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23.01.2023 , 02:29 Uhr
Soso, der "Bauer" Willi, ein "traditioneller" Bauer. Dazu bitte diesen Artikel lesen: taz.de/Bauer-als-C...Lobbyist/!5631848/ (Bauer als Chemie-Lobbyist: „Chemie-Willi“ statt „Bauer Willi“).
Daß die Bilderbuch-Idylle illusorisch ist, weiß wohl jeder. Aber Monokulturen mit Glyphosat und Massentierhaltung in Ställen ist nicht die einzige Alternative. Klima-, Umwelt- und Naturschutz als teuren Luxus hinzustellen ist befremdlich. Extreme industrielle Landwirtschaft führt zur Zerstörung der eigenen Grundlagen.
Kremer-Schillings fordert für die "öffentlichen Leistungen" der Landwirte wie Klimaschutz öffentliches Geld (gibt es schon, z.B. für Blühflächen). Und was ist mit den Schäden, die die Landwirtschaft verursacht - Bußgelder?
zum Beitrag23.01.2023 , 01:48 Uhr
„Viel zu viele Menschen in Deutschland können sich gesundes und umweltverträgliches Essen nicht leisten.“ wird gebetsmühlenartig behauptet. Die Aussage trifft nur zu, wenn damit gemeint ist, im Biomarkt oder im schicken Stadtviertel am Biobauernstand einkaufen. Wenn „gesund und umweltverträglich“ einfach mehr frisches saisonales Gemüse und Hülsenfrüchte statt Convenience Food, Fleisch und importiertes Nichtsaisonales wie Erdbeeren im Januar bedeutet, dann können auch Menschen mit geringem Einkommen sich das leisten. Supermärkte haben öfters regional angebautes Gemüse und Obst und mittlerweile auch einige Bio-Alternativen für konventionell erzeugte Lebensmittel im Sortiment. Die Discounter-Bioware ist allerdings ausländischen Ursprungs, verursacht also höhere Transport-(Umwelt)-Kosten.
Selbst wenn Waren vom Bio-Bauer in der Region für alle erschwinglich wären, dann könnten mangels Angebot gar nicht alle versorgt werden. Es muß attraktiver sein, von konventionellem Anbau auf bio umzustellen, und der konventionelle Anbau muß umweltverträglicher werden: weniger Chemie, weniger Dünger, weniger Monokultur usw. Und weniger Verschwendung durch Einheitsgrößen-Ebenmaß-Wahnsinn. Zukunftsmusik… Aber Saubohne statt Schweinekotelett und Apfel statt Mango wäre ein Anfang.
zum Beitrag22.01.2023 , 11:56 Uhr
Danke für diese Information. Das erklärt einiges! Das sollte mal in breiteren Kreisen bekannt gemacht werden. Kein Wunder, daß manche sie gern als Nachfolgerin von Lambrecht als Verteidigungsministerin sahen. Politik und Lobbyismus - eigentlich reichen doch die Erfahrungen aus der vergangenen Legislaturperiode mit dem Verkehrs- und dem Gesundheitsministerium.
zum Beitrag08.12.2022 , 01:53 Uhr
Völlig richtig! Menschen haben nun mal keinen Verdauungstrakt wie die wiederkäuenden Rinder, der Gras und Heu verwertet. Und: auf vielen für Viehzucht genutzten Flächen lassen sich keine für den Menschen verzehrbare Pflanzen anbauen. Die Rechnung ist ohnehin falsch: die Biomasse einer Getreidepflanze besteht zum geringsten Teil aus Körnern, der größte Teil kann als Stroh verfüttert werden.
Außerdem trägt Beweidung bestimmter Flächen zur Landschaftspflege bei und verhindert die Freisetzung von Treibhausgasen. Mit anderen Worten: nachhaltig leben bedeutet nicht zwingend eine Produktionsweise ohne Nutztiere und eine fleischlose Ernährung. Übermäßiger Fleischkonsum, Massentierhaltung und Rodung von Urwäldern für Futtermittel-Monokulturen ist selbstredend schädlich.
