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25.05.2023 , 13:00 Uhr
Wenn es gut läuft, nominieren die Reps De Santis und der im Nominierungsverfahren unterlegene Trump tritt trotzdem an. Dass Trump dies tun würde, halte ich für sehr wahrscheinlich: zum einen ist er ein Egomane, zum anderen hat er nur so die Chance, sich wieder in die faktische Immunität des Präsidentenamtes zu flüchten. Hinzu kommt, dass Trump weniger Probleme als De Santis hat, seinen Wahlkampf zu finanzieren. Würde dieses Szenario eintreten, ist die Wiederwahl Bidens (oder wer auch immer für Dems eintritt) fast sicher.
zum Beitrag25.12.2022 , 18:46 Uhr
Der Satz ist mir auch sauer aufgestoßen. Und das Unvermögen, die eigenen Fehler einzugestehen und diese intellektuelle Bockigkeit einmal mehr mit dem Verweis auf Bahr und Brandt zu bemänteln. Putins Russland ist nicht die UdSSR. Mich verblüfft immer wieder, dass dieser Mann die SPD-Fraktion führt.
zum Beitrag09.08.2022 , 15:53 Uhr
Der letzte Satz würde in der Konsequenz jede Art von Quotierung auf eine formale (meint: quantiative bzw. anteilige) Teilhabe reduzieren - ohne die Erwartung damit zu verbinden, dass wie in diesem Fall Frauen in Führungspositionen Vorurteile abbauen, die anders machen und anderen Wege öffnen können.
Ich gebe gerne zu, dass es viele Beispiele dafür gibt, dass gesellschaftlicher Fortschritt von jenen initiiert und erstritten wurde, die qua Herkunft oder Geschlecht keine "Betroffenen" waren. Dazu gehört etwa Lyndon B. Johnson, der als weißer Südstaatendemokrat in den USA mehr für Bürgerrechte und Gleichstellung der PoC erreicht hat als alle anderen Präsidenten nach ihm (auch JFK und später insbesondere Obama!). Oder nehmen wir die "Obermachos" Schröder und Fischer, in deren Amtszeit von Rot-Grün das gerne vergessene "Zukunftsprogramm Bildung und Betreuung" aufgelegt wurde, das seinerzeit den Weg für die Ganztagsbetreuung in Kitas und Schule legte - gegen den erbitterten Widerstand einer Oppositionsführerin namens Angela Merkel, bei der in ihrer Amtszeit vieles liegen geblieben ist, sodass ihr mangelndes Engagment für Frauen gar nicht mehr auffiel.
Jedenfalls: Ich will nicht von der Vorstellung lassen, dass z.B. Frauen, Menschen mit Behinderung, PoC, queere Menschen, Menschen mit Migrationshintergrund eine gestaltende und führende Aufgabe, die bislang von anderen (im Regelfall: weißen Männern) ausgeübt wurde, auch mit dem Bewusstsein ihrer Herkunft und Erfahrungen ausüben und damit etwas anstoßen und andere inspirieren können.
zum Beitrag04.07.2022 , 17:59 Uhr
Öhm... Ich halte mich für einigermaßen gut informiert, habe aber keine blasse Ahnung, wer hier früher mal so und heute so gedacht, geschrieben, kommentiert haben soll. Ganz unironisch gefragt: Von wem, über wen schreibt die Autorin?
zum Beitrag21.05.2022 , 22:50 Uhr
Erinnert sich noch jemand an das 4-Milliarden-Investitionsprogramm „Zukunft Bildung und Betreuung“, dass Schröder 2002 maßgeblich initiiert hatte? Dass es in Deutschland heute überhaupt eine Ganztagsbetreuung gibt (über deren Qualität sich zugegeben streiten lässt, aber das ist tatsächlich Ländersache) und parallel zu diesem Programm u.a. die Ausstattung der kommunalen Bibliotheken insbesondere im ländlichen Raum mit PCs und Internetzugängen ("Bibliotheken ans Netz!") forciert wurde - all das hat Schröder mit Rotgrün gegen den erbitterten Widerstand der Unionsländer ("der Bund hat sich bei der Bildung nicht einzumischen") und einer Oppositionsführerin namens Merkel ("Betreuung obliegt zuvörderst dem Elternhaus") vorangebracht. Alle reden ständig von Hartz IV und jetzt Putin - diesen Kanzler darauf zu reduzieren ist schlicht ignorant. Schröder hat eine Menge bewegt für dieses Land, das leider schon in der Vergangenheit wenig Beachtung fand. Umso tragischer, dass dieser Mann mittlerweile sein eigener Schatten ist. Ich kann Entsetzen und Enttäuschung von Misik jedenfalls nachvollziehen - auch weil eine differenzierte Betrachtung kaum noch möglich ist.
