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25.10.2023 , 00:56 Uhr
Na als Fraktionsführung muss man sehr viel organisieren - und muss dafür auch oft mit Leuten in der eigenen Fraktion sprechen, die vielleicht in manchen Dingen andere Meinungen haben. Als Fraktionsführung muss man innerhalb der Fraktion Mehrheiten organisieren, muss viel moderieren u. Kompromisse finden. Man muss Texte formulieren, die die ganze Fraktion zusammen beschließt. Man muss klären, wer von der Fraktion zu welchem Thema im Parlament spricht, wer in welchen Ausschuss soll, und wer mit anderen Parteien u. mit den Medien redet. Als Fraktionsführung muss man z.B. auch Fraktionstreffen organisieren, und muss sich um Räume u. Angestellte kümmern. Und man muss für neue Gesetze, für Ausschüsse, den Haushalt etc. mit anderen Fraktionen sprechen; usw.
Falls man als Fraktionsführung nicht den Parteivorsitz hat, muss man natürlich auch ganz oft mit den Parteivorsitzenden reden und sich mit diesen abstimmen.
zum Beitrag24.10.2023 , 23:54 Uhr
Vielleicht sorgt Sahra Wagenknechts Abspaltung ja dafür, dass die übrige Linkspartei sich wieder mehr auf ihren Markenkern konzentriert, u. sich mehr für mehr soziale Gerechtigkeit u. die Gleichstellung von Ostdeutschland einsetzt.
Bei der nächsten Bundestagswahl wird es Sahra Wagenknechts Partei es sicher schwer haben, 5% zu erreichen.
Aber bei den Landtagswahlen 2024 in Thüringen, Sachsen u. Brandenburg traue ich der neuen Sahra-Wagenknecht-Partei durchaus 10 – 15% zu, was der AfD viele Stimmen kosten kann. Umfragen zeigen: Viele Leute, die AfD wählen, haben kein festes rechtsextremes Weltbild, sondern wählen die AfD hauptsächlich nur aus Protest u. Unzufriedenheit mit den Regierungsparteien im Bund u. in den Bundesländern. Viele ehemalige Wähler*innen von SPD, Linke, Grüne, CDU o. Nichtwähler*innen, die sonst nicht oder AfD wählen würden, würden stattdessen die Sahra-Wagenknecht-Partei wählen. Wie viele das am Ende sein werden, kommt natürlich auf die konkreten politischen Inhalte der neuen Partei an. Noch gibt es kein Partei- oder Wahlprogramm.
Die deutsche Geschichte zeigt, dass neue Parteien entweder schnell wieder aus Bundestag bzw. aus den Landesparlamenten verschwinden (z.B. Piratenpartei); oder dass sie nach Anfangsproblemen Erfolge haben (z.B. Grüne, AfD). Grüne u. AfD wurden zu Beginn von den anderen auch erst belächelt u. bekämpft.
zum Beitrag24.10.2023 , 23:21 Uhr
Das Hauptproblem ist, dass Deutschland seit Jahrzehnten zu wenig Geld für Bildung ausgibt. Dabei wäre es in Zeiten des Fachkräftemangels bitter nötig, die Bildung zu verbessern. Bei deutschen Klassengrößen von 25 bis > 30 ist es kaum möglich, dass Lehrkräfte die Kinder u. Jugendlichen individuell fördern. Man schaue z.B. mal zu den PISA-Siegern in Skandinavien: Dort gibt's kleine Klassen, gut ausgestattete Schulen u. gut bezahlte Lehrkräfte.
In deutschen Stadtteilen mit vielen sozialen Problemen braucht es mehr Angestellte, die die Lehrkräfte entlasten, z.B. mehr Sozialarbeiter*innen, Integrationshilfen, Schul-Psycholog*innen etc.
Was auch nicht mehr zeitgemäß ist: Dass jedes deutsche Bundesland ein eigenes Schulsystem hat, Lehrkräfte je nach Bundesland für gleiche Arbeit unterschiedlich bezahlt werden, u. dass sich das Niveau der Schulabschlüsse (z.B. des Abiturs) je nach Bundesland unterscheidet. Es wäre besser, wenn es in Deutschland einheitliche Bildungs-Standards gäbe u. eine gleiche Bezahlung der Lehrkräfte.
zum Beitrag17.10.2023 , 20:43 Uhr
Man versteht ja, dass die israelische Regierung nach dem beispiellosen Terrorangriff der Hamas sehr wütend ist. Aber Israels Regierung sollte sich im Krieg ans Völkerrecht halten: Die Kliniken im Gazastreifen müssen arbeiten können, dazu brauchen sie Strom. Kranke brauchen Medikamente, sauberes Trinkwasser u. Essen. Auch von den über 100 Geiseln sind sicher viele verletzt u. müssen medizinisch versorgt werden.
Ägypten sollte die Freilassung der Geiseln vermitteln im Gegenzug für humanitäre Feuerpausen. Ägypten u. Israel sollten sich absprechen, den Grenzübergang Rafah für humanitäre Nothilfe zu öffnen. Israels Regierung hat sicherlich Bedenken, dass über Ägypten Waffen an die Hamas geliefert werden könnten. Dies kann ja durch UN-Soldaten (unter Beteiligung von Ägypten u. Israel) kontrolliert werden.
zum Beitrag17.10.2023 , 20:31 Uhr
Bei den Wahlen Anfang 2006 ist die Hamas aber nur knapp größte Fraktion geworden, es gab zu dem Zeitpunkt noch andere Parteien im Gazastreifen.
Ende 2006 u. Anfang 2007 ging die Hamas mit militärischer Gewalt gegen palästinische Oppositionelle (Fatah u. andere) im Gazastreifen vor, hat sie ermordet oder vertrieben. Seit diesem blutigen Putsch der Hamas gab es im Gazastreifen keine Wahlen mehr. Die Hamas ist Alleinherrscher und verfolgt Kritiker*innen u. gemäßigte Oppositionelle.
Man müsste also den Gazastreifen von der Hamas befreien - unter größtmöglicher Schonung der Zivilbevölkerung.
Danach müssten faire u. freie demokratische Wahlen durchgeführt werden. Und das nicht nur im Gazastreifen, sondern auch im Westjordanland. Mahmud Abbas im Westjordanland hat nämlich auch seit Jahren die längst überfälligen Wahlen ausgesetzt.
zum Beitrag16.01.2023 , 00:26 Uhr
Zitat: „Die Linkspartei will heftig vielen Neubau.“
Nein, will sie nicht: Mehr als 5 Millionen Sozialwohnungen neu zu schaffen heißt ja NICHT, diese Wohnungen alle neu auf jetzige Grünflächen zu bauen.