Wenn jemand sich vegetarisch ernährt, weil er/sie das Töten von Tieren ablehnt, verstehe ich das. Ebenso die Entscheidung für vegane Ernährung aus Klimaschutzgründen. Aber die von G. F. Gebauer hier vorgetragene Argumentation ist nicht schlüssig und extrem einseitig, die Notwendigkeit des Veganismus nur behauptet.
Ich wünsche Guten Appetit bei Getreidebrei mit Biertreber und Ölpresskuchenkrumen, Herr Gebauer!
zum Beitrag24.11.2022 , 11:47 Uhr
Chaos - angezapft von der Möchtegern-Regierenden BM. Das Foto spricht Bände: "Anradeln" nicht im Sinn von "ozapft is", sondern im Sinn von gegen die Mehrheit ankämpfen. Ich bin beileibe kein Apologet der Blechlawine, sondern für umweltverträglichen Verkehr - also Rad & ÖPNV.
Aber dieser Aktionismus ist genauso fragwürdig wie "Licht aus" an den Berliner Monumenten mithilfe von Elektrikerteams, die für 100.000 Euro die Leuchten vom Netz getrennt haben (Stromkostenersparnis 80.000 Euro) statt sie für null Euro durch Umprogrammierung auszuschalten.
Mit diesem Unfug hat Jarasch sich für vernünftige Politik disqualifiziert. Im Posieren steht sie der jetzigen Regierenden in nichts nach. Schade für die Grünen, schade für Berlin.
zum Beitrag08.11.2022 , 02:43 Uhr
Die Empfehlung für OpenFoodFacts kann ich nur unterstützen, wirklich toll! Außer dem Nutriscore ist oft auch der Ecoscore angegeben. Spaßeshalber habe ich dort Pesto rosso nachgeschaut: über 100 Produkte mit recht unterschiedlichen Bewertungen. Das zeigt, wie sehr verarbeitete Lebensmittel, die unter demselben Namen gehandelt werden, von einander abweichen können. Bei den vielen Zutaten und Rezepturen allerdings kein Wunder, aber schon erstaunlich, was da alles als Pesto ausgegeben wird. Bei Rahmspinat ist die Sache einfacher, aber da überraschen die variierenden Werte beim Ecoscore. Schon eine hilfreiche App/Website.
zum Beitrag22.09.2022 , 16:11 Uhr
Zustimmung! Der ZEIT-Artikel ist kenntnisreich geschrieben. Das Foto der vier Männer zeigt, wie bei der Ganzkörper-Tätowierung einige Bereiche ausgespart sind, um im Alltag untätowiert auszusehen. Drei tragen ihr Hemd mal offen, einer offenbar nur ganz zugeknöpft.
zum Beitrag12.08.2022 , 14:57 Uhr
Mangelhafte Stringenz von Gesetzeskodizes und Verwaltungsvorschriften: Den Verdacht habe ich auch.
Zu den fachlichen und sachlichen Fehlern kommt fehlende Harmonisierung zwischen den Ebenen. Und vermutlich gibt es zahllose Paragraphenleichen, so wie es Karteileichen gibt. Mit dem Unterschied, daß letztere weniger für Schwierigkeiten sorgen als erstere.
zum Beitrag12.08.2022 , 14:48 Uhr
Die meisten Politiker finden nach ihrem Auscheiden aus dem Polit-Amt einträgliche Posten - Schröder ist ein Paradebeispiel. Selbst bei Einhaltung einer Karenzzeit werden sie kaum am Hungertuch nagen. Privilegien wie die Bereitstellung von Räumlichkeiten und Personal durch den Staat sind überflüssig. Wenn solche Ehemaligen-Büros stattdessen von aktiven Politikern genutzt werden, können teure, unökologische Neubauten und Anmietungen entfallen.
