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22.01.2023 , 16:11 Uhr
Sehr geehrte Frau Zingher,
Ihre Verzweiflung und Wut anläßlich des russischen Überfalls empfindet ja ein Großteil der deutschen Bevölkerung, ich auch. Am meisten Verzweiflung. Verzweiflung über das Leid, das über die ukrainische Bevölkerung (und auch über viele russische Familien, die ihre Söhne verloren haben) gekommen ist, und Verzweiflung angesichts der drohenden Eskalation des Krieges, der Aufrüstung, auch der atomaren. Wenn mich diese Emotionen völlig zu überwältigen drohen, gehe ich auf die Suche nach sachlichen Informationen und Argumenten. Dabei lerne ich sehr viel. Inzwischen kann ich verstehen, warum der Großteil der Weltbevölkerung dem von Ihnen zitierten Graffito zustimmen würde. Wer weiß denn, wer das an die Mauer gesprüht hat? Wir sind in Deutschland mittlerweile und glücklicherweise so international, daß dieser Satz von einer Person stammen kann, die/der mit westlichen Staaten keine guten Erfahrungen gemacht hat, auch wenn sie/er in Deutschland wahrscheinlich sicherer leben kann als in ihrem Herkunftsland. Hintergründe zum Krieg und zu möglichen Verhandlungschancen und -lösungen erläutert Ihr Kollege bei der taz, Andreas Zumach, langjähriger Korrespondent bei der UNO in Genf, in seinen informativen Vorträgen, die im Internet zu finden sind. Hier einer der aktuellsten: www.google.de/sear...a2,vid:S-No8_uBywk Freundliche Grüße, Britta Martini
zum Beitrag05.05.2022 , 12:04 Uhr
Endlich druckt die taz auch solche Texte zum Krieg in der Ukraine. Es fällt auf, daß die Kritiker*innen solcher Aufrufe zu Verhandlungen die Gefahr der Atomwaffen kaum oder überhaupt nicht erwähnen, die vorangegangenen völkerrechtswidrigen Kriegsverbrechen des Westens ignorieren, und Verhandlungen nicht den Hauch einer Chance zubilligen können sondern sie von vornherein als aussichtslos abtun. Andreas Zumach hat in seinen zahlreichen Vorträgen zum Überfall auf die Ukraine von Anfang an Vorschläge zu Verhandlungsangeboten gemacht. Auch auf der website sicherheitneudenken.de sind Verhandlungsoptionen zu finden. Bedauerlich, daß das Machtkampfdenken samt Rhetorik noch immer überwiegt.
zum Beitrag26.04.2022 , 09:13 Uhr
Stimme sehr zu. Auch ihren langjährigen UN-Korrespondenten Andreas Zumach könnte die taz öfter zu Wort kommen lassen.
zum Beitrag13.04.2022 , 12:00 Uhr
Eine Seite später nach diesem Kommentar lese ich von einer „von den Medien befeuerten regelrechten ‚Kriegshysterie‘“ die der finnische Ex-Außenminister Erkki Tuomioja. Es ist erschütternd, daß und wie sich die taz seit Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine daran beteiligt. Ist es nicht auch eine „verquere Logik“, Frieden mit Waffen schaffen zu wollen, angesichts vorhandener Massenvernichtungswaffen und atomarer Bedrohung, die derzeit höher ist als in der Kuba-Krise? Was hat die Ukraine, was hat Deutschland, was hat die Welt davon, wenn irre Politiker wie Putin (und, wer weiß, demnächst auch wieder Trump) gewisse Knöpfe betätigen? Der Ex-Außenminister warnt zu Recht „vor einer übereilten Entscheidung zu einer derart wichtigen Frage. Die gegenwärtige Situation, in der große Teile der Bevölkerung ‚Angst haben und zu Recht empört sind über das, was in der Ukraine passiert‘, mache es nämlich schwer ‚einen analytischen Beschluss zu fassen‘ und ‚sich über die Konsequenzen unterschiedlicher Alternativen klar zu werden‘. Der Regierung wirft er vor, sich ohne gründliche Analyse von einer aktuellen Stimmung treiben zu lassen.“ Dominic Johnsons emotionaler Kommentar reiht sich ein in den bedrohlichen Mainstream, der sachliche Analyse als Gefühllosigkeit gegenüber der Ukraine disqualifiziert und Fakten der politischen Ost-West-Geschichte negiert - wenn sie denn überhaupt zur Kenntnis genommen werden.
zum Beitrag26.11.2021 , 14:07 Uhr
Es ist mir unbegreiflich, daß Ministerien als Belohnung für gute Wahlergebnisse vor Ort oder aufgrund anderer Verdienste vergeben werden können. Ich weiß, daß die Minister*innen nicht alles selbst machen müssen und in ihren Behörden genügend Fachleute für die jeweiligen Ressorts haben (sollten). Aber Fachkompetenz kann auch dazu benutzt werden, Vorgaben und Ziele zu sabotieren. Wenn die Ministerien von Fachleuten oder gar von Experten geführt würden, wären die Aussichten für eine gerechte und erfolgreiche Klimapolitik viel besser. Wie kann man angesichts der zu lösenden Probleme wider besseres Wissen, trotz der Warnungen von renommierten Wissenschaftlern, Christian Lindner das Finanzministerium überlassen? Und die Kompetenz des ausgewiesenen Fachmanns Anton Hofreiter für Landwirtschaft, Umwelt, Verkehr nicht nutzen? Unbegreiflich.
