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22.10.2017 , 20:58 Uhr
Gewiss wird die Meistererzählung der europäischen Identität durch das Bekenntnis zum Kolonialismus relativiert, aber nicht völlig annuliert. .Grund für den Wohlstand war in der Hauptsache nicht die Unterwerfung von Kolonien, sondern der Fortschritt der Produktivkräfte, die schon im vorindustriellen Stadium durch die einfache Kooperation und die manufakturelle Arbeitsteilung ein Vielfaches an Gütern des täglichen Bedarfs erzeugten. So stellte Adam Smith bereits 1776 bei der Besichtigung einer Stecknadelfabrik fest, dass die Arbeiter/innen dort bis zu 4800 Nadeln pro Person und Tag produzierten. „Hätten sie jedoch alle einzeln und unabhängig voneinander gearbeitet, so hätte gewiss keiner zwanzig, vielleicht nicht eine Nadel täglich machen können.“ Dieser Fortschritt konnte sich nur auf dem Hintergrund der Aufklärung und der kreativen Umgestaltung der Natur entfalten. Beide Komponenten waren in den islamischen Staaten auch nach dem Zerfall des osmanischen Imperiums nicht gegeben.
Es geht also nicht darum, die Migranten aus rückständigen Staaten zu Aleinschuldigen an ihrer Armut zu erklären, sondern darum, die Unterschiede in der Entwicklung Europas seit dem 17. Jahrhundert gegenüber dem Rest der Welt klar zu umreißen und die Völker Europas vor dem Dauerfeuer moralischer Vorwürfe zu schützen. Europas Wohlstand beruht auf klimatisch günstigen Voraussetzungen sowie Fortschritten in der Arbeitsorganisation, der Produktion und nicht zuletzt der Säkularisation.
zum Beitrag16.03.2017 , 21:09 Uhr
Selbst wenn es "nur" 1,2 Billionen USD sind, entfallen auf jeden Beschäftigten, analog zur Berechnung von Apfelputzen, rund 20 000 USD. Und das auf dem Level von Ländern, in denen die Lebenshaltungskosten ein Vielfaches unter denen hierzulande liegen und wo diese Summe etwa 100 000 USD hierzulande entspricht. Da muss man die Unternehmer gar nicht arm rechnen: Es wäre "genug für alle da", und niemand würde hungern oder obdachlos leben müssen. Mir ist wirklich nicht klar, was dieser Artikel eigentlich bezweckt. Wenn er nicht die notwendige Umverteilung begründet, was denn dann?
zum Beitrag05.02.2017 , 11:01 Uhr
Hallo, Werner Anonymos, mit dem Beispiel China haben Sie meine Sichtweise sehr schön bestätigt, denn dort wurde 1. Oktober 1949 unter Führung von Mao Zedong ein Staat errichtet, der Karl Marx zu einer Leitfigur der politischen Entwicklung erhob. Da mag es nicht verwundern, dass eine – zumindest für viele Jahre - auf sozialistischen Grundsätzen fußende Marktwirtschaft die Arbeiter zu Wohlstand gebracht hat. Südkorea dagegen, das auf einer Weltkarte nur mit Lupe zu finden ist, wurde - ebenso wie die BRD - als ideologischer und strategischer Vorposten gegen den kommunistischen Block von US-Kapital gepampert, allein mit 85 Mrd. Dollar in 2002.
zum Beitrag04.02.2017 , 19:30 Uhr
Ein zentraler Aspekt in Marxens Kapital ist die Unterscheidung zwischen variablem und fixem Kapital. Wer die von Marx prognostizierte Verelendung des Proletariats mit dem Blick auf Mikrowellen oder andere weit verbreitete Konsumgüter widerlegen will, denkt zu kurz. Der industrielle Produktionsprozess hat nicht nur zur Akkumulation von immer mehr Kapital in den Händen von immer weniger Kapitalisten geführt, sondern vor allem zu einem immer größeren Anteil von fixem Kapital, das sich durch gigantische Produktionshallen mit immer mehr Robotern aufgebläht hat – und zwar ohne die Teilhabe der arbeitenden Klasse, die nach wie vor nur den ökonomischen Wert ihrer Arbeitskraft ausgezahlt bekommt. Das fixe Kapital in den Händen weniger Oligarchen ist gesellschaftlicher Reichtum, der den arbeitenden Produzenten gestohlen wurde. Angesichts der Gesamtsumme von Produktionsmitteln in Form von Maschinen und anderen Produktionsanlagen ist das Proletariat sehr wohl immer weiter verarmt, ganz wie es der alte Karl behauptet hat. Darum ist es nach wie vor richtig, eine größere Teilhabe der arbeitenden Bevölkerung am Produktivvermögen zu fordern.
