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22.10.2024 , 18:22 Uhr
In UK sind es Sozialdemokraten, die auf Atomkraft setzen (www.welt.de/politi...rnkraftwerke.html), in Finnland gar die Grünen.
zum Beitrag03.10.2024 , 17:08 Uhr
In der Nachwendezeit hatten wir aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit viele arbeitslose Ingenieure. Da wäre es schön gewesen, Technologien zu bekommen, die viele Arbeitsplätze schaffen. Mittlerweile haben wir aber einen Fachkräftemangel. Müsste man dann nicht heutzutage eine Technologie aus volkswirtschaftlicher Sicht danach bewerten, wenig und nicht wie viel menschliche Ressourcen sie benötigt?
zum Beitrag04.02.2024 , 14:47 Uhr
"Die französischen AKW laufen ... ohnehin durch, da sie wie alle AKW nicht regelbar sind." Die französischen KKW sind sehr wohl regelbar - wie es die deutschen auch waren. Alles andere wäre bei einem so hohen Atomstromanteil wie in Frankreich auch ziemlich verwunderlich. de.wikipedia.org/wiki/Lastfolgebetrieb
zum Beitrag27.12.2023 , 16:49 Uhr
Die deutschen KKW konnten sehr gut herunter geregelt werden. Das wurde in der Vergangenheit auch regelmäßig gemacht als die KKW noch signifikante Mengen an Strom einspeisten und die EE-Erzeugerleistung immer mehr zunahm. Ich empfehle eine Blick in die veröffentlichten Betriebsdiagramme. Auch hier findet man ein paar Infos dazu: publikationen.bibl...00102277/121070976
zum Beitrag24.08.2023 , 16:55 Uhr
Diese beiden Interviews liefern einige Antworten: www.deutschlandfun...-c2ca0d45-100.html www.tagesschau.de/...interview-100.html
zum Beitrag24.07.2023 , 17:39 Uhr
Zitat Janzig: „Sie [die Klimaschützer] müssen jeden mitnehmen, der Klimaschutz will und sich dabei zur Verfassung bekennt. Was der Betreffende ansonsten politisch denkt, sollte für die Zusammenarbeit dann egal sein.“
Gilt das auch für diejenigen, die der Meinung sind, Atomkraft könne und müsse einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten, wie z.B. die finnischen Grünen?
zum Beitrag17.05.2023 , 19:55 Uhr
Zum Lastfolgebtrieb: Tatsächlich wurden deutsche DWR-Anlagen im Lastfolgebetrieb regelmäßig bis auf 50 % heruntergefahren.
Informationen zu den Leistungswerten und Laständerungsgeschwindigkeiten findet man u.a. in der Drucksache 16/18315 des bayerischen Landtages und im Hintergrundpapier Nr. 21 vom März 2017 des Büros für Technikfolgeabnschätzung des Deutschen Bundestages („Lastfähigkeit deutscher Kernkraftwerke“, publikationen.bibl...0102277/121070976). Bei Interesse liefere ich gerne auch Literaturhinweise auf einschlägige Fachartikel in den Zeitschriften VGB PowerTech und atw nach.
In diesem Artikel der Berliner Zeitung vom 23.08.2022 ist beispielhaft das Betriebsdiagramm des KKW Neckarwestheim 2 von 2009 abgedruckt: www.berliner-zeitu...aeuschen-li.258958 Zu sehen ist die regelmäßige Lastabsenkung auf ca. 50 % Nennlast.
zum Beitrag18.04.2023 , 16:56 Uhr
Ich weiß nicht wo Sie die 60 Jahre hernehmen. Die zuletzt abgeschalteten KKW gingen zwischen 1986 bis 1989 in Betrieb.
zum Beitrag17.04.2023 , 08:08 Uhr
Welche Kosten sind denn wem entstanden und wie stehen sie tatsächlich in Relation zu den Gewinnen?