zum Beitrag11.11.2021 , 16:51 Uhr
Der Warnung vor der Zerteilung und Privatisierung der DB stimme ich auch völlig zu. An Herrn Huber hätte ich aber noch die Frage, wieso es im Juni 2021 weder mir noch dem Personal an den Schaltern der Reisezentren möglich war, eine Zugverbindung mitsamt Bahnfahrkarte von Berlin nach Ancona (Italien) zu erhalten. Mit Trainline war das mit einem Klick möglich. Ich kann nur hoffen, daß das für 2023 angekündigte Ich-verkaufe-Programm (vendo) im Blick hat, daß Deutschland Teil der EU ist.
zum Beitrag01.11.2021 , 11:36 Uhr
Ich hab in diesem mit der Bahn Sommer ähnliche Erfahrungen wie der Autor gemacht: Meine geplante Bahnreise von Berlin nach Ancona war über den DB-Navigator nicht komplett buchbar, weder im Internet zu Hause noch am DB-Schalter. Bis Bologna: ja. Aber die Weiterfahrt mit Umstieg in Bologna: keine Chance. Europa ist bei der DB mit der ersten nach der deutschen Grenze ohne Umsteigen erreichbaren Großstadt zu Ende. Einfach nur peinlich. Meine Rettung war die Fa. Trainline. Die war schnell, effektiv, und auch noch preiswert.
zum Beitrag25.10.2021 , 10:48 Uhr
Ein wunderbares Interview! Danke dafür!
Aber liebe Interviewerinnen, was bitte veranlaßt Euch, von einer „Expert*innenregierung“ zu sprechen? Die wenigsten Ministerien wurden und werden von Expert*innen geleitet. Wenn es dennoch gut lief, lag das an der Expertise der Ministerialbeamten und -angestellten und daran, daß die Ministerin/der Minister sich in das Fachgebiet eingearbeitet hat. Es lief aber nicht immer gut, nicht nur im Verkehrsministerium (und da schon seit gefühlten Ewigkeiten). Also, ein vorgeschlagenes Losverfahren für die Regierungsbildung einer gewählten angeblichen Expertenregierung gegenüberzustellen, darauf muß man erstmal kommen. Zumal die Leitung der Ministerien ja nicht per Wahl sondern über die Parteien und auf der Grundlage aller möglichen Kriterien, selten aufgrund vorhandener Fachkompetenz, besetzt werden. Britta Martini, Berlin
zum Beitrag10.05.2021 , 11:54 Uhr
Der erste unwitzige Kommentar von Ralf Sotschek, seit ich die taz lese. Aber er fand wohl, daß mal gesagt werden mußte, was er da schreibt. Diese Freiheit sei ihm gern gegönnt.
zum Beitrag25.03.2021 , 15:39 Uhr
Bei dem Wort „Mißbrauch“ assoziiere ich immer sofort die semantische Bedeutung, daß Menschen andere Menschen im guten und im schlechten Sinn gebrauchen können. Diese Option, daß Menschen und eben auch Kinder grundsätzlich zu etwas (hier: um sexuelle Bedürfnisse zu befriedigen) gebraucht, benutzt, werden können, schwingt in diesem unsäglichen Begriff „Mißbrauch“ immer mit. Weder einen angeblich „guten, also legitimen Gebrauch“ (was soll ich mir darunter vorstellen?) noch einen „schlechten Gebrauch, einen Mißbrauch“ halte ich für akzeptabel. Wenn es – so, wie ich es sehe – also keinen legitimen Gebrauch von Menschen gibt, kann es auch keinen illegitimen Menschengebrauch (Mißbrauch) geben. Was es aber gibt, sind legitime und illegitime Handlungen an Menschen. Warum kann der Gesetzgeber nicht von sexuellen Handlungen bzw. Misshandlungen sprechen? Mißhandlung ist ein deutlicher Begriff. Vielleicht muß hier dann auch im Gesetz klar benannt werden, was als Handlung zu gelten hat. Warum eine solche Definition nicht auch für sexuelle „Gewalt“ möglich sein soll, verstehe ich nicht; erst recht nicht, daß für den Begriff „Mißbrauch“ eine Klarstellung der gemeinten Bedeutung erst gar nicht versucht wird – ich bin keine Juristin. Heute weiß jedenfalls ein großer Teil der Bevölkerung, daß Handlungen sich nicht auf Taten beschränken, die mit den Händen ausgeführt werden – Mißhandlungen treten auch in Form von Sprachhandlungen und nonverbalem Agieren auf. So, das mußte mal gesagt werden.
zum Beitrag02.12.2020 , 12:49 Uhr
Die Texte von Ulrike Herrmann und von Eric Bonse zur Digitalisierung des Zahlungsverkehrs habe ich mit Interesse gelesen. Unbegreiflich für mich ist, wie es sein kann, bei diesem Thema das Phänomen der Armut auszublenden. Die meisten der von Armut betroffenen Menschen (und das sind bekanntlich nicht wenige, weltweit nicht und auch in Deutschland nicht) besitzen kein Bankkonto und halten sich mit kleinen erbettelten Zuwendungen – in der Regel Münzen – über Wasser. Was wird aus den Obdachlosen ohne Bargeld? Wie sollen Flüchtlinge ihre Schlepper bezahlen, ohne die eine Flucht kaum möglich ist? Oder ist das einfach ein netter Nebeneffekt, wenn es endlich keine Flüchtlinge und keine Bettler*innen mehr auf den Straßen gibt?
zum Beitrag12.05.2020 , 17:20 Uhr
Sehr bedenkenswerter Beitrag, vielen Dank!
zum Beitrag14.09.2019 , 18:48 Uhr
Die Sendung „Die Anstalt“ mit Claus von Wagner und Max Uthoff kennt Ihr wohl nicht? Da gehen Satire und Klimawandel schon lange zusammen, nicht nur in den explizit zum Thema Klima gedrehten Folgen.
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