Was die Segnungen mit Konsumgütern betrifft, sollte man ehrlich zugeben, dass davon nur die Proletarier in den entwickelten Industriestaaten einen Nutzen haben. Man könnte ja auch mal mit Robert Kurz (Schwarzbuch Kapitalismus) den Blick auf Afrika, Südamerika und andere Regionen lenken. Da wird das Missverhältnis zwischen privatem Reichtum und sozialisiertem Elend noch deutlicher. Also: Der Kapitalismus ist nach wie vor kein Grund zum Jubeln. Und "Das Kapital" nach wie vor aktuell.
zum Beitrag20.01.2016 , 18:38 Uhr
Was soll dieser Vergleich? Er ist so abgeschmackt wie längst von TV-Privatsendern durchgekaut. Natürlich lassen sich hinsichtlich der Frauenfeindlichkeit prinzipiell alle drei monotheistischen Religionen über einen Kamm scheren, schließlich sind sie ja gleichermaßen in patriarchalischen Gesellschaften entstanden. Im Gegensatz zum Islam hat sich jedoch das Christentum durch das Neue Testament eine Verjüngungskur verordnet, die den Gläubigen eine gänzlich andere ideologische Ausrichtung nahelegt: mehr Toleranz gegenüber anderen Religionen (Opferrolle statt Angriff) und eine wesentlich stärkere Akzeptanz des weiblichen Geschlechtes – um nur zwei Beispiele zu nennen. Was nicht heißt, dass etwa der Katholizismus eine wegweisende Religion für die heutige Zeit wäre. Er ist nach wie vor reaktionär, besitzt aber nicht mehr die normative Kraft des Islam.
zum Beitrag27.11.2015 , 18:42 Uhr
Deutschland raus aus der NATO. Die Diskussion über den Einsatz Deutschlands gegen den IS in Syrien geht großzügig darüber hinweg, dass die gesamte zur Debatte stehende Einsatzregion nach internationalem Recht immer noch syrisches Staatsgebiet ist. Allein der im Amt bestätigte Präsident Assad hat zu entscheiden, welcher Nation er militärische Operationen innerhalb syrischer Grenzen erlaubt. Zudem ist es nur logisch, dass auf weitere Kriegseinsätze auch weitere Terroranschläge erfolgen werden. Nur das finanzielle Austrocknen des IS kann ihn letztlich stoppen. Dazu müsste neben Saudi-Arabien und Katar vor allem die Türkei zur Räson gebracht werden. Weil Erdogan aber einem NATO-Staat voransteht, traut sich niemand aus dem westlichen Bündnis, seine Unterstützung des IS durch den Handel (seines Sohnes) mit illegal erbeutetem Öl zu unterbinden. Erdogan schiebt mit Unterstützung der USA das Militärbündnis immer weiter in eine Konfrontation mit Russland, bis der Bündnisfall endlich eintritt. Er zündelt unverfroren an der Weltkriegslunte – und niemand stoppt ihn. Für uns kann daher nur die Forderung aus der Zeit der großen Friedensbewegung Anfang der 80er Jahre gelten: Deutschland raus aus der NATO!
zum Beitrag27.10.2015 , 21:26 Uhr
So schlimm kann es mit der Behandlung von Flüchtlingen nicht sein, denn inzwischen sind aus der Ukraine wohl an die 1,5 Millionen Flüchtlinge in Russland aufgenommen worden. Nicht ohne Grund ist Russland bei Flüchtlingen aus den Gebieten des IS-Herrschaftsbereiches überaus skeptisch, denn die Terroristen dieser Organisation haben sich auch Russland ganz offiziell zum Ziel ihres Terrors gemacht. Wir sollten erst mal die Scheuklappen ablegen und auf unsere eigene Politik schauen:
Saudi-Arabien unterstützt den IS, erhält von uns Waffen – und produziert Flüchtlinge. Katar unterstützt den IS, erhält von uns Waffen – und produziert Flüchtlinge. Die Türkei unterstützt den IS, erhält von uns Waffen – und produziert Flüchtlinge. Die Ukraine bombardiert russische Landsleute im Donbass, erhält von der NATO Waffen – und produziert Flüchtlinge (1,5 Millionen bisher). Was soll das?
zum Beitrag28.09.2015 , 13:32 Uhr
Ja, selbst unsere Kanzlerin spricht jetzt von Kooperation mit dem Kreml und mit Assad, denn sie weiß, dass Assads „Giftgas gegen das eigene Volk“ genauso von den USA erfunden wurde wie 2003 die „Massenvernichtungswaffen“ von Saddam Hussein. Merkel und von der Leyen haben sich für Gespräche mit dem syrischen Präsidenten im Kampf gegen den IS-Terror nichts vorzuwerfen.