zum Beitrag07.02.2022 , 10:31 Uhr
Das ist eine hübsche Erzählung, dass Menschen den sozialen Anschluss verlieren und sich deshalb nicht anders zu helfen wissen, als sich den Rechten an den Hals zu werfen.
Nur dass diese steile These nur wenig mit den gesellschaftlichen Realitäten übereinstimmt. Dass AfD und extreme Rechte Menschen aus prekären Verhältnissen erfolgreich ködern, ist unbestritten. Nur bilden die weder die Mehrheit noch den aktiven Kern etwa bei Pegida, AfD-Elektorat oder aktuell bei den "Spaziergängen". Es gibt keine empirische Sozialstudie, die diese These belegt.
Was aus zahlreichen Studien hingegen herauszulesen ist: Hier ist eine radikale bürgerliche "Mitte" zu besichtigen, die sich jeder Veränderung verweigert und ihre eigene aus Rassismus, Sexismus und Chauvinismus zusammengezimmerte Welt gefährdet sieht. Und nicht zuletzt: Eine neue Rechte, die - im Gegensatz zu NPD oder Republikaner-Partei - idelogisch und Intellektuell aufrüstet und zu dieser radikalen Mitte anschlussfähig ist.
zum Beitrag24.01.2022 , 10:58 Uhr
In viele Kommentaren hier erscheint mal wieder das alte und rückblickend schon 1933 widerlegte linke Narrativ, wenn der Sozialstaat funktioniert, umverteilt und alle am Wohlstand teilhaben, dann ist das Problem gelöst oder zumindest unter Kontrolle. Sorry, aber diese Sozialromantik wird durch jede empirische Untersuchung widerlegt. (Die jüngsten Wahlergebnisse der Die Linke reihen sich hier ein.)
Wer auf den Querdenker-Demos und vorher bei Pegida dabei war und heute bei den "Spaziergängen", gehört in der Regel weder zum Prekariat noch hat er/sie Angst vor einem sozialen Abstieg. Zu besichtigen sind veritable Nazis und Menschen, die - ganz unabhängig von ihrer sozialen Situation - nicht mit sich selbst und/oder einer sich verändernden Welt klar kommen. Deshalb werden wir dieselben Leute demnächst bei jeder Demo gegen Windkraftanlagen, Solarparks oder Stromtrassen wiedersehen. Und die werden dort garantiert nicht gegen unsozial-hohe Strompreise demonstrieren, sondern weil die Klimakatastrophe wie das Virus eine Erfindung der Eliten ist, um das Volk unter Kontrolle zu halten.
zum Beitrag30.11.2021 , 21:54 Uhr
Ich war fast 15 Jahre als Kongressveranstalter in ganz Deutschland unterwegs. Die Beobachtungen im Ländervergleich kann ich bestätigen. Sachsen ist wirklich merkwürdig: Duckmäusertum in Konfliktsituationen einerseits, sich andererseits aber als Renegaten gegen "die da oben" (aber nie allein) aufplustern. Freiheit und Subsidiarität proklamieren und gleichzeitig nach dem Staat schreien. Und ja: Fremdenhass und Antisemitismus gibt es überall, in Sachsen scheint das aber gesellschaftlich kein Tabu zu sein, das selbst in bürgerlichen (und altlinken!) Kreisen "normal" zu finden. Die aktuelle Entwicklung in Sachsen wundert mich nicht.
zum Beitrag28.11.2021 , 00:05 Uhr
Okay, Sie lesen Studien über Impfungen. Und lesen Sie auch Studien darüber, was dieses Virus anrichtet? Denn: Irgendwann werden auch Sie sich infizieren. Und Sie haben sich dann dafür entschieden, die Infektion ohne Impfung zu überstehen. Heißt: Sie halten die Krankheit und mögliche, weil nachgewiesene Spätfolgen für weniger gefährlich als seltene Nebenwirkungen und Impfschäden infolge einer Impfung ("Spätfolgen" gibt es bei Impfungen nicht, das ist ein Mythos).