Schröders kürzliche Russlandreise war laut eigener Aussage ein „Urlaub in der schönen Stadt Moskau“, und beim Parteiausschlußverfahren wurden Schröders Äußerungen über Putin und die Ukraine als privat eingeschätzt. Wo bleibt also die Rechtfertigung der Ex-Kanzler-Privilegien, wenn er gar nicht „für Deutschland“ agiert?
Wer woanders einen fulltime job oder mehrere Teilzeitjobs hat, verfügt über ausreichend Ressourcen, um hie und da nebenbei im Sinne des ehemaligen Amtes zu wirken. Die jetzigen Privilegien sind unverhältnismäßig und sollten prinzipiell abgeschafft werden. Sie sind ein Relikt aus vergangenen paternalistischen Strukturen.
zum Beitrag11.08.2022 , 19:26 Uhr
Daß Sie das wissen, ließ Ihre Formulierung nicht erkennen.
Nun sprechen Sie bei 91 ÖRR-Sendern von einem "totalen Überangebot". Wo würden Sie denn den Rotstift ansetzen (außer bei den Gehältern ganz oben)? Ich bin zwar kein Kenner der Kostenstrukturen im ÖRR, doch wahrscheinlich ist es nicht damit getan, ein paar Sender zusammenzulegen. Vermutlich lassen sich, wie in vielen Institutionen, mit dem Abbau von unnützer Bürokratie Kosten senken. Die berühmten Formulare und Mehrfach-Unterschriften für den Kauf von Bleistiften... Kein Witz.
zum Beitrag11.08.2022 , 16:03 Uhr
Manche Befürworter von Leuchtreklame halten die Helligkeit, Buntheit und die Verheißungen der schönen Warenwelt für einen Gradmesser von Urbanität und Attraktivität. Was für eine verzerrte Wahrnehmung - nicht nur des öffentlichen Raums, auch von Zivilisation überhaupt.
Zu Beginn der flächendeckenden Elektrifizierung vor hundert Jahren waren Lichtarchitektur und -design noch ein Zeichen von Modernität und lockten Massen auf die Straßen und in die Konsum- und Vergnügungstempel. Trotz Klima- und Energiekrise hat sich am Umgang mit Licht im öffentlichen Raum seit den Goldenen Zwanzigern wenig verändert. Die Alternative zu Verschwendung ist ja nicht Rückkehr ins finstere Mittelalter, sondern vernünftiger Einsatz von Licht, der Ästhetik - wie Anstrahlung von Monumenten - einschließt.
Die von Fadi El-Ghazi vorgetragenen Argumente finde ich einleuchtend. Daß bekannte Stadtplätze weniger über ihre Architektur und Geschichte, sondern vermehrt über ihr Licht-Kleid erinnert und damit „ikonisch“ werden, ist erschreckend. Der von ihm zitierte Mercedes-Platz ist eine sterile Steinwüste. Davon Berlin hat mehr als genug. Statt das Grau mit bunten Stromfressern aufzuhübschen: entsiegeln und begrünen!
zum Beitrag11.08.2022 , 15:16 Uhr
Nächtliches Lichtsparen bei großen Objekten ist vor allem unter dem Aspekt der Lichtverschmutzung relevant, zum Energiesparen trägt es wesentlich weniger bei als der Sektor Heizung/Kühlung. Das spricht natürlich nicht gegen Verminderung und spätnächtliche Totalabschaltung.
Auf die Produktionsprozesse in der Industrie haben Konsumenten direkt keinen Einfluß, und viele Anlagen lassen sich nicht schnell umstellen, schon gar nicht bis zum Winter. Beim Einkauf haben Konsumenten mehr Möglichkeiten. Die Verpackung von Produkten birgt ein großes Optimierungspotenzial. Vielleicht löst die Verteuerung von Glas eine Wiederbelebung von Mehrwegsystemen aus.