zum Beitrag04.09.2015 , 19:18 Uhr
Einer der seltenen Artikel über die Ukraine, die man nicht unbedingt kritisch kommentieren muss. Geht doch! Vielen Dank.
zum Beitrag04.09.2015 , 18:54 Uhr
Zu Pfanni: Es ist genau umgekehrt. Es sind nicht Putins "Nachtwölfe", die für diese Unruhen verantwortlich sind, sondern rassistische Schlägerbanden aus dem Lager der ukrainischen Nationalisten, die sich für eine Groß-Ukraine stark machen und für einen Krieg gegen Russland. Das ist übrigens unstrittig, weil sie sich offen dazu bekannt haben. Russland hat mittlerweile über 1000 Lkw-Ladungen in den Donbass geschickt, um den von Kiew ins Elend gebombten Menschen in den abtrünnigen Gebieten zu helfen. An der Ukraine hat Russland keinerlei Interesse.
Kommentar gekürzt. Bitte beachten Sie unsere Netiquette.
zum Beitrag29.08.2015 , 18:48 Uhr
Was bez. Griechenland nicht geht, ein Schuldenschnitt nämlich, ist für die westlichen Kreditgeber bez. der Ukraine überhaupt kein Problem. Ist irgendein Wähler in der EU oder den USA befragt worden, ob er für den Beschuss der russischstämmigen Menschen im Donbass durch das Regime in Kiew "spenden" möchte?
zum Beitrag20.08.2015 , 21:51 Uhr
Richtig ist, dass Deutschland mit Waffenlieferungen militärische Konflikte in Krisengebieten anheizt und damit Menschen zur Flucht zwingt. Allerdings ist diese Sicht zu kurz, weil weder die an Saudi-Arabien gelieferten Panzer noch die an Griechenland gelieferten U-Boote die Flüchtlingsströme hervorgerufen haben. Verantwortlich sind in erster Linie die USA, die mit willigen Helfern relativ stabile Staaten wie Libyen, den Irak oder Syrien in den Krieg gezogen haben. Konsequent wäre es daher, die USA in den Focus zu nehmen und sie praktisch zur Verantwortung zu ziehen. Etwa dadurch, dass Flüchtlingsströme auf den riesigen Schiffen griechischer Reeder direkt in die USA gefahren werden. Besser noch wäre es, die US-Kriegsflotte für den Transport von Flüchtlingen in die USA anzufordern. Damit würde das Verursacherprinzip besser befolgt als mit einem Protest gegen die deutsche Rüstungsindustrie.
zum Beitrag28.07.2015 , 12:37 Uhr
In der Ukraine herrscht ein kaum noch zu verschleiernder Faschismus, der Andersdenkende einsperrt und sogar durch rassistische Banden erschießen lässt, und die TAZ bringt ein Interview mit einer dem Westen nützlichen Gruppe von vermeintlichen Aufklärern. Die Schönfäberei durch das hübsche Gesicht in der TAZ ist der blanke Hohn, und die Krönung des Interviews ist die Behauptung "In der Ukraine gibt es keine Propaganda". Das ganze Regime ist nichts als eine von den USA aufgebaute riesige Propagandamaschinerie gegen Russland, und wenn diese selbsternannten Wahrheitsapostel von Stopfake das Regime um Jazenjuk auch nur im Geringsten kritisieren würden, wären sie allesamt im Knast. Das ist keine Unterstellung, sondern entspricht der jüngsten ukrainischen Gesetzgebung, die alles unter Strafe stellt, was den neuen Nationalismus unterminiert und den Verdacht der Wehrkraftzersetzung erfüllt. Der jüngste Beschluss des Regimes, die alten russischen Dienstgrade gegen solche aus der NATO zu tauschen, stellt endlich die Ordnung auf dem neuen landgestützten US-Flugzeugträger her: Hier wird ab sofort US-Amerikanisch gesprochen - und militärisch gegrüßt!
zum Beitrag23.02.2015 , 11:40 Uhr
The Real Günni
Hallo Herr Anonymus! Im Gegensatz zu Ihnen schreibe ich unter meinem Klarnamen. Ich stehe offen zu meiner Meinung, die ich Ihnen auch gerne ausführlich darlegen würde. Ein kleiner Hinweis: Wer den Herrn Gauck kritisiert, muss nicht unbedingt ein Putin-Fan sein. Aber hinsichtlich der Ukraine spricht die Faktenlage nun mal mehr für den russischen als für den deutschen Präsidenten.
zum Beitrag22.02.2015 , 21:16 Uhr
„Ukraine über alles!“, „Tod den Feinden!“. Und dazwischen, Arm in Arm mit dem an die Macht geputschten Medienmogul und Waffenfabrikanten, unser pastoraler Präses Gauck, mit betretener Miene. Zu den mehr als 5000 Toten im Osten des Landes verliert er kein Wort.