Ich unterstelle Ihnen keine Nähe zu Rechten, aber ich komme leider zu dem Schluss, dass Sie nicht in der Lage sind, wissenschaftliche Fakten zu gewichten. Das ist nicht neu: Als Argument gegen Sicherheitsgurte würde u.a. argumentiert, dass man/frau sich nach einem Unfall nicht rechtzeitig befreien könne, wenn das Auto brennt. Sie fürchten sich immer noch davor, dass das Auto brennt.
zum Beitrag13.10.2021 , 15:35 Uhr
Mal eine - wirklich unironisch gemeinte - Frage: Kennt irgendjemand hier im Forum eine/n BDS-Aktivist*in, der/die zum einen ähnlich prominent ist und zum anderen ein anderes Land als Irsrael in vergleichbarer Weise kritsiert und boykottiert. Möglichkeiten gäbe es ja genug: Russland, Weißrussland, China, Iran, Aserbaidschan, Saudi Arabien, Myanmar...
Ich vermute: nein. Ich vermute sogar, das es die gar nicht gibt.
zum Beitrag24.08.2021 , 13:44 Uhr
Werte Redakteurin, mal als Vorschlag, und das ganz unironisch. Schreiben Sie doch mal einen Mustertext für eine/n, der/die der Vergewaltigung oder sexuellen Nötigung (oder was auch immer) bezichtigt wurde und hernach mangels Evidenz nicht von der Justiz belangt wurde, das Ganze textlich ebenfalls so schmissig durchnummeriert. Wie müsste ein solches Statement geschrieben sein, das es Ihren hehren moralischen Anforderungen entspricht?
zum Beitrag08.08.2021 , 17:22 Uhr
Aha: Arroganz der Macht. Wie müsste Macron agieren, dass es den Protestierenden in den Kram passt? Fakt 1: Den 200.000, verteilt zudem auf mehr als 100 Städte, steht ein Vielfaches an Menschen gegenüber, die sich Impfen lassen wollen. Fakt 2: Die Kommentatorin schreibt es selbst: In F gibt es keine Zwischeninstanz, die mäßigend wirkt, Das ist aber keine Arroganz der Macht, sondern Realität unter dem Primat der französischen Verfassung. Ich sehe, wie in D, die Arroganz von Protestierenden, die keine rationalen Argumente haben, denen Gesundheit und Leben ihrer Mitmenschen am Allerwertesten vorbeigehen und die ihren Auftritt als "Widerstand" bemänteln. Und lese einen Kommentar, der nicht erhellt, wer genau da protestiert, welche tatsächlichen Motive wirken und wer an den politischen Rändern sein Süppchen kocht.
zum Beitrag01.07.2021 , 13:10 Uhr
Sorry, aber hier beherrschen einige Leute ihr Politik- und PR-Handwerk nicht. Viele Politiker*innen, die solche Bücher schreiben, machen es sich ganz einfach, in dem sie Quellen nicht jedes Mal mit Fußnoten exakt auszeichnen, sondern eine umfängliche Bibliografie an den Schluss hängen. Bisschen was Aktuelles, was Wissenschaftliches und am besten noch ein paar fremdsprachige Quellen. Damit kann man/frau dan dreifach punkten: Erscheint clever und belesen (wow, der/die liest die "New York Times"), gibt Anregungen zur Drittlektüre (das ist aber interessant...) und geht jeder Diskussion aus dem Weg, sich mit fremden Federn zu schmücken (ganz schön viel durchgeackert, Respekt). Aber nicht mal das bekommt die Kandidatin und ihre PR-Dilettanten-Truppe hin. Es ist einfach nur noch ärgerlich und zum Fremdschämen.