Z. B. kann man leerstehende Wohnungen zu Sozialwohnungen machen. Auch Bund, Länder & Kommunen haben viele Gebäude, die leer stehen u. schnell saniert werden können. Man kann auch Wohnungsunternehmen verbindlich vorschreiben, dass ein ausreichender Anteil ihrer Wohnungen dauerhaft Sozialwohnungen sein müssen. Kommunen können große Wohnungskonzerne enteignen, die Wohnungen wieder dauerhaft in öffentlicher Hand lassen und einen Teil dieser Wohnungen dauerhaft als Sozialwohnungen anbieten. Und man kann bestehende Gebäude aufstocken und dort neue Sozialwohnungen bauen. Da muss man keine Grünflächen opfern. Bei der Sanierung kann man gleich den Klimaschutz mitberücksichtigen, z. B. gute Isolierung, erneuerbare Energien (z. B. Solar auf Dach/an der Fassade). Die LINKE sollte ein 100-Milliarden-€-Programm für Soziales, Klimaschutz u. Bildung fordern. Das wäre sehr viel sinnvoller, als 100 Milliarden € für Aufrüstung u. Kriege zu verschwenden.
zum Beitrag16.01.2023 , 00:04 Uhr
Eigentlich müsste die EU Deutschland wegen des fortgesetzten Kohleabbaus entgegen gültiger Klimaschutzgesetze und Klimaschutzverträge (die Deutschland ja selbst mit unterzeichnet hat! z. B. das Pariser Klimaabkommen) zu hohen Strafzahlungen verurteilen. Woanders klappt das doch auch: Z. B. hat der EuGH Polen wegen Umweltschutzverstößen (Luftverschmutzung, Grundwasserabsenkung) beim Braunkohleabbau u. -verfeuerung in Turow zu hohen Geldstrafen von 500000 € pro Tag verurteilt. Warum kuscht die EU vor Deutschland? In der EU sind ja eigentlich alle gleich – oder sind große Nettozahler wie Deutschland gleicher?
Das rheinische Kohlerevier ist eine der größten Quellen für Treibhausgase in ganz Europa. RWE verursacht 25 % aller deutschen CO2-Emissionen! RWE kann jetzt die gleiche Menge Kohle, die es bis 2038 verbannt hätte, bis 2030 verbrennen! Eigentlich müsste RWE wegen Ökozids verklagt werden, z. B. auch durch Länder, die besonders stark unter dem Klimawandel leiden z. B. in Afrika, Südasien u. Lateinamerika.
zum Beitrag08.10.2021 , 22:21 Uhr
Wir waren mal bei eiern Exkursion auf einem Feld, auf dem Neonikotinoide und Glyphosat einsetzt worden waren: Man hat so gut wie keine Tiere gesehen, d. h. keine Bienen, keine Hummeln, keine Schmetterlinge, keine Schwebfliegen, keine Fliegen, fast keine anderen Insekten oder Spinnen, und man hat weder Vögel gesehen noch singen gehört. Der Ackerboden roch irgendwie faulig-tot. Als wir gegraben haben, gab es dort fast keine Insekten und Asseln, und man hat keinen einzigen Regenwurm gefunden, obwohl der Boden feucht war und weder Frost noch Hitze herrschte.
Etwa 1 km weiter lag hinter einem Wald ein Bio-Acker mit demselben Bodentyp. Dort gab es viele Bienen, Hummeln, Schwebfliegen, Fliegen, mehrere Schmetterlingsarten, viele andere Insekten und Spinnen. Es gab reichlich Vögel, sogar Feldlerchen. Auch Frösche, Kröten und Eidechsen hat man gesehen. Neben dem Bio-Feld gab es auch Feldhecken, Wildblumen und Streuobstwiesen.
Der Wald neben dem konventionellen Feld fängt wahrscheinlich viele Pestizide ab, die der Wind wegweht.
Das Traurige ist aber, dass die CDU-Landesregierung an anderen Stellen Forstbetrieben erlaubt hat, gegen Schädlinge (Raupen) Total-Insektizide einzusetzen, und das sogar noch während der Vogelbrutzeit. Das heißt, man bringt nicht nur alle Insekten auf den behandelten Forstflächen um, sondern auch noch die Vogelbrut und die Spinnen usw., welche dann verhungern müssen.
zum Beitrag08.10.2021 , 21:53 Uhr
Aber im Bio-Anbau gibt es sicher strenge Regeln, wann Phyrethrum überhaupt angewendet werden darf. Also z. B. nicht kurz vor der Blüte oder während der Blüte, und immer mit großem Abstand zu Gewässern.
zum Beitrag08.10.2021 , 21:48 Uhr
Zitat: „Ein Hund könnte eine Hand voll gebeiztes Saatgut (pur) essen ohne zu sterben!“
Das würde ich nicht ausprobieren, denn Neonikotinoide sind ziemlich starke Nervengifte. Das Perfide ist, dass kleine Mengen auf Insekten zuerst einmal wirken wie die Droge Nikotin: In Experimenten stützten sich Bienen auf das Zuckerwasser, das mit einem Neonikotinoid versetzt war, und ließen das Zuckerwasser ohne Pestizid links liegen. Später fielen die Bienen dann benommen zu Boden und es traten toxische Wirkungen auf. In der Natur würden Bienen bevorzugt Blüten mit Neonikotinoid anfliegen.
zum Beitrag08.10.2021 , 21:38 Uhr
In Bioläden gibt es doch auch Äpfel mit Beulen, mit Schorf, Stippigkeit etc. oder welche, die ganz klein sind; und es gibt „unrunde“ oder sehr kleine Kartoffeln, krumme Gurken und krumme o. mehrbeinige Möhren u. Pastinaken. Diese werden auch gekauft. Oft wird „nicht ganz so gut aussehendes“ Obst und Gemüse auch im Preis etwas reduziert, schmeckt aber trotzdem gut.
Außerdem wird ja auch manches Obst & Gemüse schon kurz nach der Ernte direkt zu Mus, Aufstrich, Saft etc. verarbeitet. Da sieht man beim Kauf nicht mehr, wie die mal aussahen.
zum Beitrag08.10.2021 , 21:28 Uhr
Zitat: „Außerdem wurde, so ,mein Eindruck, früher sehr viel mehr Fleisch der Tiere verbraucht.“
Das ist nicht nur Ihr Eindruck: Meine Urgroßeltern und Großeltern hielten selbst ein paar Tiere. Wenn da mal ein Huhn oder ein Schwein geschlachtet wurde, wurde alles verbraucht: Muskelfleisch, Innereinen, Blut, die Därme für Wurst, Schweinezunge u. -schwarte; Federn für Bettwäsche; Schweineborsten für Pinsel, Bürsten etc. Es gab damals auch Gerichte, die z. B. gekochte Kuheuter oder -Magen enthielten. Man wäre nie auf die Idee gekommen, z. B. nur Keule o. Brust zu essen. Fleisch, das nicht gleich verbraucht wurde, wurde getrocknet, eingepökelt oder bei kaltem Winterwetter in einem unbeheizten Raum tiefgefroren. Im Normalfall gab es nur 1 x die Woche Fleisch am Sonntag, außer wenn Fastenzeit war (z. B. von Fastnacht bis Ostern; und von St. Martin bis zum 1. Weihnachtstag), da wurde gar kein Fleisch gegessen, keine Eier und keine Milch & Milchprodukte. Und heutzutage essen viele (fast) jeden Tag Fleisch, und manche regen sich auf, wenn es mal einen Tag kein Fleisch geben soll („Veggie Day“).
Das wenig Fleisch essen scheint sehr gesund gewesen zu sein: In der Generation meiner Urgroßeltern u. Großeltern sind viele über 80, über 90 und manche sogar um die 100 Jahre alt geworden, die allermeisten waren fast bis zum Ende gesund. Man aß vor allem Gemüse, Obst, Getreide, und etwas Eier, Fleisch, aber fast alles vorm eigenen Bauernhof, dort wurden keine Pestizide u. keine Kunstdünger verwendet. Hauptproteinquelle für die menschliche Ernährung waren damals Hülsenfrüchte (Dicke Bohnen, Stangenbohnen, Erbsen, Linsen).
zum Beitrag05.10.2021 , 21:47 Uhr
Was ich nicht verstehe: Lina E. war nicht vorbestraft, sie wurde aber gleich verhaftet. Die Männer, die die Angriffe auf Rechtsextreme verübt haben sollen, sollen dagegen laut Medienberichten schon vorher polizeibekannt gewesen sein, manche auch vorbestraft gewesen ein, aber trotzdem sind sie alle auf freiem Fuß. Falls Lina E. überhaupt an den Taten beteiligt war, dann wird sie ja höchstwahrscheinlich nicht Haupttäterin gewesen sein. Dass eine Frau einen großen, bulligen Nazi verprügelt und schwer verletzt haben soll, klingt wenig glaubhaft.
