kommen) und dem Luxus von unnötigen 200PS+ (ich selbst fahre mit 75PS). Ansonsten befürchte ich dieselbe zynische Situation wie in den 90ern als die fetten 3-Liter Hubraum-Wagen an mir vorbei breschten mit ihren stolzen Aufklebern - "ich fahre bleifrei" oder "ich fahre mit Kat". Ohne soziale Komponente bleiben die Grünen eine limitierte Partei für diejenigen, die sich Umweltschutz leisten können.
zum Beitrag30.11.2021 , 22:05 Uhr
Da fällt mir nichts mehr dazu ein!! Wenn querdenkende Menschen, die bereits wegen Covid auf der Intensivstation liegen sich immer noch weigern diese Krankheit im eigenen Körper laut ärztlichem Befund an zu erkennen, dann ist wohl Hopfen und Malz verloren. Mehr buchstäblich krank machende Ignoranz geht wirklich nicht mehr. Über die aktuelle Pandemie hinaus muss man sich überlegen wie man langfristig einer solchen "konträren Einstellung" zur Realität präventiv begegnen kann - vor allem in der schulischen Bildung. Erst wenn jeder weiß in welchem Milieu/auf welchem Nährboden "alternative Fakten" entstehen und wie/wo man sich selbst solide Fakten beschaffen kann bzw. wie man sie prüft, -wenn die unmittelbare soziale Umgebung das Abdriften einzelner ins Querdenken wahrnimmt, nur dann kann man den Zug vielleicht noch aufhalten. Und klar - je irrationaler die Einstellung eines Menschen ist, desto fanatischer muss er sie gegenüber der Lehrmeinung verteidigen, offenbar auch dann noch, wenn man selbst bereits in Lebensgefahr schwebt...
zum Beitrag29.11.2021 , 00:37 Uhr
Querdenkende Antisemiten verstehen sich als Elite/Avantgarde, die nicht versteht, warum der große Rest der Gesellschaft ihr Verständnis nicht teilt. Statt sich auf Diskussionen um Sachargumente einzulassen, wird man von ihnen als rechthaberisch, geistig blind und borniert attackiet. Grundsätzlich muss man sagen: je absurder, widersprüchlicher eine Geisteshaltung, Religion etc. ist, desto stärker fühlt man sich genötigt sie fanatisch&aggressiv gegen Kritik von außen zu verteidigen
zum Beitrag29.11.2021 , 00:03 Uhr
Wohl nie zuvor oder danach hatte Pop-Musik einen derart revolutionären Impuls auf die junge Generation -als quasi über Nacht die düstere Moral der (braunen) Vergangenheit hinweg gefegt wurde durch Texte und Musik von Beatles, Stones, Led Zeppelin & Co. Für die Altnazis an exponierten Stellen waren die Beatles schlicht die Apokalypse, - wer statt Marschmusik "All You need is love" hörte, eignete sich schließlich nicht mehr als gehorsamer Befehlsempfänger/Soldat. Für mich wars eine geile Zeit mit Prägungen, deren Auswirkungen bis in die Gegenwart reichen.
zum Beitrag27.11.2021 , 07:52 Uhr
Anfänglich fiel Erdogan weniger durch einen autoritären Führungsstil auf, die türkische Wirtschaft feierte ihn, der Lebensstandard der Türken wuchs und so mancher schloss eine EU-Mitgliedschaft der Türkei nicht gänzlich aus. Vielleicht nutzte er bewußt seine ersten Regierungsjahre dazu seine Gefolgsleute in Schlüsselpositionen zu hieven bevor er seinen selbstherrlichen Führungsstil im Anschluss freien Lauf ließ. Es gibt nunmal immer wieder einstige Hoffnungsträger, die sich später als rücksichtslose Autokraten entpuppen. Heute würde Claudia ihm garantiert nicht mehr gratulieren...
zum Beitrag20.11.2021 , 22:41 Uhr
"Es darf nie wieder in den Augen unbedarfter Menschen in Krisenregionen der Eindruck vermittelt werden, als könnten kriminelle Netzwerke im Verbund mit Despoten eine Lösung für ihre Probleme sein."
Dann sollten Sie diesen Menschen aber auch eine vernünftige Alternative zur Flucht aufzeigen können. Putin hat den Diktator Assad mit seinem Militär an der Macht gehalten - gegen die Mehrheit des syrischen Volkes. Und wenn Sie sich ein bißchen darüber informieren wie Assad-Getreue mit Gegner umzugehen pflegen, könnten Sie u.U. deren Flucht nachvollziehen. Dass Kriminelle entlang Fluchtrouten verdienen, läßt sich unmittelbar auf die EU-Abschottungspolitik zurückführen. Es soll aber auch darunter Menschen geben, die aus Mitgefühl helfen. Auch sie werden kriminalisiert wie etwa die Initiativen zur Seenotrettung auf dem Mittelmeer. Was in den polnischen/belarussischen Grenzwäldern gerade passiert - mit etlichen Toten ist eine erbärmliche Offenbarung für die gesamte EU und ihres moralischen Zeigefingers.