Das AtG hat den Betreibern den Betrieb im Streckbetrieb nur erlaubt, nicht aber vorgeschrieben. Irgendwelche Forderungen zur Kostenerstattung an den Staat sind mir nicht bekannt. Wissen Sie mehr darüber?
zum Beitrag20.01.2023 , 11:21 Uhr
Zitat: "Im AKW von Saporischschja etwa kam es zu einem schweren Unfall ..." Falls damit ein nukleares Ereignis gemeint ist, war das definitiv nicht der Fall. Ein "schwerer Unfall" wäre auf der INES-Skale" ein Ereignis der INES-Stufe 6. siehe: www.base.bund.de/D...nes/ines_node.html
Andere Fachgebiete definieren den Begriff "Unfall" anders. Also was ist gemeint?
zum Beitrag15.01.2023 , 14:34 Uhr
Das Wasser wird mittels einer speziellen Filteranlage (Advanced Liquid Processing System - ALPS) von den meisten radioaktivern Nukliden gereinigt. Insofern ist die kritisierte Aussage richtig. Tritium lässts sich mit dieser Methode allerdings nicht aus dem Wasser entfernen.
zum Beitrag10.11.2022 , 16:51 Uhr
Der Einwand ist berechtigt und korrekt. Allerdings hat sich die Situation inzwischen geändert. Der politische Druck auf Polen zur Verbesserung seiner CO2-Bilanz ist deutlich gestiegen. Zudem drängen die Amerikaner ganz massiv mit ihrer Kerntechnik auf den osteuropäischen Markt, u.a.in der Ukraine, in Bulgarien, Rumänien, Tschechien. Sie bringen Knowhow und Geld mit. In Polen laufen intensive Aktivitäten zur Schaffung einer industriellen Logistik für den KKW-Bau. Ob das dann letztlich wirklich zum KKW-Bau führen wird, bleibt natürlich abzuwarten. Aber im Augenblick läuft alles in diese Richtung.
zum Beitrag08.11.2022 , 20:14 Uhr
Die Idee mit dem Informieren ist gut.
Zitat aus: www.vgb.org/vgbmul...ehigkeiten_kkw.pdf: „Für Lastwechsel mit Leistungsgradienten von bis zu 2 %/min und Leistungshüben im Bereich zwischen ca. 50 bis 100 % lie-gen umfangreiche Betriebserfahrungen vor, teilweise auch für höhere Gradienten. Solche Lastwechsel in den vorhandenen KKW sind in Summe mit bis zu ca. 10.000 MW sicher ausreichend, um den nach den vorliegenden Analysen [9] erwünschten Ausgleich für ein schwankendes Windstromangebot abzudecken.“ Der Fachartikel stammt von 2010. Ich verstehe ihn so, dass man mit den damals noch laufenden dt. KKW also 10.000 MW Leistungsschwankungen in der Windkraft hätte ausgleichen können. Ich empfehle übrigens auch diesen Artikel zur Lektüre: „Qua vadis, grid stability? Challenges increase as generaton portfolio changes“ (www.yumpu.com/en/d...ectricity-and-heat, ab Seite 37). Man findet darin u.a. ein Diagramm, in dem die load change rates verschiedener Kraftwerkstypen miteinander verglichen werden.
zum Beitrag07.11.2022 , 11:27 Uhr
Zitat: "Mit den drei AKWs will Polens Regierung rund 30 Prozent des landeseigenen Strombedarfs decken."
30%. Da bleibt also noch genug Raum für andere Stromerzeugungstechnologien. Das ständige Gerede von entweder EE oder Kernkraft ist energiepolitisch nicht besonders sinnvoll. Etwa 30 % Kernkraft hatten wir auch in Deutschland mal im Strommix.
zum Beitrag23.10.2022 , 13:29 Uhr
Auch die dt. KKW sind in der Vergangenheit im Lastfolgebetrieb gefahrten worden, um das Zappeln des im Netz zunehmenden EE-Stroms auszugleichen. Technische Änderungen sind dafür nicht erforderlich. Ein Blick in die veröffentlichten Betriebsdiagramme hilft festzustellen, welches KKW wann Lastfolge fuhr. Dann kam jemand auf die Idee, die Zahl der KKW drastisch zu verringern. Damit wurde der Lastfolgebtrieb obsolet, weil einfach 100 % der Leistung der verbleibenden KKW gebraucht wurde.
zum Beitrag18.10.2022 , 14:13 Uhr
1.) Risse sind nicht gleich Risse. Deren sicherheitstechnische Relevanz und die erforderlichenfalls zu treffenden Maßnahmen hängen folglich von diversen Faktoren ab. 2.) Die 10-Jahresrevisionen in Frankreich sind nicht mit der Periodischen Sicherheitsüberprüfung (PSÜ) in Deutschland vergleichbar. Das Revisionskonzept in D ist ein anderes als in F. Richtig ist, dass die PSÜ für die 3 derzeit noch in Betrieb befindlichen Anlagen gem. AtG mit Blick auf den Abschalttermin 31.12.2022 ausgesetzt wurde. So wie der Gesetzgeber den Atomausstieg mit breiter Mehrheit beschlossen hat, war er wohl auch der Meinung, dass das Aussetzen der PSÜ sicherheitstechnisch akzeptabel sei. Um das nachvollziehen zu können, empfehle ich, sich zu informieren, was eine PSÜ in D beinhaltet. Den Leitfaden findet man hier: www.base.bund.de/S...3-bmub/3_74_1.html Wir können das Thema gerne vertiefen.