Komisch ist auch, dass die Bundesanwaltschaft den Fall übernommen hat. Denn schließlich geht es NICHT um Straftaten gegen den Staat, sondern nur um einzelne Konflikte im privaten Bereich.
Leider wurden interne Unterlagen und personenbezogene Daten zum Prozess ohne Erlaubnis an Medien weitergegeben, darunter auch an das rechtsextreme „Compact“-Magazin. Da müsste ermittelt und Konsequenzen gezogen werden. Was ist, wenn Daten von Leuten, die gar nicht an Angriffen auf Rechtsextreme beteiligt waren, in die Hände von Rechtsextremen fallen, die dann denken, das wären linksextreme Gewalttäter*innen, an denen sie sich später „rächen“ wollen?
Warum gab es eigentlich keine Anklage wegen krimineller Vereinigung, nachdem über 300 Nazis Angriffe in Leipzig-Connewitz verübt hatten; oder nachdem Nazis 2018 in Chemnitz Angriffe auf Migrant*innen und einen jüdischen Restaurantbetreiber verübt hatten? 2015 konnten Nazis in Heidenau 3 Tage in Folge vor einem Asylbewerber*innen-Heim die Polizei angreifen und randalieren, es gab mehrere Dutzend verletzte Polizist*innen, aber trotzdem wurde nicht ein Täter festgenommen.
zum Beitrag09.08.2021 , 21:21 Uhr
Zitat: „anerkannte Bildungsabschlüsse“
Es gibt ziemlich viele Migrant*innen, die einen guten Bildungsabschluss haben, welcher aber in Deutschland nicht anerkannt wird!
Dies betrifft vor allem Menschen, die nicht aus der EU kommen (z. B. Mediziner*innen aus Syrien und Afghanistan).
Aber selbst innerhalb der EU wird nicht alles anerkannt. In meiner Region gibt es z. B. Frauen, die in Bulgarien Medizin studiert und dort als Ärztinnen bzw. als Kinderärztinnen gearbeitet haben. Sie dürfen aber in Deutschland nicht als Ärztin oder Kinderärztin arbeiten, weil deutsche Behörden ihre Abschlüsse nicht anerkennen.
zum Beitrag09.08.2021 , 21:11 Uhr
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Die Moderation
zum Beitrag09.08.2021 , 20:28 Uhr
Viele Gesetze sind doch schon in genderneutraler Sprache formuliert: In Gesetzen ist oft von „Menschen“, „Personen“, „Deutschen“, „Bevölkerung“ „Erziehungsberechtigte“, „Betroffene können…“ (also im Plural), usw. die Rede. Diese Begriffe beinhalten Menschen aller Geschlechter, genauso wie z. B. diese Gesetzes-Formulierungen: - „Niemand darf gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden.“ - „Politisch Verfolgte genießen Asylrecht.“ - „Wer die Freiheit der Meinungsäußerung, die Pressefreiheit, die Versammlungsfreiheit, die Vereinigungsfreiheit, oder das Eigentum, das Asylrecht usw. zum Kampf gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung missbraucht, verwirkt diese Grundrechte.“
Und es gibt auch ein Antidiskriminierungs-Gesetz, dass niemand aufgrund des Geschlechts, der sexuellen Orientierung, der Sprache, der Herkunft, usw. benachteiligt werden darf.
zum Beitrag09.08.2021 , 20:08 Uhr
Die BILD-Zeitung ist mit im Wahlkampf-Team von Armin Laschet. Denn Armin Laschet hat die ehemalige „BILD“-Chefin Tanit Koch ins Wahlkampfteam geholt, sie ist dort für die Wahlkampfkommunikation der CDU zuständig und soll auch die Pressearbeit koordinieren.
Da braucht man sich nicht zu wundern, wenn die CDU Wahlkampf auf BILD-„Niveau“ macht.
zum Beitrag09.08.2021 , 20:04 Uhr
Hat Merz auch die großen grünen Wahlplakate finanziert, die von weitem wie Grünen-Plakate inklusive gelbem Sonnenblumen-Logo wirken, aber auf dem 2. Blick Hetze gegen die Grünen machen mit Aussagen wie „unkontrollierte Einwanderung“, „Steuern, Benzinpreise u. Energiepreise für Deutsche erhöhen“ und natürlich darf der böse, böse „Öko-Sozialismus“ oder „Öko-Kommunismus“ nicht fehlen.
An mehreren großen Straßen in meiner Stadt hängen solche Anti-Grünen-Plakate, teils in Großformat (3 – 4 m breit), dafür muss jemand viel Geld ausgegeben haben.
Ist es überhaupt erlaubt, Anfang August schon Wahlplakate aufzuhängen, wenn die Wahl erst Ende September ist?
Und begibt sich CDU jetzt im Wahlkampf auf das unterirdische „Niveau“ der AfD hinab?
zum Beitrag09.08.2021 , 19:43 Uhr
Weder Linkspartei noch EKD bewegten die deutschen Soldat*innen zum Abzug. Diese sind abgezogen, weil die USA den Abzug der ausländischen Truppen mit den Taliban ausgehandelt hatten!
Krieg in Afghanistan ist nicht zu gewinnen, das mussten die Briten im 19. Jahrhundert erfahren, die Sowjetunion 1979 - 1989 u. die NATO-Staaten ab 2001. Die USA haben selbst 1979 – 1989 die Taliban unterstützt u. bewaffnet.
Die deutsche Regierung versuchte im Inland, den Kriegseinsatz ab 2001 als „rein humanitäre Aktion“ zu verkaufen, als würden die Soldat*innen dort nicht kämpfen, sondern nur Brunnen u. Mädchenschulen bauen.
In sogenannten „Krieg gegen den Terror“ starben bei Drohnenangriffen der USA u. Angriffen auf Siedlungsgebiete zu über 98 % unschuldige Zivilist*innen. Das ist kein Terrorbekämpfungsprogramm, sondern eher ein „Terrorzuchtprogramm“, denn viele Hinterbliebene bekamen Hass auf die USA u. die mit ihnen verbündet afghanische Regierung, einige Hinterbliebene wandten sich radikalen Islamisten wie Taliban u. IS zu.
Auch Deutschland hat Kriegsverbrechen begangen, z. B. als Oberst Klein 2009 einen Angriff auf 2 Tanklaster in Kundus befahl, bei dem ca. 150 afghanische Zivilist*innen starben.
Was man den USA u. auch Deutschland vorwerfen muss, ist dass man in Afghanistan eine militärische Lösung versucht hat u. es versäumt hat, stabile staatliche u. zivile demokratische Strukturen aufzubauen. Stattdessen haben sie auch mit afghanischen Warlords u. korrupten Politikern zusammengearbeitet, welche in der afghanischen Bevölkerung ziemlich unbeliebt sind. Viele der Warlords haben selbst auch schwere Menschenrechtsverstöße (z. B. Folter, Morde an Zivilist*innen) begangen.