zum Beitrag14.11.2021 , 07:28 Uhr
Ihr frommer Wunsch ehrt Sie! Doch Sie sollten unterscheiden zwischen Ihrer guten Haltung zu Menschenrechten und dem was sich gerade noch politisch durchsetzen lässt, wofür man gerade noch eine Mehrheit bekommt bevor man seinen moralischen Anspruch als Land nach außen trägt. (Als Individuum kann ich das sehr wohl.) Ansonsten wirkt ein Land (ein System) unglaubwürdig und letztlich zynisch aus Sicht derer, bei denen es ums Überleben geht. Insofern ist es ehrlicher
zum Beitrag13.11.2021 , 21:31 Uhr
Die Menschen aus den klassischen Fluchtländern in Afrika und Asien sind mit ihrer Region, Kultur, Religion usw. stärker verbunden als wir das von unserem Sofa aus wahrhaben wollen. In vielen afrikanischen Ländern gibt es z.B. keinerlei staatlichen Schutz; Menschen sind dort praktisch vogelfrei. Es muss u.a. schon viel passieren. dass man seine eigenen Kinder alleine auf eine solch lebensgefährliche Route losschickt (bevor sie etwa von einer durchgeknallten Miliz zwangsrekrutiert werden...). Also bitte bitte etwas mehr sich mit der Lebenswirklichkeit der Menschen in solchen Ländern beschäftigen und den NGOs zur See den moralischen Rücken stärken.
zum Beitrag13.11.2021 , 21:18 Uhr
Putin ist nicht Gorbatschov! Putin und Lukaschenko sind wie zwei unterschiedliche Brüder, ihr "Regierungsverständnis" (beide fälschen eher mehr als weniger die Wahlen) und gemeinsame Interessen eint sie wie Pech und Schwefel mit sehr kurzen (Abstimmungs-)Wegen zwischen Minsk und Moskau.
zum Beitrag13.11.2021 , 21:10 Uhr
Ich kann nicht so recht verstehen worauf Sie hinaus wollen. Das Duo Putin/Lukaschenko zeigt auf die Hybris des Westens: Menschenrechte predigen, aber Grenzen mit ALLEN Mitteln abdichten egal wieviel im Mittelmeer ertrinken oder im Grenzgebiet PL - Belarus unversorgt frieren. Vor der Weltöffentlichkeit ensteht so der Eindruck, dass der Unterschied zwischen Putin und seinen Vasallen einerseits und dem Westen andererseits (in Bezug auf Achtung der Menschenrechte) eigentlich gar nicht so groß sei wie der Westen propagiert. Und ja klar, damit wird auch die Spaltung/Uneinigkeit in der EU zur Flüchtlingsfrage weiter forciert.
zum Beitrag12.11.2021 , 20:59 Uhr
Von russischer Seite lässt sich der offenbarte Zynismus kaum mehr überbieten. Da springt Putin aus strategischem Interesse dem syrischen Machthaber bei, rettet seine Macht, in dem er den berechtigten Widerstand der syrischen Opposition im Bombenhagel bricht, „produziert“ dadurch weitere 100000e Flüchtlinge, die sich vor Assad in Sicherheit bringen müssen, weigert sich natürlich die selbst verursachten Flüchtlinge in seinem Reich aufzunehmen und nun werden u.a diese Menschen gezielt dazu benutzt den Westen zu diskreditieren. Das perfide daran – Putin hat sich nie als moralischer Leuchtturm inszeniert wie der Westen, hat also wenig zu verlieren und er erscheint auch als Autokrat in gewisser Weise ehrlicher als der Westen. Der Westen inklusive dem „migrationsskeptischem“ Polen dagegen kann weiter viel an Glaubwürdigkeit verlieren. Nachdem er schon in Afghanistan weitgehend versagt hat, indem er Menschen an die Taliban verraten hat wird er nun von Lukaschenko (in Vertretung von Putin) ein weiteres Mal vorgeführt. Wir werden in Zukunft wohl ziemlich kleine moralische Brötchen backen müssen und reflektieren wie weit wir dazu bereit sind als Union zu Menschenrechten zu stehen und danach zu handeln. Ich sehe da ziemlich schwarz…
zum Beitrag05.11.2021 , 22:48 Uhr
Wenn jemand Unsinn verbreitet, lässt man diesen unbeantwortet, vermeidet Aufmerksamkeit. Was sind das für Menschen, die fast schon dankbar darauf einsteigen, weil sie endlich ein Objekt für ihren Hass gefunden haben. Welch triste Existenzen, bei denen Puls und Blutdruck im Jagdfieber steigen, um Herrn Winkler zur Strecke zu bringen, ihn fertig zu machen- vor seiner Haustüre. Alle gegen einen! Es fehlt eine Gegenbewegung in diesem Land, die diesem Internetmob den Spiegel entgegen hält bevor aus (geschriebenen) Worten Taten werden.
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