zum Beitrag18.10.2022 , 13:21 Uhr
Auf den ersten Blick kein unplausibler Gedanke. Aber wer garantiert, dass die Betreiber mit dem KKW-Rückbau solange warten und die laufenden Betriebskosten tragen, bis die Politik sich ausgekäst hat? Mit jedem Tag Herumeiern steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Option eines Weiterbetriebs, die wir jetzt noch haben, irgendwann nicht mehr gegeben ist.
zum Beitrag14.10.2022 , 12:57 Uhr
Zur Ergänzung und der Vollständigkeit halber: 100-gute-antworten.de/lesen/
Es gibt immer Gründe dafür und dagegen.
zum Beitrag13.10.2022 , 09:36 Uhr
Ja, das schreiben sie. Es ist aber eine routinemäßige betriebliche Wartung – so wie unsereiner routinemäßig Öl und Luftfilter im Auto wechseln lässt. Das macht man auch nicht während der Fahrt. Ein sicherheitstechnisches Problem kann ich aber nicht erkennen. Da muss man nicht mit Stand von Wissenschaft & Technik um die Ecke kommen. Die ganze Sache wird eigentlich nur diskutiert, weil diese Wartung und der dafür erforderliche Stillstand terminlich ungünstig anstehen und in eine ohnehin aufgeregte öffentliche Debatte hineingeplatzt sind.
zum Beitrag12.10.2022 , 13:06 Uhr
Zu der diskutierten "Leckage" des Ventils empfehle ich diese Erläuterung der PreussenElektra vom 26.09.2022 zur Lektüre: www.preussenelektr...kraftwerkisar.html Es handelt sich lt. Betreiber um eine "eine beabsichtigte Spülströmung."
zum Beitrag18.09.2022 , 13:18 Uhr
Das kann ich als älterer Ossi voll und ganz bestätigen. Mit Stromausfällen gingen wir auf dem Dorf damals routiniert und relativ gelassen um.
Allerdings: Wir heizten unsere Plattenbauwohnung mit Braunkohlebrikett, auch den Badeofen im Bad. Elektrischen Warmwasserboiler gab es nicht. Gekocht wurde mit Gas aus der Flasche. Telefon konnte nicht ausfallen. Hatten wir nicht. TV-Ausfall war nicht schlimm. Zur Arbeit fahren mussten die wenigsten. Die meisten waren bei uns auf dem Dorf beschäftigt. Wer mehr 10 km zur Arbeit musste, konnte einem Leid tun. (Der Trabi wäre allerdings auch ohne Stromladesäule gefahren, wenn er gemusst hätte.) Ausfall von Verkehrsleitsystemen war kein Thema, notfalls gab‘s Verkehrspolizisten (Die „Weiße Maus“), die in der Lage waren, auf damals üblichen, übersichtlichen Kreuzungen den Verkehr zu regeln. Ausfall von Sicherheitstechnik, IT, Gefrierschränken oder anderem Schnickschnack war ebenfalls kein Thema. Fahrstühle gab’s in unserem Plattenbau auch nicht. Habe heutige Studenten gefragt, was sie zuerst bei einem Blackout machen würden. Habe keine Antwort bekommen. (Fragt ruhig mal Oma und Opa, wie es damals war!) Für den geübten Ossi war damals klar: Sofort Trinkwasser in Eimer abfüllen, solange noch Druck auf der Leitung ist. Ich könnte noch mehr aufzählen, aber vielleicht wollen sich andere ja auch an dieser Retrospektive beteiligen?
zum Beitrag12.09.2022 , 08:15 Uhr
Dazu gibt es natürlich kein offizielles und frei verfügbares Dokument, auf das man verlinken könnte. Aber sowas spricht sich rum in der Branche. Indizien für den Laien: Es wurden keine derartigen Stellungnahmen veröffentlicht, und sie wurden auch nirgendwo erwähnt. Das ist sehr ungewöhnlich, noch dazu bei einem Thema, das die ganze Republik bewegt. Am besten, Sie fragen einfach mal direkt bei der RSK / der GRS nach, oder beim BMUV. Alle haben Presseabteilungen.