Die Bundeswehr macht nicht gerade Werbung für sich in eher linken Kreisen. Auch die vielen rechtsextremen Vorfälle in der Bundeswehr wirken sehr abschreckend auf Linke, die sonst gerne dort Dienst getan hätten.
zum Beitrag09.08.2021 , 18:41 Uhr
Die Angriffe der Taliban werden Millionen Menschen in die Flucht schlagen, erst recht, wenn sie weite Teile des Landes erobern oder sogar ganz Afghanistan beherrschen.
Viele afghanische Geflüchtete werden versuchen, nach Europa zu gelangen, aber die EU schottet sich weiter ab. Erdogan wird wieder der EU drohen, Geflüchtete durchzulassen, und die EU wird im Gegenzug noch mehr Geld an Erdogan zahlen, damit möglichst wenig Geflüchtete über die Türkei in die EU kommen. Weil die Landgrenzen ziemlich dicht sind, werden viele afghanische Geflüchtete dann den gefährlicheren Weg übers Mittelmeer versuchen, sehr viele davon werden leider ertrinken, weil es keine staatliche Seenotrettung mehr gibt.
Der Konflikt in Afghanistan lässt sich militärisch nicht lösen. Aber man sollte schauen, wer die Taliban mit Geld & Waffen unterstützt. Das sind z. B. Pakistan, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate. Der fundamentalistische sunnitische Islamismus der Taliban findet viel Unterstützung in vielen arabischen Golfstaaten, in denen ebenfalls ein sehr konservativer sunnitischer Islam vorherrscht. Unterstützer der Taliban sollte man mit Wirtschaftssanktionen bestrafen u. Waffenembargos verhängen.
zum Beitrag08.06.2021 , 22:54 Uhr
Zitat: „in den zufällig u.a. so ein grün angemalter Agro verwickelt war“
War Joschka Fischer etwa auch beim Marshall Fund? Dazu habe ich nichts gefunden.
Was aber belegt ist: Joschka Fischer war gut bezahlter Berater von RWE und OMV für das Pipeline-Projekt Nabucco, welches Erdgas vom Regime in Aserbaidschan kaufen und über die Türkei und den Balkan nach Mitteleuropa führen sollte. Joschka Fischer war an der neoliberalen Woodrow Wilson School der US-Eliteuniversität Princeton tätig. Er war Lobbyist u. Berater für Investmentbanken wie z. B. Barclays Capital u. Goldman-Sachs; und für BMW, Siemens und Rewe Group. In einem Interview 2020 verlangte Joschka Fischer von der deutschen Bundesregierung „mehr militärisches Engagement“!
zum Beitrag08.06.2021 , 22:28 Uhr
Das ist in der Tat die Frage: Warum hat der German Marshall Fund (eine NATO-Lobbyorganisation, die noch höhere Rüstungsausgaben & mehr Kriegseinsätze fordert) ein Stipendium an Annalena Baerbock gegeben; u. was hat Annalena Baerbock dort genau gemacht?
Und warum steht in Annalena Baerbocks Lebenslauf NICHT, dass sie ein Mitglied der neoliberalen Organisation „Young Global Leaders“ des World Economic Forum in Davos ist? Weitere Mitglieder dieses elitären Clubs sind z. B. Jens Spahn, Emmanuel Macron u. Mark Zuckerberg (Facebook). Die Mehrheit der Mitglieder sind junge Bosse von Großkonzernen & Banken, die so gut wie alle nicht nachhaltig u. nicht umweltbewusst sind, wie z. B. BlackRock (da könnte man ja gleich Friedrich Merz wählen!), McKinsey, Google, Alibaba Group, Airbus Defence (ein Rüstungsunternehmen!), Kentucky Fried Chicken u. die neoliberale Bertelsmann-Stiftung. Wollten Annalena Baerbock u. die Grünen das lieber nicht erwähnen, um linke Wähler*innen nicht zu verschrecken?
zum Beitrag20.05.2021 , 18:36 Uhr
Zitat Ricky-13: „Wo sind sie geblieben, die Volksvertreter, die sich damals noch um den kleinen Bürger gekümmert haben und nicht in der Wirtschaft schon fest vernetzt waren?“
Von den im Bundestag vertretenen Parteien gibt es nur eine Partei, die seit Jahrzehnten keine Firmenspenden annimmt: Die Linke. Diese vertritt auch glaubhaft die Belge der kleinen Leute. Die Linke fordert auch mehr Klimaschutz, will dabei aber stärker auf soziale Gerechtigkeit achten.
Die Grünen erhalten Firmenspenden von: Deutsche Bank, Commerzbank, Allianz, ERGO Versicherung, Münchener Rück, Deutsche Vermögensberatung, Bertelsmann, BMW, Daimler, VW, Verbände der Metall- u. Elektroindustrie (da sind auch Rüstungsfirmen dabei!), Verband der Chemieindustrie, Bosch, Dr. Oetker, Tchibo, Aerticket (verkauft Flugtickets), Georgsmarienhütte (Stahlfirma), Immobilienkonzerne wie Maruhn Immobilien, usw. Ein Bitcoin-Spekulant spendet 1 Million € (die für Bitcoin nötigen Rechenoperationen verbrauchen sehr große Strommengen). Wer braucht schon noch eine Partei, die Banken, Versicherungen u. Großkonzernen nahesteht?
zum Beitrag28.04.2021 , 00:05 Uhr
Sehr oft liest man im Deutschen Dinge, die 1:1 aus dem Englischen falsch übersetzt wurden. Z. B. aus „it makes sense“ wird „das macht Sinn“, aber „macht Sinn“ gibt‘s in Deutschen nicht (es gibt nur: etwas ist sinnvoll o. etwas hat Sinn). „Realise“ heißt nur im Englischen erkennen o. bemerken. „Er hat etwas noch nicht realisiert“ bedeutet im Deutschen, dass „er etwas noch nicht ausgeführt / (in die Realität) umgesetzt“ hat, denn realisieren bedeutet Deutschen umsetzen (z. B. ein Bauprojekt. „The new VW comes with a Touchscreen“ wird falsch übersetzt mit „der neue VW kommt mit Touchscreen“, aber dass ein Ding mit einer Eigenschaft „kommt“, ist kein richtiges Deutsch („hat einen Touchscreen“ ist korrekt). Eine neue Software hat nur im Englischen einen „Rollout“. Oft liest man im Deutschen, dass eine neue Software „ausgerollt“ wird. Eine Software ist doch kein Teppich!
Letztes meinte jemand aus Spaß, wir sollten in Deutschland Englisch als Alltagssprache einführen, den dort hätte man nicht das Problem mit genderkorrekten Bezeichnungen. Statt „der“ „die“ o. „das“ gibt es nur „the“. Und das Problem mit „*innen“, „_innen“ „:innen“ etc. gibt‘s im Englischen nicht: z. B. sind „student“, „doctor“, „professor“ und „nurse“ Bezeichnungen für Menschen aller Geschlechter. Im Englischen kann es über eine Frau heißen: „She's a doctor“ oder „She is professor“ und über einen Mann „He is a nurse.“, also er ist Krankenpfleger. Wenn „Journalists“ englische Texte nur in einen Online-Übersetzter eingeben, kann es passieren, dass bei „He is a nurse.“ rauskommt: „Er ist eine Krankenschwester“, was natürlich falsch ist.