zum Beitrag02.03.2021 , 12:57 Uhr
Der Herr Ministerpräsident bestreitet, dass Corona mit der Klimakrise vergleichbar ist. Ich halte dagegen: Corona ist eine globale Simulation genau jener Zustände, die auf uns zukommen oder in Teilen der Welt schon Realität sind. Das in Abrede zu stellen ist mindestens so merkwürdig wie Kretschmanns Einlassung, für Corona gebe es eine Impfung, für die Klimakatastrophe auch irgendwann etwas "Innovatives". Womit er auch ganz subtil eine Botschaft an seine neugrün-bürgerlichen WählerInnen setzt: Im Grunde muss sich nicht viel ändern, und Ihr Euch schon gar nicht: Bisschen Gelber Sack, Biotonne und ab und an Radfahren und eine vegetarische Pizza essen - mehr muss nicht. Mit den großen Innovationen ("vom Daimler"?) werden wir die Klimakrise schon wuppen! - Bin ich allein mit meiner Wahrnehmung, dass Winfried Kretschmann mittlerweile intellektuell auf Söder-Niveau kommuniziert? Wobei und immerhin: Mit seiner Bewunderung für die bayerischen Amigos hält er ja nicht hinterm Berg.
zum Beitrag13.12.2020 , 15:04 Uhr
Noch ist unklar, ob Geimpfte trotz Immunität die Krankheit nicht trotzdem weitertragen können. Falls ja, muss ich dann als Geimpfter weiterhin Maske tragen, Abstand halten, Hände waschen, um jenes Drittel der Bevölkerung zu schützen, das sich nicht impfen lassen will? Zu sagen, wer sich nicht impfen lässt, muss dann eben die Konsequenzen tragen, ist kein zulässiges Argument. Denn auch ein Drittel der Bevölkerung kann unser Gesundheitssystem ans Limit bringen. Dann wären wir keinen Schritt weiter, zumal die Ungeimpften stärker gefährdet wären. Falls das Szenario eintritt, dass Menschen trotz Immunität das Virus dennoch weitertragen können, führt an einer Impfpflicht kein Weg vorbei.
zum Beitrag13.12.2020 , 10:07 Uhr
Ob Deezer oder Spotify: Die Diskussion um Verteilungsschlüssel verstellt den Blick auf das eigentliche Problem: die Preise. Um nochmal die Berliner Künstlerin mit Rechenschwäche zu zitieren: Sie hält Streaminggebühren von 120 Euro jährlich für eine tolle Sache, also dass StreamingnutzerInnen bereit seien, 10 Euro im Monat für Musik auszugeben. Noch vor wenigen Jahren waren 10 Euro der überwiegend akzeptierte Preis für den Download eines einzigen (!) Albums, und auf Download-Plattformen ist das nach wie vor das Preisniveau. Das Problem ist, dass die Deezers und Spotifys das Bewusstsein, dass Musik auch einen Wert hat, nachhaltig beschädigen. Und damit vielen MusikerInnen eine wichtige Einnahmequelle abgraben.
zum Beitrag12.12.2020 , 12:52 Uhr
Noch eine kleine Ergänzung. Balbina mag ja für manche eine tolle Künstlerin sein. Mit den Grundrechenarten hapert es aber bei ihr gewaltig: Zitat: „Ich habe nichts dagegen, ganz im Gegenteil. Die Leute geben mit ihren Abos im Schnitt 120 Euro pro Jahr für Musik aus. Wir sind weg von der Piraterie und haben endlich wieder eine Wertschöpfungskette für Tonträger. Der Markt boomt.“ Das sind 10 Euronen im Monat - um alles jederzeit von jedem/jeder gelisteten KünstlerIn per Stream abrufen zu können. Und Balbina wundert sich, warum davon so wenig bei ihr ankommt. Autsch...
zum Beitrag12.12.2020 , 12:44 Uhr
„Streaming ist grundsätzlich eine gute Sache.“ Echt? Bislang sind alle (!) Streaming-Dienste tief in den roten Zahlen oder hübschen Ihre Gewinn- und Verlustrechnung mit Bilanztricks auf - und das obwohl sie ihre Content-Bringer (früher mal „KünstlerInnen“ genannt) bescheiden bezahlen (ausbeuten trifft es wohl besser). Spotify etwa wird eben gerade nicht durch das angeblich so erfolgreiche operative Geschäft am Leben gehalten, sondern vor allem durch Investoren im Hintergrund (woher deren Geld stammt, wäre auch mal einen Beitrag wert). Lange Rede: Streaming funktioniert nicht, wenn KünstlerInnen angemessen bezahlt werden sollen. Lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen.