Senfgläser als T rinkgläser: der Nachhaltigkeitseffekt geht gegen null, das ist Augenwischerei. Aber Wein, Marmelade und andere Lebensmittel in Mehrweg- statt Einwegglas, das hat Wirkung. Beim industriellen Billigwein aus Übersee funktioniert ein Pfandsystem nicht, beim lokalen Winzer schon. Das wären gleich - mindestens - zwei Argumente für „buy local“. Hoffentlich werden diese nachhaltigen Strukturen nun gestärkt.
Flankierende Maßnahmen wären die Anhebung der Pfandgebühren, das Ende der Pfandfreiheit für Plastikflaschen-Getränke und die Einführung von Pfand auf Tetrapaks. Und natürlich: Leitungswasser statt abgefülltes Tafelwasser trinken - Verpackung, Abfüllanlagen, Transport und Lagerraum gespart!
zum Beitrag11.08.2022 , 13:16 Uhr
Upps! Warum setzen Sie ein Bekenntnis zum eigenen Alter mit Selbstentmündigung gleich? D.R. äußert nur sein Befremden gegenüber emotionalisierter statt argumentativer Politik-Kommunikation via Social Media. Ältere sind de facto mit anderen Medienkanälen und Kommunikationsstilen aufgewachsen als Jüngere.
Vielleicht sollten Sie mal über die Rhetorik im letzten Absatz nachdenken. Ich finde das sehr gelungen. Aber vielleicht bin ich ja auch alt? Das verrate ich aber nicht ;-)
zum Beitrag11.08.2022 , 11:28 Uhr
Da haben Sie falsch gerechnet. Im ÖRR gibt es 13 Sendeanstalten, zu denen 21 Fernseh- und 70 Radiosender.gehören. Nur die Sendeanstalten haben Intendanten, die solche Topgehälter verdienen. Vor fünf Jahren lag Tom Buhrow vom WDR mit knapp 400.000 Jahresgehalt an der Spitze (Liste beim Focus).
zum Beitrag10.08.2022 , 17:42 Uhr
Wichtiges Thema und interessante Studie, aber arg lang und schwer zu lesen. Außerdem betrachtet sie ausschließlich in Großbritannien und Irland verkaufte Produkte. Die Ergebnisse lassen sich nur bedingt auf Nahrungsmittel hierzulande übertragen, denn es gibt „nationale“ Unterschiede auf dem Lebensmittelmarkt - nicht nur wegen der Unterschiede bei kulinarischer Tradition, Klima und Landwirtschaft, sondern auch wegen gesetzlicher Bestimmungen. Hinzu kommt, daß Fertigprodukte globaler Konzerne unter demselben Namen den Geschmäckern der Märkte angepaßt werden. Chips XY sind also hier salziger, da süßer und dort etwas umami.
Als Konsument ist mir diese Flut an Informationen zu viel, ich halte mich beim Einkauf an drei einfache Prinzipien: saisonal, regional, geringer Verarbeitungsgrad - fertig! Und wenn ich doch mal Pesto kaufen wollte, dann würde ich hier nachschauen:
de.openfoodfacts.org
Die Datenbank verzeichnet für den deutschen Markt aktuell über 500 (!) Pesto-Produkte mit Nutri-Score, Nova-Wert und Eco-Score sowie allen vom Hersteller veröffentlichten Daten. Nicht zu allen Produkten vollständig, denn die Datensammlung erfolgt nach dem Wiki-Verfahren. Aber nützlich! Unentschieden vor dem Regal mit 20 Pesto-Sorten? Ein Blick ins Smartphone, schon fällt die Entscheidung leichter.