Lustig wird’s auch, wenn Presseleute Abkürzungen nicht korrigieren. In einem SZ-Artikel stand kürzlich, in einen Corona-Testzentrum wären „PoC-Tests“ möglich. PCR wäre richtig gewesen. PoC sind People of Colour. Ich glaube nicht, dass die Abstriche so genetisch analysiert werden, dass das Testzentrum mir anhand meiner DNA sagt, zu wie viel % ich Afrikaner o. Asiate bin.
zum Beitrag27.04.2021 , 23:12 Uhr
Sahra Wagenknechts Meinung ist nicht repräsentativ für die Linke.
Im Artikel wird die zu niedrige Zahl von Frauen in Parlamenten angesprochen. Bei der Linken sind 53,6 % der Bundestagsabgeordneten Frauen. In der Linken gibt es relativ viele Menschen mit Migrationshintergrund. Die sind nicht marginalisiert, sondern haben eine starke Stimme, siehe z. B. die Linken-Fraktionsvorsitzende Amira Mohamed Ali. Die Linke ist nicht erst 2020 auf den „Black Lives Matter“-Zug aufgesprungen, sondern arbeitet schon seit Jahrzehnten auf Augenhöhe mit BIPoC zusammen u. setzt sich für deren Rechte u. gegen Rassismus ein (Beispiele: Einsatz der Linken für Angela Davis, Nelson Mandela, Ureinwohner*innen in Brasilien, …). Es gibt größere LGBTQI+ Gruppen (u. das sind nicht nur Kinder reicher Akademiker*innen) in der Linken, die öffentlich sehr aktiv sind, nicht nur im „Pride Month“.
Wagenknecht behauptet, dass sich vor allem Menschen aus der Mittel- u. Oberschicht an identitätspolitischen Debatten beteiligen würden, während kaum Arme beteiligt wären. Das stimmt so nicht: Menschen, die BIPoC und/oder LGBTQI+ angehören, sind auch wegen ihrer Stellung als Minderheit in Deutschland u. wegen Diskriminierung der weißen, heteronormativen Mächtigen besonders stark von Armut, prekären Arbeitsverhältnissen u. geringen Einkommen betroffen. Eben deshalb beteiligen sich diese Menschen sehr stark an Debatten.
Wagenknecht behauptet auch, dass Fridays for Future dazu beigetragen hätte, dass mehr Menschen in der Bevölkerung gegen Klimaschutz wären. Alle Umfragen zeigen, dass das Gegenteil der Fall ist. Die Großdemos von FFF haben den Klimaschutz doch erst ganz nach oben auf die politische Agenda gebracht. Klar muss Klimaschutz mit sozialer Gerechtigkeit verknüpft werden, aber genau das sagt FFF ja von Anfang an. FFF ist auch keine rein weiße elitäre Gruppe. Z. B. gehört die schwarze ugandische Klimaschutz-Aktivistin Vanessa Nakate zu den besten Freundinnen von Greta Thunberg.
zum Beitrag27.04.2021 , 21:29 Uhr
Wie stehen die Grünen zu Handelsabkommen, die den Interessen der Großkonzerne dienen, Standards bei Arbeitsrechten, Gesundheit, Klimaschutz, Umweltschutz u. Verbraucher*innen-Schutz absenken u. die Demokratie gefährden, indem Konzerne u. deren Lobbys an Gesetzen mitschreiben bzw. über Gesetze mitentscheiden sollen?
Im Programmentwurf der Grünen für die Bundestagswahl sagen die Grünen nämlich nicht mehr nein zum CETA-Abkommen, sondern wollen die derzeit geltenden Teile von CETA weiter anwenden!
Auch die Teile von CETA, die schon angewendet werden, sind problematisch: Schon jetzt wird die demokratische Kontrolle umgangen, indem Konzerne in nichtöffentlichen CETA-Gremien an Entscheidungen über Standards u. Gesetze in den Bereichen Gesundheit, Klima & Umwelt u. Verbraucher*innen beteiligt sind. Auch sollen Standards zwischen EU u. Kanada „angeglichen“ werden. Die Geschichte zeigt, dass in solchen Fällen die Standards gesenkt wurden, zulasten von Bürger*innen u. Natur. In Kanada gibt es viel laschere Umweltstandards. Z. B. können Öl-, Fracking- u. Bergbau-Firmen Böden u. Wasser verschmutzen. GVOs können ohne Zulassungsprüfung auf den Markt kommen u. es gibt keine Kennzeichnungspflicht in Läden. Es werden Hormone in der Tiermast u. in Deutschland längst verbotene Pestizide eingesetzt.
zum Beitrag18.04.2021 , 22:28 Uhr
Zitat: „Verticken die Aufputscher und das Koks an Banker, Vorstände, Werbeagenturen.“
Und den reichen Drogenkäufer*innen, die in etwa über 98 % der Fälle weiß sind, passiert in den allermeisten Fällen gar nichts. Und in den sehr seltenen Fällen, in denen die Polizei mal wegen Drogenbesitz gegen reiche Weiße tätig wird, geht sie dabei i. d. R. nicht mit härterer Gewalt vor, so wie sie es bei schwarzen Tatverdächtigen oft tut. Das Risiko, als reicher weißer Mensch wegen Drogen zu einer Haftstrafe verurteilt zu werden, tendiert gegen null. Das Risiko, als schwarzer Mensch wegen Drogen von der Polizei verprügelt zu werden* und/oder ins Gefängnis zu kommen, ist deutlich größer. Hier zeigen sich mal wieder rassistische Strukturen bei der Polizei und „White Privilege“, besonders dann, wenn ein weißer Krimineller reich ist.
* Polizeigewalt gegen Schwarze trifft sogar oft völlig Unschuldige, also Menschen, die weder Drogen noch Waffen etc. dabeihaben.
zum Beitrag11.03.2021 , 21:24 Uhr
Zitat: „war wegen Drogenhandel und Gewaltdelikten vorbestraft.“
Vorstrafen haben KEINE Rolle zu spielen, wie die Polizei jemanden behandelt. Körperliche Misshandlungen durch Polizist*innen sind verboten. Im Fall Oury Jalloh gibt's ein Gutachten durch unabhängige Fachleute: Oury Jalloh muss vor seinem Tod schwer misshandelt worden sein (Schädeldach, Nasenbein, Nasenscheidewand u. Rippe gebrochen) und kann das Feuer nicht selbst gelegt haben. Es wurden Spuren von Brandbeschleuniger gefunden. Klingt ziemlich eindeutig nach einem Mord durch Polizisten, um die schwere Körperverletzung zu vertuschen. Trotzdem haben die Behörden in Sachsen-Anhalt die Ermittlungen eingestellt. In derselben Dessauer Polizeiwache hatte es vor Oury Jallohs Tod noch 2 weitere ungeklärte Todesfälle nach Festnahmen gegeben: Einem Betrunkenen wurden 1997 schwere innere Verletzungen zugefügt, an denen er starb. In der gleichen Zelle, in der Oury Jalloh starb, starb 2002 ein Obdachloser an einem Schädelbasisbruch.