zum Beitrag24.10.2020 , 14:53 Uhr
Entschiedener Widerspruch, denn da "fließt" überhaupt nichts - sondern ist absolut trennscharf. Beispiel Menschenrechte: Das Konzept der Menschenrechte, dass jedem Menschen aufgrund seiner Würde (im Sinne von Kant: Zweck seiner selbst) unveräußerliche und durch nichts relativerbare Rechte zukommen, ist mit jeder Religion schlicht nicht vereinbar. Es hat schon seine Gründe, warum der Vatikan seinerzeit die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte entschieden abgelehnt hst. Zudem wird ausgeblendet, dass ganze theologische Fachbibliotheken voll mit Literatur sind, die das Konzept der Menschenrechte verwerfen (die Käsmanns und Drewermanns sind da leider nicht repräsentativ). Warum sich das ausschließt, ist klar: Wenn mir Gott mein Leben "geschenkt", bin ich eben nicht Zweck meiner selbst und selbstbestimmt, sondern meine "Rechte" bestimmen sich nach Maßgabe des göttlichen Willens, die sich in religiösen Texten offenbaren. Sehr einfach und logisch, und dennoch meinen viele, die Christen hatten die Menschenrechte erfunden. Von daher: Es gibt keine fließenden Übergänge zwischen Religion und auf Empirie basierender Wissenschaft. Und bitte nicht Religion mit Metaphysik verwechseln.
zum Beitrag02.08.2020 , 10:19 Uhr
Meint: Den Klimawandel gibt es nicht, alles Fake? Und Klimawandel erforschen Meteorologen und Klimatologen mithilfe von Fernsehbildern? Wenn mir irgend jemand erzählt, er/sei "da" gewesen und wüsste es besser, beeindruckt mich das null.
zum Beitrag01.08.2020 , 23:00 Uhr
J.J. Cale soll gerne Dokus über andere Länder und Weltgegenden gesehen haben. Sein Argument: Dann muss ich da schon nicht hin. (Deshalb saß er wohl auch lieber daheim im Tonstudio oder auf der Veranda, statt auf Tour zu gehen.) Hat mir sofort eingeleuchtet, auch das implizite Sich-rechtfertigen-Müssen, dass man Reisen nicht mag und auch keinen Drang verspürt, da raus zu müssen. Und ich stelle mehr und mehr fest, es gibt da draußen (oder besser: nebenan) viele andere Menschen gibt, denen das Reisen, das Fremde, Neue, Exotische ebenfalls nichts bringt. Oder die wie ich nicht verstehen können, wie man/frau noch auf andere Kontinente fliegen kann angesichts der Klimakatastrophe. Danke jedenfalls für den Beitrag und die Referenzen. Und als P.S. Ich arbeite in einem Kulturberuf, mich interessieren andere Menschen, ihre Ansichten und Befindlichkeiten. Dazu muss ich aber nicht nach Peru, Australien, in die Mongolei oder USA fliegen. Und schon gar nicht zur Zerstreuung.
zum Beitrag01.08.2020 , 22:31 Uhr
Was wir gerade unter Corona erleben, ist auch eine globale Simulation jener Zustände und Einschränkungen, die heute noch junge Menschen in 30 oder 40 Jahren unter den Bedingungen der dann täglich spürbaren Klimakatastrophe erleben werden: massive Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und Mobilität, Versorgungsengpässe, politische Radikalisierung und Delegitimierung des politischen Systems, massiver Einbruch der Wirtschaft. Jetzr gerade, mitten im nächsten "Jahrhundertsommer" ist diese Simulation noch realer. Was diese "Simulation" vor allem zeigt: Das, was eigentlich nötig wäre, die Klimakatastrophe zu verhindern, nämlich: weniger Konsum, weniger Mobilität, halten die meisten Menschen offensichtlich nicht mal ein paar Wochen durch - und unser auf Wachstum gepoltes Wirtschaftssystem noch weniger. Dass Bettina Gaus dafür Verständnis zeigt, irritiert mich, weil ich sie eigentlich für eine brillante Analytikerin halte.