Und wenn Sie mögen, lesen Sie diesen Artikel: www.berliner-zeitu...nisterin-li.263141
zum Beitrag10.09.2022 , 20:52 Uhr
Zitat: „Und wenn das so nicht möglich wäre, könnte man die Anlagen auch nie warten.“ Falsche Schlussfolgerung. Natürlich werden die KKW zur Revision oder auch zu notwendigen Reparaturarbeiten während des laufenden Zyklsu abgefahren. Für die Revision und Brennelementwechsel wird die Anlage in den Zustand „kalt unterkritisch“ gebracht, für bestimmte kurze Reparaturen kann sie heiß stehen bleiben. Das ist übliche Praxis.
Es gab aber noch nie den Fall, dass man ein deutsches KKW aus dem Zustand „kalt unterkritisch“ zurück in den Streckbetrieb angefahren hätte. Meines Wissens gibt es dafür nicht einmal Prozeduren im Betriebshandbuch (BHB). In eine derart verrückte Situation hat man die KKW bisher nie gezwungen, so dass bisher gar nicht die Notwendigkeit bestand, sich damit beschäftigen zu müssen. (Nur falls jemand denkt, das wurde vergessen oder verschlampt.)
Die Verantwortlichen hätten besser vorher mit den Betreibern abklären sollen, ob eine solche Prozedur technisch machbar und sinnvoll ist.
zum Beitrag10.09.2022 , 20:37 Uhr
Völlig richtiger Gedanke. Natürlich könnte man ein wissenschaftliches Gutachten zu sicherheitstechnischen Fragen eines Weiterbetriebs einholen, zumindest aber eine Stellungnahme der Reaktorsicherheitskommission (RSK), dem Beratergremium des Bundes oder eine Stellungnahme der Gesellschaft für Anlagen und Reaktorsicherheit (GRS), der Gutachtergesellschaft des Bundes. Beides ist bisher durch das zuständige Ministerium (BMUV) nicht erfolgt. Stattdessen wird von interessierter Seite eine technische Stellungnahme des TÜV Süd mit fragwürdigen Vorwürfen bedacht und als Pseudogutachten verunglimpft, die von den Autoren selbst gar nicht als Gutachten bezeichnet wurde. Das sind in der Tat Umstände, die Journalisten näher beleuchten sollten.
zum Beitrag09.09.2022 , 21:08 Uhr
Zitat: „Ich habe vor Jahrzehnten eine Diplomarbeit über Kernphysik geschrieben, aber selbst ich, der sich im Studium lange Zeit mit Kernphysik und Kerntechnik auseinandergesetzt hat, würde mir nicht anmaßen zu behaupten, dass ich viel von Kernreaktortechnik verstehe.“
Endlich mal jemand, der die Grenzen seiner Kernkompetenzen anerkennt.
Zitat: „Die Zeit der Kernkraftwerke (Coulombkraftwerke) ist nach Tschernobyl und Fukushima endgültig vorbei.“
Meine Beobachtung der internationalen Entwicklungen im Kraftwerksbereich deckt sich überhaupt nicht mit dieser Einschätzung. Vielleicht werden wir das in ferner Zukunft irgendwann mal gemeinsam feststellen können.
zum Beitrag09.09.2022 , 21:02 Uhr
Zitat: „Dazu muss man wissen, dass ein Reaktor, der sich im Streckbetrieb befindet, anderen physikalischen Gesetzmäßigkeiten unterliegt, als eine Anlage im regulären Betrieb.“
Naja, nicht ganz. Die Physik und deren Gesetzmäßigkeiten ändern sich natürlich nicht in Abhängigkeit vom Anlagenzustand. Was sich ändert, sind Randbedingungen und betriebliche Parameter (vgl. KTA 3501, www.kta-gs.de/d/re...501_r_2015_11.pdf), ggf. auch Einstellwerte und Grenzwerte entsprechend den Vorgaben des Betriebshandbuches.
Zitat: „Der Streckbetrieb ist definiert als die letzte Phase, wenn der Reaktorkern so weit ausgebrannt ist, dass er nicht mehr die volle Nennleistung liefert.“ Das geht immerhin schon in die richtige Richtung. Die im kerntechnischen Regelwerk festgelegten Definitionen findet man in der leider kostenpflichtigen DIN 25401 (2015-04) „Begriffe der Kerntechnik“ (Definition „Verlängerung der Betriebszeit / Stretch-out“) und der älteren DIN 25401-2 „Begriffe der Kerntechnik Teil 2: Reaktorauslegung“, ersetzt durch obige DIN 25401: (Definition „Streckbetrieb“).