zum Beitrag11.03.2021 , 21:04 Uhr
Pfefferspray enthält Capsaicin so hoher Konzentration, dass es als biologischer Kampfstoff gilt. In Kriegen ist der Einsatz gegen Militärangehörige u. Zivilist*innen international verboten. Man darf den Stoff auch nicht ins Flugzeug mitnehmen. Trotzdem ist Pfefferspray in Deutschland aber immer noch für den Einsatz durch die Polizei erlaubt. Polizeibehörden behaupten weiterhin, dass sich Pfefferspray auch zum Einsatz gegen unter Drogen Stehende oder gegen psychisch Kranke eignen würde. Dabei ist schon lange bekannt, dass Capsaicin zu Todesfällen führen kann: Z. B. bei Menschen mit Asthma oder Bluthochdruck, bestimmten psychischen Erkrankungen, oder durch Wechselwirkungen mit bestimmten Medikamenten oder Drogen. Die Polizei sieht ja nicht, ob jemand Vorerkrankungen hat oder welche Medikamenten o. Drogen jemand evtl. genommen hat. Höchste Zeit, dass Pfefferspray verboten wird. Es gibt auch schonendere Mittel, um jemanden außer Gefecht zu setzen, ohne dass es zu Verletzungen oder gar zum Tod kommt.
zum Beitrag01.02.2021 , 14:37 Uhr
Zitat: „Nawalny an der Macht wäre der altbekannte Austausch eines Diktators durch einen anderen. Was in der Geschichte noch nie zu etwas anderem, als der Verschlechterung der Umstände geführt hat.“
Siehe z. B. die deutsche finanzielle Unterstützung des russischen Oppositionellen Lenin, der sich im Exil befand. Deutschland wollte, dass Lenin in Russland Unruhe stiftet und das Land so von innen schwächt. Das Ergebnis: Ein autoritärer Herrscher, der letzte Zar, wurde durch die Revolution durch einen anderen autoritären Herrscher, nämlich Lenin ersetzt. Die Folge waren mehrere Jahre Bürgerkrieg in Russland und die Etablierung eines totalitären Systems unter Lenin und noch schlimmer unter Stalin.
zum Beitrag01.02.2021 , 14:29 Uhr
Schauen Sie sich bitte mal die außenpolitischen Positionen von Alexei Nawalny an, z. B. seine Äußerungen zu Kaukasus-Ländern und zur Ukraine. Man kann Nawalny auf jeden Fall als russischen Imperialisten und Nationalisten bezeichnen. Nawalny forderte z. B. einen großen Krieg gegen Georgien („diese Ratten … sollte man in Schutt und Asche bomben“ und Aserbaidschan. Nawalny ist auch der Meinung, die Ukraine sollte keine volle Souveränität besitzen.
zum Beitrag01.02.2021 , 14:24 Uhr
Britische Zeitungen nannten Alexei Nawalny einen „lupenreinen Nationalisten“. In einem Interview fragen englische Journalisten ihn, ob er sich als Demokrat sehe. Seine Antwort: „Nein, ich bin Nationalist!“. Nawalny hetzte in Russland schon mehrfach gegen Migranten, beschimpfte sie z. B. als „Kakerlaken“ und forderte deren „präzise und bestimmte Deportation“! Nawalny behauptete, dass Einwanderer 50 % aller Kapitalverbrechen begehen würden, was gelogen ist. Nawalny trat auf mehreren Kundgebungen rechtsextremer Gruppen als Redner auf. Er war auch im Organisationskomitee des rechtsextremen „Russischen Marsches“ in Moskau, wo er auch Seit an Seit mit Neonazis mitmarschierte.
Nawalny forderte, politische Gegner zu ermorden, z. B. forderte er, einen nach England geflohenen tschetschenischen Anführer zu töten.
Außenpolitisch ist Nawalny ein gefährlicher Hardliner. Er schrieb: „Die kaukasische Gesellschaft und ihre Eliten teilen den Wunsch, wie Vieh zu leben. Wir können nicht mit diesen Völkern koexistieren.“. Nawalny sprach sich für ein ultrahartes militärisches Vorgehen Russlands gegen Georgien, die Ukraine und Aserbaidschan aus. Er forderte z. B. alle Georgier aus Russland zu deportieren und bezeichnete Tiflis als „Hauptquartier der Ratten", welches man in „Grund und Boden bomben“ solle. Nawalny sprach sich gegen die Souveränität der Ukraine aus. Wenn Nawalny Russland regieren würde, dann würde es mit Sicherheit mehrere Kriege geben, z. B. einen großen Krieg im Kaukasus.
zum Beitrag27.01.2021 , 20:21 Uhr
Türkische Bekannte sagen, das Erdoğan einen Anlass brauchte, um mit Notstands- u. Ermächtigungsgesetzen die Opposition zu verfolgen u. Grundrechte einzuschränken. Deshalb hätte Erdoğan entweder den Putsch selbst inszenieren lassen, als False-Flag-Aktion Erdoğan-treuer Militärgruppen (ähnlich wie die Nazis 1933 den Reichstag anzündeten, um einen Anlass für Ausschaltung der Opposition u. Grundrechtseinschränkungen zu haben). Oder Erdoğan hätte früh von Putschplänen einiger Militärs gewusst u. diese machen lassen, während sich vorher im geheimen Erdoğan-treue Truppenteile auf die Abwehr vorbereiten. Dafür spricht einiges: Sofort nach dem „gescheiterten Putsch“ hatte Erdoğan sehr umfangreiche Listen mit Gegner*innen, die verhaftet werden sollten. Erdoğan bezeichnete den gescheiterten Putsch als „ein Geschenk Allahs, um das Land zu säubern“. Erdoğan sagte schon in den 1990ern: „Demokratie ist wie ein Bus: Ich fahre mit, bis ich mein Ziel erreicht habe, dann steige ich aus!“
Erdoğan machte die Gülen-Bewegung verantwortlich, das sind Islamisten. Das passt nicht, denn in der türkischen Armee gibt es kaum Gülenisten, aber viele Kemalisten, die für Laizismus u. gegen Islamismus sind.
Auch gingen die „Putschisten“ ziemlich dilettantisch vor. Die Grundregel für einen erfolgreichen Putsch ist, zu Beginn die Staatsführung unschädlich zu machen. Das Militär weiß normalerweise, wo sich Erdoğan aufhält. Bei einem echten Putsch wäre Erdoğan getötet o. verhaftet worden. Oder man hätte gewartet, bis Erdoğan weit weg im Ausland ist u. ihn an der Rückreise gehindert. Während des Putsches u. in der Woche davor war Erdoğan völlig unbehelligt in einem schlecht geschützten Urlaubsort in der Türkei.
Stattdessen bombardierten die „Putschisten“ das Parlament, in dem sich auch Erdogan-kritische Oppositionelle aufhielten, und schossen auf der Bosporus-Brücke auf Zivilisten. Das ist nicht sehr professionell, wenn man die Herzen der Bevölkerung für sich gewinnen will.
zum Beitrag27.01.2021 , 17:39 Uhr
Niedersachsen schiebt wirklich mitten im Winter Menschen ab, auch in Gebiete, wo diese dann keine warme Wohnung haben und bei zweistelligen Minusgraden frieren müssen? Es ist auch illegal, Menschen in ein Kriegsgebiet wie Afghanistan abzuschieben. Deutschland hat die Internationale Menschenrechtscharta der UNO unterzeichnet und sollte sich daran halten!