zum Beitrag22.06.2020 , 13:16 Uhr
In Stuttgart gebe es keine rechtsfreien Räume, meint der Herr OB Kuhn, und das posaunt genau jener vom Rathausturm, der es bis heute nicht gebacken bekommt, geltendes Recht in Sachen Luftreinhaltung in Stuttgart durchzusetzen (was er mit seinem Parteifreund MP Kretschmann gemeinsam hat). Was mir aber richtig sauer aufstößt, sind die scheinheiligen Statements aller Parteien: Wenn in der schicken Stuttgarter Innenstadt sich Jugendliche tummeln (meist mit Migrationshintergrund, Stuttgart ist nun mal multikultureller als viele andere Städte), dann wird stets und häufig kontrolliert. Szenenwechsel nach Cannstatt zum Volksfestgelände ("Wasen"), das mitten in einem klassischen Arbeiterviertel mit vielen Migranten liegt: Wenn dort im Frühjahr und Herbst jeweils die weißbrot-bürgerliche Mitte in Dirndl und Lederhose alkoholisiert oder zugedröhnt durch andere Substanzen mehrere Wochen durchs Viertel und den Cannstatter Bahnhof tobt, tritt die Polizei brav "deaskalierend" auf, will sagen: schaut weg und tut nix.
zum Beitrag22.06.2020 , 00:15 Uhr
Öhm, hier im Forum wird ja allerhand diskutiert, nur eines nicht: Die Qualität dieses Textchens. Diese von vorne bis zum Ende bemühte Witzigkeit ist einfach nur zum Fremdschämen. Grausam. Einfach nur grausam!
zum Beitrag25.11.2019 , 14:12 Uhr
Der Artikel suggeriert, dass Stars wir Sting enorme Spotify-Einnahmen haben und bei einem anderen Verteilungsschlüssel auch andere KünstlerInnen auskömmlich leben könnten. Beides (!) stimmt nicht. Spotify mag eine riesige Maschine sein, die Terabyte von Musik verbläst und dabei erkleckliche Umsätze generiert. Allein: Die Firma ist nach allen betriebswirtschaftlichen Definitionen schlicht nicht erfolgreich und wird allein durch enorme und fortwährende Zuschüsse ihrer Investoren am Leben gehalten. Die spannende Frage bei Spotify ist eine doppelte: Wie lange machen die Geldgeber das Spiel noch mit? Und was würde passieren, wenn Spotify als (künftiger) Monopolist tatsächlich Geld verdienen müsste, um Gewinne für die Geldgeber zu erwirtschaften? Was ich nicht nachvollziehen kann, sind die vielen MusikerInnen, die ihre Musik faktisch für lau an diesen Verein verscherbeln – vor allem jene (inkl. ihrer Labels), die sich einerseits als als indy(pendent) inszenieren, andererseits aktiv dazu beitragen, dass auch die letzten Reste alternativer (meint auch: unabhängiger!) Angebote und Vertriebsmodelle den Bach runtergehen.
zum Beitrag14.10.2019 , 14:49 Uhr
Auch wenn es weh tut und manche Illusionen zerstören mag: Die Homöopathie-Hersteller sind samt und sonders privatwirtschaftliche Unternehmen mit gewaltigen Gewinnspannen und keine philanthropischen Hilfsorganisationen, die die Menschheit aus reiner Nächstenliebe beglücken. Die Homöos sind knallharte Lobbyisten in eigener Sache mit den gleichen Methoden der Politikbeeinflussung wie die Allopathie-Pharmazeuten.
zum Beitrag14.10.2019 , 14:36 Uhr
Ernsthaft? Impfen und Homöopathie sollen auf den gleichen oder ähnlichen Wirkmechanismen basieren? Wenn das so wäre, dann hätte die Homöopathie ja überhaupt kein Problem, ihre Wirksamkeit nachzuweisen, und dann wäre mindestens der Medizin-Nobelpreis fällig.