Ganz anders der Präsident vom vermeintlichen „Aggressor“ im großen Nachbarland: Putin sendet den 14. Hilfskonvoi zu den von Wasser, Strom, Lebensmitteln und Geld abgeschnittenen Ukrainern im Donbass. Insgesamt sind es jetzt bereits mehr als 2.000 Lkw-Ladungen bzw. rund 20.000 Tonnen an Nahrungsmitteln und anderen lebenswichtigen Gütern.
zum Beitrag07.02.2015 , 15:50 Uhr
Seit wann haben Konzernmanager oder Spekulanten wie US-Soros, der viel Geld in die Ukraine gesteckt hat, ein demokratisches Votum für ein internationales politisches Gremium? Oder qualifiziert die erfolgreiche Jagd nach höchsten Profiten automatisch für die Teilnahme an Sicherheitskonferenzen? Und ist es normal, dass sich Politiker und Militärs im Dunstkreis privatwirtschaftlicher Finanziers tummeln? Internationale Sicherheit geht anders - und mit anderen Menschen.
zum Beitrag06.02.2015 , 18:22 Uhr
„Was könnte Washington tun, um die Heißsporne in der Kiewer Regierung zu mehr Zurückhaltung … zu bewegen?“ Witzige Frage! Es war doch Washington selbst, das den Heißsporn Jazenjuk an die Macht geputscht hat. Er sollte durch Kriegsrhetorik und ideologische Polarisierung die Ukraine in die Arme der NATO treiben! Dass er dabei die Wut der zu russischen Untermenschen (Originalton Jazenjuk: sub-humans) abgestempelten Ostukrainer unterschätzt hat, bricht Kiew jetzt das Genick. Die Ukraine wird gespalten, welche Grenzen auch immer ihr zugebilligt werden. Man wundert sich nur, dass die Menschen im Westen dieses geschundenen Landes das Kiewer Regime noch nicht zum Teufel gejagt haben.
zum Beitrag24.01.2015 , 14:09 Uhr
An alle, die mich nach meinen Belegen für die Konfrontation der Täter mit ihren Opfern fragen: Der Bericht war in aller Ausführlichkeit ausführlich in der Tagesschau vom 22. Januar zu sehen. Von Anspucken war nicht die Rede, nicht mal in der ARD. Und von Zurschaustellung war auch nicht die Rede. Es geht um Täter-Opfer-Beziehungen, wie bei uns in den neusten Resozialisierungsprogrammen. Es ist schon seltsam, dass sich hier manche Leute über diesen Fakt aufregen, aber nicht über den Mord an den Businsassen.
zum Beitrag23.01.2015 , 13:52 Uhr
In den Gründerjahren der TAZ zeigte sich ihre oppositionelle Haltung auch darin, dass reaktionäre und neonazistische Mainstream-Parolen aufgedeckt und kritisiert wurden. Damals hätte es noch einen aufgebrachten Artikel zum propagandistischen Sprachgebrauch der Tagesschau gegeben, heute lautes Schweigen:
Denn der Beschuss des Busses mit 13 toten Zivilisten hat eine Nachgeschichte: Die Separatisten nahmen einen ganzen Trupp bewaffneter rechtsnationaler Todesschwadronen fest und führte diese Täter zum zerstörten Bus, um ihnen zu zeigen, was sie angerichtet hatten. Die Tagesschau kommentierte diese Konfrontation der Täter mit ihren Opfern als „Demütigung“.
Zum Vergleich: Das demokratische Deutschland hat sich darauf geeinigt, die Zwangsführung von Weimarer Bürgern durch das KZ Buchenwald (am 16. April 1945) durch US-Soldaten als zu Recht erfolgte Maßnahme der angestrebten Entnazifizierung zu bewerten. Gewiss auch mit nachträglicher Zustimmung der TAZ ;-)
Wenn jetzt in analoger Weise mit Tätern im Osten der Ukraine verfahren wird, darf die Tagesschau ungestraft und ohne jeden TAZ-Kommentar von „Demütigung“ sprechen - und damit indirekt die neonazistischen Horden in der Ukraine ideologisch unterstützen.