Solange die deutsche Regierung Kriege führt und Waffenexporte an kriegsführende Staaten genehmigt, ist Deutschland auch moralisch verpflichtet, Geflüchtete aus Kriegsgebieten aufzunehmen. Eigentlich müssten die deutschen Rüstungskonzerne für deren Unterbringung zahlen. Trotz Pandemie steigen die Rüstungsausgeben weiter und Rüstungskonzerne machen hohe Milliardenumsätze. Die deutsche Regierung will 2 % des BIP für Rüstung ausgeben. Das wären ca. 70 – 80 Milliarden € pro Jahr! Zum Vergleich: Im Bundeshaushalt wird für Gesundheit nur 15 Milliarden € ausgegeben u. für Bildung nur 18 Milliarden €.
zum Beitrag27.01.2021 , 17:17 Uhr
Haben sich nicht SPD-Vorsitzende Saskia Esken und der SPD-Parteivorstand nicht vor einigen Monaten noch als „Antifa“ bezeichnet?
„Antifa“ heißt ja, dass man gegen Faschismus agiert. Selbst Horst Seehofer hat sich im Innenausschuss des Bundestags schon als „Antifaschist“ bezeichnet. Ob der bayrische Verfassungsschutz ihn jetzt beobachtet? 😉
Eigentlich müsste jede*r Demokrat*in „Antifa“ sein, weil Faschist*innen ja die Demokratie abschaffen wollen.
„Die Antifa“ gibt es so nicht, es ist kein monolithischer Block und der Begriff „Antifa“ ist nicht geschützt. Es gibt sehr viele Gruppen, die sich als „Antifa“ bezeichnen. Das reicht von friedlichen Gruppen bei Grünen, SPD, Linkspartei, selbst bei der FDP (!) über Klima- u. Umweltaktivist*innen (wie z. B. bei Fridays for Future), Feminist*innen, LGBTQIA*-Gruppen, Tierrechtsaktivist*innen, Kulturschaffenden, jüdischen, christlichen, muslimischen Gruppen, Migrant*innen-Gruppen, Ausländer*innen-Organisationen, linken Wohn- u. Jugendprojekten usw.; bis hin zu autonomen Gruppen, von denen einige – aber nicht alle - gewaltbereit sind.
zum Beitrag26.01.2021 , 22:09 Uhr
In Norwegen sind ein paar wenige alte Menschen, die schon vor der Impfung schwere Grunderkrankungen hatten, relativ kurz nach der Impfung gestorben. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wären diese Menschen auch ohne die Impfung an ihren Vorerkrankungen gestorben.
Natürlich wird für alle Todesfälle untersucht, ob es Impfstoffnebenwirkungen gab und ob diese zum Tod geführt oder beigetragen haben.
Falls es wirklich schwere Nebenwirkungen bei bestimmten Gruppen geben sollte, muss man eben die Impfempfehlungen anpassen und muss dann evtl. alte Menschen mit bestimmten schweren Grunderkrankungen aus der Empfehlung herausnehmen. Am Ende entscheiden ärztliche Fachleute, ob der patientenindividuelle Nutzen eines Impfstoffs mögliche Risiken überwiegt oder nicht.
zum Beitrag26.01.2021 , 21:41 Uhr
Zitat. „Fragt sich, wie das bei alternativen Entwickler*innen wie Biontech aussieht.“
Da braucht man keine tierischen Viren, weil man die mRNA-Stränge in extra dafür hergestellte Lipid-Hüllen verpackt. Diese Lipid-Hüllen verschmelzen mit menschlichen Zellen (so wie Viren das auch tun würden) und setzten dort die mRNA frei, welche die Zelle dann als Bauplan verwendet, um das Spike-Protein von SARS-CoV2 herzustellen. Unser Immunsystem erkennt dieses Protein als fremd.
zum Beitrag26.01.2021 , 21:35 Uhr
Die Hauptfehler sind doch, dass die EU-Kommission zu wenig Impfstoffdosen zu spät bestellt hat und auch noch beim Preis sparen wollte.
Andere Länder wie z. B. Israel und die USA haben mit den Firmen höhere Preise ausgehandelt. In Israel hat man schon über 25 % der Bevölkerung geimpft, hauptsächlich mit dem Impfstoff der deutschen Firma BioNTech, welcher in Deutschland so knapp ist, dass selbst Klinken Impfungen ihrer Angestellten stoppen mussten.
Man sollte Impfstoffbestellungen eben nicht so inkompetenten Leuten wie Ursula von der Leyen überlassen. Manche EU-Länder wie z. B. Ungarn haben schon wegen des zu wenig über die EU bestellten Impfstoffs im nationalen Alleingang andere Impfstoffe bestellt, z. B. aus Russland (Sputnik V).
zum Beitrag21.01.2021 , 21:56 Uhr
Wenn man schon Zahlen nennt, dann sollte man die Anzahl der Todesfälle und Todesursachen von Ungeimpften und Geimpften bei ansonsten gleichen Parametern (Unterbringung im Heim, gleiche Altersverteilung, gleiche Anteile an Vorerkrankungen) vergleichen. Ein gegen Corona Geimpfter kann ja z. B. auch durch einen Sturz, an einer schon vorher vorhandenen Krebserkrankung oder durch eine andere Infektion als Corona (z. B. Grippe, eine bakterielle Entzündung etc.) sterben, das hat dann nichts mit der Corona-Impfung zu tun. Falls man bei den Geimpften mehr bestimmte Todesursachen sieht als bei Ungeimpften, sollte näher untersucht werden, ob die Todesursache etwas mit der Impfung zu tun haben kann. Es wurden weltweit schon Millionen geimpft, da müssten schwere Nebenwirkungen auffallen. Falls es doch einige Gruppen gibt, wo es vermehrt schwere Nebenwirkungen gibt, muss man eben diese Gruppen aus den Impfempfehlungen herausnehmen.
zum Beitrag19.01.2021 , 21:24 Uhr
Oder solange es leider immer noch Leute gibt, die die Maske absetzen, dann frei in die Luft husten o. niesen und hinterher die Maske wieder aufsetzen. Diese scheinen den Sinn er Maskenpflicht noch nicht ganz verstanden zu haben. Wenn man husten o. niesen muss, dann Maske auflassen u. in die Armbeuge husten/niesen. Falls die Maske feucht geworden ist, an einen Ort gehen, wo keine Menschen in der Nähe sind (z. B. draußen o. in einer geschlossenen Toilettenkabine) und die Maske gegen eine frische Maske wechseln.
Großraumbüros sollten zu Homeoffice verpflichtet werden.
An allen Ladeneingängen sollte es Schilder geben, dass die Maske über Nase u. Mund getragen werden muss. Das müsste auch durch Sicherheitspersonal kontrolliert werden.
zum Beitrag19.01.2021 , 21:12 Uhr
Zitat: „Im Bus muss der Fahrer also alle 75minuten Maskenpause machen“
Oder die Verkehrsbetriebe trennen den Bereich ganz vorne im Bus komplett durch Scheiben ab.
In den örtlichen Straßenbahnen sitzen die Fahrer*innen auch in einer extra Kabine, mit eigener Tür an der Seite. Zum Fahrgastraum gibt es eine durchgehende Wand mit Scheibe.
So etwas müsste es auch für Busse geben: Wenn ich mir die Busfahrer so ansehe, sind viele schon in der Risikogruppe: Männer über 50, oft mit deutlichem Übergewicht. Und sie müssen ja fast jeden Tag viele Stunden in Bus einem Bus mit vielen Menschen fahren u. sich oft auch noch mit Maskengegner*innen rumärgern. Ihr Infektionsrisiko ist also deutlich erhöht.
zum Beitrag19.01.2021 , 21:05 Uhr
Zitat: „Einkommensschwachen Personen müssen dafür aber auch die Chance bekommen.“
Der Staat könnte doch allen Empfänger*innen von Grundrente, Sozialhilfe, ALG2 usw. und allen Asylbewerber*innen, freien Künstler*innen, Studierenden usw. einen kostenlosen Satz wiederverwendbare FFP2-Masken per Post schicken. Der Staat sollte beim Einkauf der Masken aber bitte auch auf ordentliche Qualität achten (z. B. Made in Germany, um einheimische Firmen zu unterstützen), denn einige der FFP-Masken die z. B. aus China kommen, erfüllen leider Qualitätsstandards nicht.