Mir fällt die Entscheidung noch leichter: ich gehe vorbei und brauche auch kein Smartphone zum Einkaufen, sondern meine Augen, Nase und Hände. DIY daheim, ohne den Verpackungsplunder.
zum Beitrag10.08.2022 , 16:04 Uhr
In der anonymen schriftlichen Kommunikation ist Ironie oft nicht zu erkennen. Daher habe ich Ihre nicht bemerkt - denn, wie Sie sagen, werden in Kommentaren zuweilen absonderliche Ansichten vorgetragen.
Wie wäre es mit: / Ironie off. Dann ist die Intention klar.
nixfürungut ;-)
zum Beitrag10.08.2022 , 15:53 Uhr
Ach, werter Forist... Zweck meines Kommentars war lediglich, anhand von Zahlenspielen das Lindnersche Argument "unfair!" zu durchlöchern.
Lindners Begründung ist: "Die Menschen auf dem Land, die keinen Bahnhof in der Nähe haben und auf das Auto angewiesen sind, würden den günstigen Nahverkehr subventionieren.“ Und meine Begründung ist: die ohne Führerschein und Auto subventionieren den Tankrabatt. Mit anderen Worten: Für fast alles läßt sich eine Begründung konstruieren, eben auch für das Gegenteil.
Daß die ÖPNV-Versorgung außerhalb der Ballungsräume unzureichend ist, weiß ich (eben deswegen meine Formulierung, die Sie so belustigt hat). Und daß deswegen viele auf dem Land derzeit gar nicht vom Auto auf Bahn&Bus umsteigen können, selbst wenn sie wollten, weiß ich auch.
Zur Ausgestaltung eines Anschlußmodells des 9-Euro-Tickets habe ich mich nicht geäußert. Warum also unterstellen Sie mir, ich wollte Besserverdienenden „das Leben versüßen“? Selbstverständlich bin ich wie Sie dafür, die Infrastruktur von ÖPNV und Rad zu verbessern, und zwar vor allem auf dem Land und im Speckgürtel, z.B. mit flexiblen Modellen wie Rufbussen. Ja, auch im Speckgürtel - dann verschwinden vielleicht die Zweit- und Drittautos.
Übrigens fallen bei Ihrer Forderung nach günstigen Tickets nur für Geringverdiener die im ländlichen Raum auch heraus. Soll ich jetzt auch „ROFL“? Dilemma! Das zeigt, wie schwer Fairness ist - und wie verfehlt Lindners Argumentation.
zum Beitrag09.08.2022 , 23:47 Uhr
Separatorenfleisch für Menschen, weil es zu wenige Haustiere gibt - das ist ja eine kuriose Begründung! Glauben Sie das wirklich?
Fleischreste an Knochen und „unedle“ Teile vom Tier machen Wurst, Formfleisch und Dosensuppen billig. Auch der Export von beispielsweise Hühnerfüßen nach China verbilligt die Hühnerbrüste hier. Die Zahl der Haustiere in Deutschland steigt seit Jahren kontinuierlich, der Fleischkonsum hingegen nimmt ab, die Produktion ebenfalls. Soviel zu Angebot und Nachfrage.
M.E. liegt die Verwendung von Separatorenfleisch vor allem an der Zunahme von hochverarbeiteten Lebensmitteln, also an der Bequemlichkeit und den mangelnden Kochkenntnissen der Konsumenten. Wenn schon die Liste der deklarierten Zutaten sich wie ein Chemiebaukasten liest… Das sind die profitabelsten Rezepte, in der Lebensmittelindustrie wie in der Tiernahrungsbranche.
zum Beitrag09.08.2022 , 23:08 Uhr
„Lindner hat vollkommen recht. Es änderte sich nichts am Verkehrsverhalten durch das 9 € Ticket.“
Daß eine Drei-Monats-Maßnahme einen signifikanten Anteil von Auto-Nutzern zu dauerhaften ÖPNV-Nutzern macht, hat wohl niemand ernsthaft geglaubt. Überhaupt zu dem Zeitpunkt: in der Sommer-Urlaubszeit und nach dem gefühlten Pandemie-Ende. Erst recht, wenn der Ansturm das jahrelange Kaputtsparen offensichtlich macht.