So etwas hätte die TAZ in ihren Gründerjahren bestimmt nicht durchgehen lassen. Tja, the times, they are changing…
zum Beitrag12.01.2015 , 12:39 Uhr
Ja, man wundert sich schon, wer da alles in der Demo für Toleranz und „westliche Werte“ mitmarschiert: Herr Netanjahu etwa, der durch die Bobenangriffe auf den Gazastreifen den islamischen Terrorismus regelrecht züchtet, oder ein Herr Poroschenko, der russische Volksgruppen im Südosten der Ukraine mit Raketenwerfern dezimieren möchte. Frankreich selbst sollte sich auch an die eigene Nase fassen, denn noch 2011 war es im Krieg gegen Libyen an vorderster Front mit dabei und hat bedenkenlos seinen Bombenterror über das Land und unzählige Zivilisten getragen. Dem IS-Terrorismus wäre gewiss ein Teil seiner religiösen Legitimation entzogen worden, wenn die Franzosen in dieser Situation nicht ihrem Präsidenten Sarkozy, sondern ihrem Gewissen gefolgt wären und gegen den Angriff auf Libyen demonstriert hätten. Aber die Sensibilität für die eigenen Opfer ist ja immer die größte.
zum Beitrag08.01.2015 , 21:00 Uhr
Die Hacker weisen zurecht auf die beabsichtigten Waffenkäufe hin, weil US-Marionette Jazenjuk die Ukraine letztlich nicht an Europa binden will, sondern an die NATO bzw. die USA. Unsere "wohlwollende Gastgeberin" Merkel lässt mal eben ne halbe Milliarde springen, obwohl sie genau weiß, dass dafür hauptsächlich Waffen gekauft werden, die gegen den abtrünnigen Südosten des Landes eingesetzt werden sollen.
zum Beitrag09.11.2014 , 11:44 Uhr
Konzertierte Aktion der Konservativen im Bundestag
Ein CDU-Politiker missbraucht in einem durchsichtigen Manöver sein Bundestagsamt für eine ideologische Abrechnung mit allen Kräften, die sich links von der SPD positionieren, und Die Linke hält demütig den Kopf hin, über den dann Klampfen-Biermann - unter dem schadenfrohen Feixen der etablierten Parteien - seine antikommunistische Jauche („Drachenbrut“) kippen darf. Ein Bild des Jammers und des Niedergangs einer als linke Opposition angetretenen Partei. Wer sich von einem revanchistischen Wadenbeisser wie Biermann öffentlich so demütigen lässt, anstatt selbstbewusst und geschlossen den zur rechten Propagandabühne verkommenen Bundestag zu verlassen, hat die Jauche-Taufe bestanden und gilt fortan auch in einer zunehmend auf Sozialabbau und Militarismus getrimmten BRD als regierungsfähig.
zum Beitrag07.10.2014 , 17:54 Uhr
Der Kommentar vergisst zu erwähnen, dass die Hilfsgüter aus Deutschland gar nicht für die in Donezk bzw. im Donbass zusammengeschossenen Menschen gedacht sind, sondern nur für Regionen, in denen die ukrainischen Truppen die Oberhand haben. Also gezielte Hilfe für das Regime in Kiew!!! Dafür zahlen wir Steuerzahler 10 Millionen Euro. Ich möchte nicht für diese einseitige Unterstützung des Putschregimes in Kiew zur Kasse gebeten werden!!!
zum Beitrag03.10.2014 , 10:58 Uhr
Was heißt hier "dem Nachrichten-Mainstream gefolgt"? Die ARD gehören zum Mainstream, und zwar in vorderster Front! Sonst würden sie nicht wiederholt die persönliche US-Meinung des Herrn Jazenjuk über Russland ("Will die Ukraine besetzen") als "Nachrichten" verkaufen. Ist doch fürchterlich, so was.
zum Beitrag28.09.2014 , 16:57 Uhr
Ja klar, ganz objektiv, denn die Sichtweisen der genannten Staaten unterscheiden sich doch sehr: England: Putin böse, Frankreich: Putin etwas böse, Polen: Putin sehr böse, USA: Putin das Böse an sich... Wir danken für die Vielfalt der Meinungen in der ZDF-Berichterstattung . Und die Separatisten aus Donezk schießen ihre eigene Stadt in Trümmer. Selten so gelacht.
zum Beitrag27.09.2014 , 21:22 Uhr
Auch wenn Politiker wie Steinmeier sie penetrant wiederholen, wird die Behauptung, Russland habe das Völkerrecht gebrochen, dadurch nicht wahr. Es gab eine Abstimmung auf der Krim, und die fiel mehrheitlich für eine Sezession von der Ukraine aus. Komischerweise wird die von USA/EU an die Macht geputschte Regierung in Kiew vom Westen anerkannt, nicht aber der Beschluss der ost-ukrainischen Separatisten zur Abtrennung von Kiew.