Im Gegensatz zur Verteilung kostenloser Masken über Apotheken gäbe es beim Versand per Post (Einwurf in Briefkasten) null Kontakte.
zum Beitrag19.01.2021 , 20:55 Uhr
Die Rechnung stimmt aber nur, solange keine SARS-CoV2-Mutanten auftauchen, die ansteckender sind. Je ansteckender ein Erreger, desto höher wird der R-Wert bei sonst gleichen Schutzmaßnahmen. Beispiel: Durch Kontaktreduktion liegt der R-Wert bei 0,8, die Infektionswelle flaut langsam ab. Dann taucht eine Mutante auf, die 50 % ansteckender ist: Der R-Wert steigt auf 1,2 u. schon hat man wieder exponentielles Wachstum.
Die englische Mutante soll bis zu 70 % ansteckender sein. In London u. Südengland gehen trotz hartem Lockdown die Zahlen kaum runter.
Ansteckendere Mutanten könnten leider schon in Deutschland angekommen sein. In Deutschland wurde bisher nur etwa 1 von 900 Coronatest-Proben sequenziert. Andere Länder sequenzieren 20 % aller Tests o. mehr u. können so Mutanten schnell finden.
zum Beitrag19.01.2021 , 20:38 Uhr
Unter www.cdc.gov/niosh/...sk11282017-508.pdf gibt es eine Übersicht, welche Bartformen die Schutzfunktion der Maske aufheben und welche das nicht tun. Grundregel: Die Ränder der Maske müssen eng am der Haut liegen, in diesem Bereich sollten also keine Haare sein. Außer einem ganz glattrasierten Gesicht sind also z. B. Koteletten, ein nicht zu breiter u. langer Schnurrbart und ein Soul Patch noch OK. Ist das gemein: Ein cooler Vollbart hebt den Schutz der Maske auf. Aber mit Hitler-Bart (unterste Zeile, 3. von links, sogar die Frisur sieht ähnlich aus) wäre man mit Maske geschützt (aber wer will schon so rumrennen?).
zum Beitrag14.01.2021 , 14:54 Uhr
Wer bestimmt darüber, wo Flächen unter Schutz gestellt werden?
Ich sehe schon möglichen Streit zwischen Industrie- u. Entwicklungsländern: Viele Industrieländer werden fordern, dass Entwicklungsländer artenreiche Lebensräume großflächig komplett unter Schutz stellen sollen.
Viele Entwicklungsländer werden sich dann beschweren, weil komplett unter Schutz stellen z. B. heißen würde, dass die Massai u. andere Viehhalter*innen die Savannen nicht mehr betreten dürften oder dass Pygmäen ihre angestammten Wälder verlasen müssten. Wenn dann vielleicht noch reiche Tourist*innen aus Industrieländern die Schutzgebiete betreten dürfen, um Wildtiere zu beobachten o. zu jagen, ist Streit vorprogrammiert.
zum Beitrag14.01.2021 , 14:42 Uhr
Zitat: „erklären wie nun konkret Naturzerstörung, etwa Abholzung zur Seuchenentstehung beiträgt“
Vor der Abholzung gibt es weitgehend unberührte Wälder, die nur selten von Menschen betreten werden. Die Gefahr, dass dort Erreger von Wildtieren auf Menschen überspringen, ist relativ klein.
Für die Abholzung betritt eine größere Anzahl Menschen die Wälder u. es werden Straßen u. Schneisen in den Wald geschlagen. Das erleichtert das Eindringen weiterer Menschen z. B. für Jagd, Bergbau, Landwirtschaft. Oft werden dort, wo vorher Wald war, Siedlungen angelegt bzw. Viehhaltung betrieben.
Durch die Waldzerstörung werden viele Wildtiere dichter in den Waldresten zusammengedrängt, andere wandern in Ersatzlebensräume ab. Waldreste u. Ersatzlebensräume liegen jetzt aber näher an menschlichen Siedlungen. Manche Wildtiere kommen dann auch direkt in die Siedlungen. Z. B. gibt es in Brasilien u. Indien Affen, die durch Siedlungen wandern. In der Natur nisten Fledermäuse in Baumhöhlen. Werden die Bäume abgeholzt, suchen sich Fledermäuse auch Quartiere, die näher an Menschen liegen, z. B. auf Dachböden, in Ställen etc. Man hat also mehr Wildtier-Populationen (die evtl. auch dichter sind) in der Nähe von Menschen u. Vieh.
Durch Fang bzw. Jagd gelangen lebende u. tote Wildtiere direkt in Kontakt mit Menschen.
All das sorgt dafür, dass das Risiko für die Übertragung von Erregern von Wildtieren auf Menschen (o. von Wildtieren über Vieh auf Menschen) steigt.
Z. B. gab es 1994 in Gabun Ebola-Ausbrüche in Goldarbeiter-Camps im Regenwald. 1995 trat im Kongo Ebola bei Waldarbeitern auf, die dann Angehörige u. Klinikpersonal ansteckten.
zum Beitrag14.01.2021 , 10:39 Uhr
Nicht nur die Zerstörung von Tropenwäldern ist eine Ursache. Zerstörungen naturnaher Lebensräume gibt es auch in gemäßigten u. (sub-)polaren Zonen. Das führt dazu, dass mehr Menschen in vorher unberührte Lebensräume eindringen, so dass mehr Menschen in Kontakt mit Erregern kommen. Viele Wildtiere finden im ländlichen Raum weniger Lebensräume u. kommen dann an Stadtränder / in Städte, wo das Risiko für die Übertragung zoonotischer Erreger auf Menschen steigt. Beispiele: Fütterung von Wild in Stadtwäldern, Entsorgung von Biomüll am Waldrand u. auf offenen Komposten, offene Mülltonnen, weggeworfene Lebensmittel in Parks usw. locken Wildtiere an.
In Städten sieht man oft Menschen, die Wasservögel, Tauben, Igel o. Eichhörnchen füttern. All diese Tiere können Krankheiten übertragen.
Trotz Vogelgrippe lassen viele Menschen ihre Hunde frei auf Flusswiesen laufen, wo es Wildgänse, Enten usw. gibt. Von Wildvögeln können Influenzaviren auf Hunde u. von diesen auf Menschen übertragen werden. Freilaufende Katzen können Influenzaviren von Vögeln auf Menschen übertragen.
Auch der (Massen-)Tourismus spielt eine Rolle: Z. B. leben oft Fledermäuse in Schauhöhlen u. -bergwerken. In vielen Schlossparks gibt es Pfaue, Schafe, Hirsche etc. In manchen Wildgehegen u. Zoos können Besucher*innen Tiere streicheln u. füttern. Im Wald u. in den Bergen kommen manche Wildtiere nah an Rastplätze von Tourist*innen heran, weil dort Essensreste liegen o. aktiv gefüttert wird. Tourist*innen am Meer kommen nah an Möwen, Robben usw. heran.
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