Der ÖPNV muß dringend flottgemacht werden - da haben Sie recht, Aber daß Lindner „vollkommen recht hat“ - da liegen Sie falsch. Der Porsche-Buddy Lindner vertritt nicht die Interessen der DB-/BVG-Fahrgäste. Deswegen wird er im Zweifelsfall eher Gelder für die Sanierung von Autobahnbrücken bewilligen als für marode Schienen, auch wenn deswegen im Voralpenland ein Zug vom Gleis gekippt ist.
zum Beitrag09.08.2022 , 22:26 Uhr
Das 9-Euro-Ticket ist unfair?! Oder doch vielleicht der Tankrabatt?
Mit dem ÖPNV können theoretisch alle fahren, auch ältere Kinder und Jugendliche alleine (Schulferien!). Fast 13 Millionen Erwachsene in Deutschland haben keinen Pkw-Führerschein, und etwa dieselbe Anzahl von Haushalten besitzt auch kein Auto. So betrachtet ist das 9-Euro-Ticket schon mal fairer als der Tankrabatt. Ersteres kostet den Staat über die Laufzeit von drei Monaten 2,5 Milliarden Euro, zweiteres über 3 Milliarden.
Also, was ist unfair - die Vergünstigung für die Nutzer der öffentlichen Verkehrsmittel oder die für die Individual-Motoristen? Als Finanzminister sollte Lindner das ausrechnen können.
zum Beitrag09.08.2022 , 08:07 Uhr
Haustiere und CO2-Abdruck:
In jedem zweiten deutschen Haushalt gibt es Tiere, 16 Mio. Katzen und 10 Mio. Hunde. Das ist eine große Zahl. Die Frage, ob ein Haustier „zwingend notwendig“ ist, läßt sich nicht einfach beantworten. Sicherlich nicht notwendig wie der Hütehund für einen Schäfer oder der Jagdhund für einen Jäger, aber vielleicht doch notwendig für einsame Senioren. Daß manche Haustiere nicht wohlüberlegt angeschafft wurden, zeigen die Zahlen der bei Tierheimen nach Ende der Corona-Homeoffice-Periode abgegebenen oder ausgesetzten Hunde und Katzen.
Über den CO2-Abdruck, besonders von ausschließlich in Wohnungen gehaltenen und mit Industriefutter ernährten Tieren, machen sich die wenigsten Halter Gedanken.
Der Markt für Produkte rund um Mieze, Waldi & Co. expandiert. Möbel, Spielzeug, Kleidung … In Japan besuchte ich mal ein Tier-Kaufhaus, das ausschließlich Luxuswaren verkaufte. Großstädtische Kombini - das Pendant zum Berliner Späti - verkaufen Dinge wie Pralinen, Eiscreme und Geburtstagstorten für Katzen. Es gibt sogar Hochzeitsplaner für Katzen-Hochzeiten, die eine Zeremonie im maßgeschneiderten Katzen-Kimono arrangieren. Dekadent.
zum Beitrag09.08.2022 , 07:31 Uhr
Amüsant zu lesen, doch eigentlich ist die Anthropomorphisierung von Katz & Hund in der Überfluß-Gesellschaft und die kuriose Pseudo-Kulinarik erschreckend.
