Finanzkrise in der Ukraine: Gläubiger gewähren Schuldenschnitt
Der Ukraine droht ein Staatsbankrott. Nun haben westliche Kreditgeber eingelenkt – und wollen laut Finanzministerin 20 Prozent der Schulden erlassen.
Kiew dpa | Die von der Staatspleite bedrohte Ukraine hat nach fünfmonatigen zähen Verhandlungen einen Schuldenschnitt von 20 Prozent bei einer westlichen Gläubigergruppe erreicht. Damit würden der Ex-Sowjetrepublik 3,6 Milliarden Dollar (etwa 3,1 Milliarden Euro) ihrer Verbindlichkeiten erlassen, teilte Finanzministerin Natalia Jaresko am Donnerstag in Kiew mit.
Ein entsprechendes Abkommen wurde demnach mit einem Komitee von Kreditgebern unterzeichnet. Die Restschuld von rund 14,4 Milliarden Dollar soll über vier Jahre getilgt werden. Das Abkommen sieht einen erhöhten Zinssatz von 7,75 Prozent vor.
Die Ukraine hatte die Schulden über Anleihen in Fremdwährungen gemacht. Kiew hatte einen Schuldenschnitt von 40 Prozent angestrebt.
Die Ukraine hofft, ähnliche Konditionen für einen russischen Kredit über drei Milliarden Dollar zu erhalten, der am 20. Dezember fällig wird. Mit den nun ausgehandelten Konditionen müsse sich auch Russland abfinden, forderte Regierungschef Arseni Jazenjuk. „Russland wird keine besseren Bedingungen als die restlichen Kreditgeber erhalten“, betonte er. Der vom Feind erhoffte Staatsbankrott werde nicht eintreten, sagte Jazenjuk.
Leser*innenkommentare
Bernd H. Schoeps
Was bez. Griechenland nicht geht, ein Schuldenschnitt nämlich, ist für die westlichen Kreditgeber bez. der Ukraine überhaupt kein Problem. Ist irgendein Wähler in der EU oder den USA befragt worden, ob er für den Beschuss der russischstämmigen Menschen im Donbass durch das Regime in Kiew "spenden" möchte?
FriedrichH
Vieleicht sollte Griechenland einen Krieg mit Russland ... nein Russland einen Krieg mit Grichenland zur Rettung Griechenlands anfangen... em angegriffen werden.
APOKALYPTIKER
Hallo Taz , ... konnte nicht ermittelt (oder angegeben) werden , wer in der "westlichen Gläubigergruppe" vertreten ist ?
Nun ja , was soll's . Die EU/Nato-Länder werden es sich noch viel mehr kosten lassen müssen , um die Jazenjuks und Poroschenkos der regime-change-Putschregierung in ihrem Amt zu halten . Geld darf da keine Rolle spielen , wenn es um den Kampf gegen den "Feind Russland" (so Jazenjuk) geht , gegen "Das Böse" .
Brrroch ...
Fotohochladen
...wer sind die "Gläubiger"?