Infam ist auch, dass Steinmeier sich als Friedensstifter zwischen der Ukraine und Russland aufspielt, denn Russland war bisher gar keine Kriegspartei. Im Gegensatz zu den jüngsten westlichen Truppenmanövern in der Ukraine hat Russland seine Truppen nur auf eigenem Territorium bewegt.
zum Beitrag14.09.2014 , 12:41 Uhr
Es ist einfach wohltuend, dass sich ein Amerikaner dermaßen aufgeklärt und objektiv über die russische Ukraine-Politik äußert. Leider gehören Einschätzungen wie die von Matlock immer noch ins mediale Abseits. Die taz macht hier eine Ausnahme. Schönen Dank.
zum Beitrag25.08.2014 , 15:04 Uhr
Als Assad islamistische Terroristen bekämpfte, hat sich der Westen tierisch über die Gewalt gegen das vermeintlich „eigene Volk“ aufgeregt. Über die Kiewer Junta regt sich hier keiner auf, obwohl die gegen föderalistische Gruppierungen mit Raketenwerfen vorgeht und ukrainische Großstädte in Schutt und Asche legen lässt. Statt dessen regt sich der Westen über Hilfskonvois aus Russland auf, die von Kiew mit winkeladvokatischen Tricks tagelang an der Grenze aufgehalten wurden, denen man kein sicheres Geleit gewähren wollte, und die für alle eingeschlossenen Menschen in den umkämpften Gebieten lebensnotwendig waren. Es hätte dem Westen mit seiner penetranten Humanitätsrhetorik besser zu Gesicht gestanden, diese Hilfskonvois zu sichern und zu beschleunigen, oder besser noch: eigene Hilfe auf den Weg zu bringen. Aber wie man sieht, kommen die westlichen Werte bei der militärischen Einkreisung Russlands durch die NATO schon mal durcheinander.
zum Beitrag20.08.2014 , 18:14 Uhr
Oh Mann, ich habe die Geburtswehen der taz mitgemacht, überall für diese Zeitung geworben, weil sie als eine ökologische, pazifistische und der Wahrheit verpflichtete Tageszeitung auf die Welt kam. Damals. Heute finde ich Artikel wie diesen, in dem haarscharf an der Faktenlage und der ursprünglichen Ausrichtung dieser Zeitung vorbei berichtet wird. Das macht traurig. Offenbar ist es der Atlantikbrücke gelungen, dieses ursprünglich so alternative und oppositionelle Presseorgan gegen die Interessen seiner eigenen "Eltern" zu wenden. Sie wird wohl den Weg der FDP gehen und in der politischen Bedeutungslosigkeit verschwinden.
zum Beitrag19.08.2014 , 11:54 Uhr
Diese geplanten Subventionen kompensieren Einnahmen, die letztlich durch die US-gesteuerte Neuausrichtung der Ukraine gegen Russland entstanden sind. Wir EU-Steuerzahler werden also für diese offensive Einkreisungspolitik Russlands zur Kasse gebeten. Letztlich handelt es sich also um indirekte Kriegsvorbereitungssteuern. Auf der anderen Seite versuchen die USA, mittels TTIP den wirtschaftlichen Raum in der EU zu besetzen, den bisher Russland innehatte. So ein Manöver muss man nicht toll finden.
zum Beitrag16.08.2014 , 12:08 Uhr
Ein Schicksal, das sich jetzt im Osten der Ukraine tausendfach wiederholt. Die Sichtweise auf die Verhältnisse wird allerdings nicht von allen Opfern des Bürgerkrieges geteilt. Auch nicht von allen Außenstehenden, wie z. B. den EU-Bürgern. Als solcher stelle ich mir die Frage, warum die EU ihrem verhaltensgestörten Mündel Kiew nicht endlich klare Grenzen setzt, bevor es ihr kräftig vor’s Schienbein tritt. Die US-Marionette Jatzenjuk droht unverhohlen damit, uns Europäern den Gashahn abzudrehen, wenn wir nicht nach seiner Pfeife tanzen. Dabei spielt dieser Regierungschef von US-Gnaden ein vergiftetes Lied: nationalistische Horden lassen ein Gewerkschaftshaus mitsamt hundert Zivilisten in Flammen aufgehen, Regierungstruppen schießen eigene Großstädte kaputt und zwingen Tausende Menschen zur Flucht, längst fällige Zahlungen an Russland für geliefertes Gas werden nicht beglichen – und wir sollen all diese kriminellen Eskapaden jetzt auch noch mit Steuergeldern bezahlen? Ich glaube es hackt!
Bernd H. Schoeps
zum Beitrag15.07.2014 , 19:35 Uhr
Die Zeit der Spekulation über Erdogans Ämter ist doch längst vorbei, und dennoch findet man keinen Artikel dazu in der TAZ. Ich reiche die Info hier nach:
Erdogan darf laut Beschluss der Wahlkommission türkischer Regierungschef bleiben, obwohl er für das Präsidentenamt kandidiert. So stand es am 14. Juli in der WAZ.