Eine Selbstversorger-Katze frißt Mäuse ganz und gar (bis auf die Galle). Sie ernährt sich nach den „nose to tail“-Prinzip, nicht nach dem Rinderfilet-Hähnchenbrust-Standard. Der Kitty-Gourmet-Quatsch suggeriert den elitären Lebensstandard, der die „unedlen“ Fleischteile verachtet. Völlig realitätsfern, für Tier wie für Mensch.
zum Beitrag07.08.2022 , 13:08 Uhr
Ohne die Verdienste von Alavi um die Vermittlung der persischen Kultur im deutschsprachigen Raum schmälern zu wollen: viele Intellektuelle und Künstler, die im 20. Jahrhundert als Exilanten nach Berlin kamen und hier wirkten, warten auf Wiederentdeckung und Würdigung. Warum sie vergessen bleiben oder beispielsweise mit einer Gedenktafel geehrt werden, hat viele Gründe. In diesem Fall: In Deutschland gibt es zwar nicht wenige Iraner erster, zweiter und sogar höherer Generation, doch die derzeitigen kulturellen Beziehungen beider Länder sind nicht sehr lebendig.
Außerdem wird die Iranistik hierzulande nur an wenigen Universitäten gelehrt - ein echtes Orchideenfach. Seit 1993 verfügt die Humboldt-Universität über keinen eigenständigen Lehrstuhl mehr, heute ist das Fach Teil der Zentralasienstudien. Das Wörterbuch und das Sprachlehrbuch, die Alavi mt deutschen Ko-Autoren dort in den 1960ern erarbeitete, sind bis heute gültige Meilensteine.
Doch ob der Wirkungsgrad dieses Intellektuellen über seine akademische Umgebung in der DDR hinaus so groß war, wie hier im Artikel behauptet, ist zweifelhaft. In einer 2018 erschienenen Dissertation wird Alavi - im Gegensatz zu den frühen literarischen Erfolgen - in seiner Exilphase ab 1953 als „Schriftsteller ohne Leser“ bezeichnet. Immerhin würdigte die Berliner Staatsbibliothek seinen 100. Geburtstag mit einer Ausstellung.
Ein Umstand in der Biographie Bozorg Alavis bleibt im Artikel unerwähnt: Sein Vater lebte vorübergehend in Deutschland und holte 1921 zwei seiner Söhne ins Land, um das Gymnasium und die Universität zu besuchen. Häufige Besuche in Berlin beeindruckten den jungen Bozorg sicherlich tief. 1928 kehrte er aus wirtschaftlicher Not nach dem Tod des Vaters in die Heimat zurück. Sein Bezug zu Deutschland ist also nicht nur der eines Exilschriftstellers und kommunistischen Polit-Emigranten.
zum Beitrag07.08.2022 , 10:19 Uhr
„I want you to panic“ (Thunberg): Panik ist kein guter Ratgeber, führt meistens zu Flucht oder Schockstarre, nicht zu Lösungen.
Definition von "zivilisiert" im Duden: "1. moderne [westliche] Zivilisation habend" - auch wenn "westlich" in Klammern steht, das anno 2022 zu lesen ist befremdlich. Diesem Okzizentrismus sollten wir längst überwunden haben, das ist "alte Welt" im schlechten Sinn. Auch wenn die darauf beruhenden "Segnungen" (sic!) und das damit verbundene Weltbild wie der Glaube an "grenzenloses Wachstum" de facto den Globus dominieren, legitimiert die Tatsache keinen von der Definition suggerierten Universalanspruch. Der Verweis auf indigene Gesellschaften ist nicht hilfreich: eine so dichtgewobene soziale Textur wie dort läßt sich bei uns nicht wiederherstellen, und Magie beispielsweise bietet für moderne Gesellschaften keinen Ausweg.