Der Unterschied ist evident (im Wortsinne): Wenn ich impfe, produziert der Körper Antikörper bzw. Gedächtniszellen zur Erkennung künftiger Infektionen. Und wenn ich milliardenfach verdünnte Homöopathika einnehme, passiert bitte schön was? Gar nix. Außer Einbildung!
zum Beitrag14.10.2019 , 10:09 Uhr
Bin mir nicht sicher, ob dieser Kommentar Satire sein sollen, daher mal nachgefragt: Welche Doku im TV? Welche Nachweise? Welche Studien? Welche Studie wurde angeblich in Australien unter Verschluss gehalten? Nur eine Antwort oder ein Link auf eine offizielle (und vertrauenswürdige) Quelle wäre hilfreich.
Zum Thema Wirkprinzip zwei Anmerkungen: – Die Theorie ist ja, dass ein homöopathisches Präparat jene Symptome hervorruft wie die zu heilende Krankheit ("Ähnlichkeitsprinzip"). Warum soll das funktionieren? Wenn ich mir das linke Schienbein stoße, wird der Schmerz dann weniger, die Schwellung geringer, wenn ich eine/n HomöopathIn bitte, mir kräftig gegen das rechte Schienbein zu treten? Eben.
– Die große Entdeckung dieses Prinzip durch den Erfinder Hahnemann beruht auf einem Irrtum: Hahnemann hatte seinerzeit Chinarinden-Extrakt eingenommen, das angeblich Malaria-Symptome erzeugt und dieselbe heilen soll (was an sich schon kompletter Unfug ist, siehe oben). Blöd ist nur, dass Chinarinde überhaupt keine Malaria-Symptome erzeugt, Hahnemann war wohl allergisch gegen das Kraut.
zum Beitrag15.08.2019 , 20:36 Uhr
Ja, lesen hilft und rechnen kann ich auch: Deshalb schrieb ich auch "Blumenkinder(kinder)", auch weil zuvor im Forum auf genau jene Silicon-Valley-Hippies wohlwollend Bezug genommen wurde.
Neidisch bin ich ein wenig, dass Sie das Lega-Programm im Original lesen können. Dass die AfD eine neoliberale Programmatik hat, geschenkt. Ihre Wähler und die der anderen genannten Ableger juckt das dennoch herzlich wenig.
Nochmal zu Woodstock: Ich bin wirklich baff, wie empfindlich hier manche reagieren, wenn man am Mythos kratzt, zumal jene, die den Mythos medial erst geschaffen haben, die Bedeutung von Woodstock relativieren:
I think that without the film, the concert would not be more than a footnote to the social and cultural history of the 1960s - represented by a still photo in a picture book, a line or two in the history books.
www.commondreams.o...woodstock-festival
zum Beitrag15.08.2019 , 09:47 Uhr
Hoppla, da hat Herr Feddersen aber mal einen wunden Punkt getroffen, und die VeteranInnen und Bewegten von einst und ihre gefühlten JüngerInnen jaulen auf, weil da einer, der sonst den ESC kommentiert, sich anmaßt, am blümeranten bunten Lack des Love-Mobils zu kratzen. (Die Nostalgie ist immer wahr, sie ist so schön, nicht angreifbar…)
Jedenfalls: Dass die „Bewegung“ stringent bis heute sozialpolitisch und ökonomisch blind (eigentlich: ignorant) war und ist, ist ein Befund, über den es sich auszutauschen lohnt – insbesondere das fehlende Sensorium des grün-alternativen Milieus für die Belange der weniger Begüterten. Das ist nicht reaktionär, sondern angesichts der neuen „Sozialbewegungen“ wie AfD, FN, Lega oder PiS dringend notwendig. Und auch das: Nicht wenige „Blumenkinder(kinder)“ von einst sitzen heute im Silicon Valley und krempeln mit ihren totalitär-digitalen Weltverbesserungsfantasien unser Leben um – und pfeifen auf Regeln (aka Gesetze) und Demokratie. Und, sorry „Folks“, auch wenn’s weh tut: Das Woodstock von Beginn an perfekt orchestrierte Kommerzkacke war, ist ja nun auch nix Neues.
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