Das sollte man wie folgt kommentieren:
Da ändert die türkische Wahlkommission mal eben die Gesetze, damit Erdogan sowohl Regierungschef als auch Präsident werden kann, und niemand in der EU regt sich über diesen Machtzuwachs auf. Als Putin seinen ganz legalen Ämtertausch mit Medwedew vornahm, wurde in den westlichen Medien lautstark ein Demokratiedefizit in Russland beklagt, auch in der TAZ. Der Unterschied zwischen dem Beklatschten und dem Bescholtenen: Erdogan ist die östliche Speerspitze der NATO, Putin immer noch ein potentieller Gegner.
zum Beitrag25.06.2014 , 17:54 Uhr
Es ist wie immer, nur die Dummen merken es nicht: Die großen Konzerne machen die armen Menschen noch ärmer und verkaufen ihnen dann ihre eigenen Wundermittel. Zukunft geht anders: Wirtschaftspolitische Hilfe zur Selbstständigkeit, Arbeitsplätze und ausreichende Löhne für die Menschen in den ausgelutschten Regionen, eine ausgewogene Ernährung und ein angemessenes Gesundheitssystem. Und zwar presto, presto. Ist das denn so schwer zu verstehen?
zum Beitrag07.06.2014 , 12:24 Uhr
Kein Anstieg des Meeresspiegels, Herr Wattenrat? Wo bleibt denn das Schmelzwasser der Alpen- und anderen weltweit schrumpfenden Gletscher? Dehnt sich das Wasser bei steigenden Temperaturen etwa doch nicht aus? Lernt man so was in der Schule in Ostfriesland?
Bernd Schoeps
zum Beitrag05.06.2014 , 21:55 Uhr
Tschuldigung, ich vergaß: die Russen haben ja weder Kaugummi noch Seidenstrümpfe auf das deutsche Volk regnen lassen. Könnte es vielleicht daran gelegen haben, dass sie - im Gegensatz zu den Amerikanern, die auf eigenem Territorium keinen kaputten Grashalm durch den Hitlerfaschismus zu beklagen hatten - bis auf's Blut um ihr Überleben kämpfen mussten? Man kann es bedauern oder beklagen, aber am Streicheln der Deutschen mit Wattebäuschchen war den Russen bestimmt nicht gelegen.
Bernd Schoeps
zum Beitrag05.06.2014 , 19:20 Uhr
Das Denkmal für die Nation mit den größten Opfern wird nicht kommen, weil der Sowjetrusse bis heute, auch wenn er den Sowjet abgelegt hat, als Untermensch für die Herrschaftsideologen des Westens herhalten muss. Schon gegen Ende des Krieges hat Hitlers Spionagechef Gehlen richtig bemerkt, dass die Amerikaner mit ihrem Aufmarsch in der Normandie warteten, bis die Rote Armee an der Ostfront ordentlich ausgeblutet war. Mitten im heißen wurde also durch schäbiges Kalkül bereits der Grundstein für den Kalten Krieg gelegt. Gehlen führte dann nach Kriegsende den Kampf gegen den slawischen Untermenschen weiter, indem er bereits ab 1949 die Aufrüstung der Bundesrepublik Deutschland in Gestalt von geheimen milizartigen Armeekorps vorantrieb – wohlgemerkt unter den wohlwollenden Blicken Adenauers und mit finanzieller Unterstützung durch die CIA und ideologischer durch den BND. Der Rest ist bekannte Geschichte; und so lange die Bundesrepublik Deutschland quasi den exterritorialen 51. US-Bundesstaat abgibt, wird kein Denkmal für die größte Opfergruppe in Osten unseres Kontinents errichtet werden.
Bernd Schoeps
zum Beitrag13.05.2014 , 10:46 Uhr
Endlich mal ein Artikel in der TAZ, der nicht die üblichen Ressentiments gegen Russland bedient. Geht doch. Weiter so!
zum Beitrag28.04.2014 , 11:05 Uhr
Zu Rainer B
Sie machen es sich sehr einfach damit, Kritikern des westlichen Journalismus und des rechten Blocks in Kiew Passivität hinsichtlich hiesiger faschistischer Umtriebe zu unterstellen. Ich kann Sie beruhigen: Das Gegenteil ist der Fall. Und was die Wahl von 2004 anbetrifft: Das Wahlergebnis wurde nur vom dem Gerichtshof in Kiew als gefälscht denunziert. Die internationale Gemeinschaft hat es, genau wie das Ergebnis des Misstrauensvotums, als hinreichend demokratisch anerkannt und mit dem "Regime" Janukowitsch gewöhnliche politische und wirtschaftliche Beziehungen unterhalten. Der Maidan ist und bleibt ein letztlich vom Westen inszenierter "Volksaufstand" zur Erweiterung der NATO bzw. des westlichen Wirtschaftsraumes, was zu großen Teilen identisch ist.
zum Beitrag26.04.2014 , 21:36 Uhr
Zu Rainer B.