Interessierten Laien sei diese Erläuterung zur Lektüre empfohlen: www.grs.de/de/glossar/streckbetrieb Die ist verständlich und macht die Sichtung der DIN-Texte entbehrlich.
Sorry für diese Krümelkackerei.
zum Beitrag20.08.2022 , 11:29 Uhr
Also so einfach ist es dann doch nicht mit der Debatte um potenzielle kriegerische / terroristische Einwirkungen auf Nuklearanlagen. Es gibt ganz sicher Chemieanlagen, deren mutwillige Zerstörung deutlich mehr Todesopfer fordern würden, als die bisherigen Nuklearkatastrophen. Ein Blick in die Geschichte der Industrieunfälle ist da ganz hilfreich. Die Sachlage im konkreten Fall des KKW Saporischschja stellt sich dann doch etwas komplexer da. Ich würde mitgehen in der Einschätzung, dass dieses KKW vorerst eine Waffe in der Propagandaschlacht dieses Krieges ist und ein willkommenes Erpressungspotenzial darstellt. Aber natürlich besteht ein Risiko, dass es zu einem gezielt herbeigeführten Stör- oder Unfall kommen kann. Andernfalls wäre ja auch gar kein Erpressungspotenzial vorhanden.
Und was den Wind angeht: Will man den in seine Strategie einbauen, muss man schon auf eine über längere Zeit stabile Wetterlage mit der gewünschten Windrichtung hoffen. Denn Wind ist ein unsicherer Kantonist und kann sich schon mal drehen. Die Freisetzungen aus den bisherigen Nuklearkatastrophen erfolgten über längere Zeit. Und man kann schwerlich einen Nuklearunfall herbeiführen, bei dem man sich dann auch noch zielgenau wünschen kann, wann die Freisetzung beginnt und wie lange sie dauern darf. Bestenfalls kann man sich auf die kurzen Halbwertszeiten einiger freigesetzter Spaltprodukte verlassen. Daran ändern kein Mensch und keine Wetterlage etwas.
zum Beitrag16.08.2022 , 16:54 Uhr
Zitat: "Die Atomenergie übernimmt nur noch circa 6 Prozent der gesamten Stromerzeugung und kann mitnichten unser derzeitiges Problem lösen." 1. Wer hat denn behauptet, die KKW könnten das Problem lösen? Richtig ist, sie können zur Problemlösung beitragen. Schließlich zählt doch jede kWh, wie Robert Habeck zu Recht sagte. 2. Wie redlich ist es, zuerst dafür zu sorgen, dass KKW abgeschaltet werden, um dann - wenn nur noch wenige übrig sind - herumzuposaunen, die würden es ja nun auch nicht mehr bringen? Ja wenn wir mehr davon hätten, wäre auch ihr Beitrag entsprechend!
zum Beitrag14.08.2022 , 14:48 Uhr
Wenn Hr. Pasyuk davon spricht, dass Radioaktivität freigesetzt wurde (insbesondere infolge der Brände), dann ist das zumindest missverständlich. Von Freisetzung spricht man für gewöhnlich, wenn Radioaktivität aus der kerntechnischen Anlage austritt. Bei Bränden in der Umgebung werden die ehemals bereits freigesetzten radioaktiven Stoffe, die sich ja bereits in der Umwet befinden, lediglich wieder mobilisiert. Es kann zu einer Umverteilung und Weiterverbreitung kommen. Von einer erneuten Freisetzung aus der Anlage wurde m.E. von offizieller Seite nicht berichtet. Der Hinweis, dass eine erneute Freisetzung durch direkte kriegerische Einwirkungen passieren kann, ist zwar richtig. Die Situation in Tschernobyl ist heute aber eine ganz andere als zum Zeitpunkt des Unfalls 1986. Folglich wären auch die Folgen kaum vergleichbar. Fiele heute die Kühlung der vorhandenen Brennelemente aus, hätte man sehr viel Zeit für Notfallmaßnahmen. Käme es zu Beschädigungen der Brennelementbehälter in den Trockenlagern, wäre mit einer radiologisch problematischen Sitution mit lokalem, allenfalls regionalem Ausmaß zu rechnen. Unabhängig davon hat Hr. Pasyuk völlig recht damit, dass kriegerische Handlungen gegen kerntechnische Einrichtungen völkerrechtswidrig sind. Es bleibt zu hoffen, dass sich Deutschland mit seinem Knowhow zusammen mit der EU weiter an der Sicherung und Beseitigung radiologischer Altlasten in der Ukraine beteiligt. Noch haben wir dieses Knowhow, auch wenn es immer schwieriger wird, es zu erhalten.
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