Janukowitsch ist aus einem Misstrauensvotum als Sieger hervorgegangen. Das muss man als Demokrat schlucken, auch wenn man einem das nicht passt. Bis zu den bevorstehenden Wahlen im Mai dieses Jahres wären noch gerade mal vier Monate ins Land gegangen. Aber eine nochmalige Bestätigung der Janukowitsch-Partei hätte den USA und der EU so gar nicht gefallen, denn dann wären sie auf weitere vier Jahre einflusslos geblieben. Dann doch lieber mal ein paar Faschos unterstützen und einen Soros-Ziehsohn an die Macht putschen. Oder andere "Helden des Maidan". Mit Demokratie hat das allerdings nicht das Geringste zu tun.
Bernd Schoeps
zum Beitrag11.04.2014 , 17:48 Uhr
Was will uns der Dichter damit sagen?
zum Beitrag11.04.2014 , 11:29 Uhr
Der Artikel enthält im Grunde keinerlei Informationen. Der Autor arbeitet sich mit windelweichen Formulierungen an einem für ihn offenbar zu heißen Eisen ab nach der Devise: Dem westlichen Mainstream ja nicht in die Quere kommen! Die gewalttätigen Attacken der faschistischen Banden, wie jüngst die Zerstörung eines Hauses der Kommunistischen Partei in Kiew, werden in der TAZ verschwiegen. Schüsse aus dem von Nationalisten besetzten Hotel in den Rücken von Maidan-Aktivisten, wie sie in Monitor ganz konkret belegt wurden, gibt es offenbar nicht. Arme TAZ, was ist nur aus dir geworden?
zum Beitrag27.03.2014 , 13:10 Uhr
Wir Deutschen sollen also mal wieder beurteilen, was gut für Russland ist. Dabei gibt es bei uns noch nicht mal einen nationalen Gedenktag zum Überfall Hitlerdeutschlands auf die Sowjetunion (Unternehmen Barbarossa, 22. Juni 1941). Während der 6 Millionen Toten des Holocaust zu Recht (am 27. Januar) gedacht wird, bleiben 20 Millionen russische Kriegsopfer in Deutschland immer noch unbeachtet. Unser Bundespräses Gauck könnte sich durchaus mal für einen nationalen Gedenktag stark machen.
zum Beitrag26.03.2014 , 11:25 Uhr
Den Ausschluss von Rechtsextremisten zur Bedingung für Hilfsgelder zu machen, ist aber eine dünne Vorgabe. Timoschenko zum Beispiel zählt (sich selbst) zur politischen Mitte, gehört aber zu den rassistischen und chauvinistischen Scharfmachern, die auch vor einer militärischen Eskalation mit dem Risiko eines Weltkrieges nicht zurückschrecken. Und bevor irgendwelche Gelder seitens der EU nach Kiew fließen, hätten wir doch gerne mal gewusst, wofür die knapp 5 Milliarden Dollar US-Hilfe eigentlich verwendet worden sind, und welche Bedingungen an eventuell fließende Gelder aus der EU geknüpft sind. Ein Blankoscheck für eine weiterhin polarisierende Einflussnahme auf die Ukraine sollte der EU nicht ausgestellt werden.
zum Beitrag23.03.2014 , 14:18 Uhr
„Legitimer Präsident Janukowytsch“ muss die TAZ nicht in spöttelnde Anführungszeichen setzen, denn auch nach deutschem Recht wäre er bis zu Neuwahlen im Mai dieses Jahres immer noch im Amt. Eigentlich. Doch längst dominieren außerdemokratische Spielregeln das Geschehen in der Ukraine. Unser letzer Außenminister (Westerwelle) mischt sich unter die (bewaffneten) Randalierer auf dem Majdan, unser heutiger (Steinmeier) verhandelt dann mit Putschisten der vom Westen an die Macht gehievten Übergangsregierung und dem reichsten Oligarchen der Ost-Ukraine. Unsere beiden Außenminister lassen sich vor den US-imperialistischen Karren spannen („destabilisiere und herrsche“) und missachten in dieser Schmierenkomödie alle demokratischen Regeln. Als wenn das nicht schon des Üblen genug wäre, schließt das Soros-Ziehkind Jazenjuk als nicht gewählter Ukrainischer Ministerpräsident Verträge ab mit nicht gewählten Repräsentanten der EU im Interesse der Wallstreet. Das ist unterste Schublade der Politik, einfach schamlos. Da muss sich niemand wundern, dass auch Russland weniger zimperlich mit demokratischen Spielregeln verfährt.
Bernd Schoeps
zum Beitrag