Mitgefühl mit der Natur: Oh doch! Ich verbinde mit dem Text des Schlafliedes "Der Mond ist aufgegangen" Kindheitserinnerungen an Sternenhimmel, tiefschwarzen Wald, Nebelschwaden, Käuzchen, Blumenwiesen, Bäche... Und weil es das kaum noch gibt, befällt mich Solastalgie. Siehe dazu: www.nationalgeogra...nicht-geben-sollte
zum Beitrag07.08.2022 , 07:08 Uhr
Der Kommentar ist teilweise eine gute Analyse: das Grünen-Dilemma zwischen Pragmatismus und Dogmatismus und die „Entropie“ zwischen den Positionen der Regierungs- und Oppositions-Parteien werden anschaulich herausgearbeitet. Das Thema, der Atomstrom und die Argumentation bei der Laufzeitverlängerung der AKWs, gerät dabei in den Hintergrund. Der strahlende Müll und die Sicherheit der Kraftwerke waren zu Beginn des Streits wichtige prinzipielle Argumente. Das Kriterium „CO2“ war damals zwar auch in der Diskussion, besaß aber noch nicht die heutige Brisanz.
Außerdem sieht der heutige Strommix mit etwa 50% erneuerbarer Energie heute ganz anders aus als in der Anfangszeit der AKWs. Deswegen muß das Verhältnis von grund- und spitzenlastfähigen Kraftwerken nun mögliche Dunkelflauten berücksichtigen, und damit haben die Bedingungen für die Abwägung zwischen Prinzipien und Pragmatismus sich geändert. „Ausdiskutiert und durchgekämpft“ (@ Wunderwelt) ist das nicht. Und mit Populismus oder Panikmache hat das nichts zu tun, sondern mit Physik. Die Gegebenheiten spielen den AKW-Befürwortern gerade in die Hände.
@ Brot&Rosen: Danke für den Link! Dort werden einge Aspekte der Energie-Debatte beleuchtet, über die sonst nichts zu lesen ist, beispielsweide der mangelnde Zugang zu Informatonen aus erster Hand. Außerdem fehle es an Kompetenz: „In den Medienhäusern gebe es aber ein Informationsdefizit, was „physikalische, mathematische und energiebilanzielle Aspekte“ betreffe.“ Nicht nur dort, auch bei den Politikern bis hin zu Ministern…
zum Beitrag06.08.2022 , 23:29 Uhr
Weihnachtsbeleuchtung ja oder nein: Die leuchtende Weihnachts-Einkaufsstraßen-Dekoration wird ist nur wenige Wochen in Betrieb, deswegen ist das Energiespar-Potenzial relativ gering. Sie weniger üppig zu gestalten sowie später ein- und nach Geschäftsschluß auszuschalten, wäre ein Kompromiss zwischen „vorher“ und „voller Krisenmodus“. Außerdem sollten nur die wirklich sparsamen LEDs zugelassen werden (siehe Kommentar von Meerwind7).
Blinkende Fensterumrahmungen, leuchtende Kletter-Nikoläuse am Balkon und Vorgarten-Lichtinstallationen - ist das wirklich nötig fürs Weihnachts-Feeling? Genauso fragwürdig sind die sommerlichen Allnight-Lightshows auf Balkonen. Mit den kleinen Solarpanelen lassen sich aber prima Lampen für den gemütlichen Sundowner laden und anstelle einer Kerze aus erdölbasiertem Paraffin nutzen. Oder Powerbanks fürs Smartphone. Der Jahresbedarf eines Mobilphons liegt zwar nur bei 3 kWh, doch bei den zig Millionen im Land kommt schon etwas zusammen.
zum Beitrag06.08.2022 , 18:20 Uhr
Volle Zustimmung: Augenmaß statt depri-duster!
Beim Energiesparen Effizienz statt Aktionismus und Aufklärung statt Appell an „Achtsamkeit“ (Giffey). Konkret: umfassende Bildungsangebote, wie wirklich Energie gespart werden kann - für die Bürgerschaft und bitte auch für Politiker:innen.
Mit Vernunft hätte es eine Aktion wie Jaraschs „Licht aus“ für 200 Berliner Bauten durch Abklemmen der Leuchten nicht gegeben. Die Energieeinsparung ist minimal - eine Abschaltung ab Mitternacht, wenn die Anstrahlung nur noch von wenigen gesehen wird, hätte die Hälfte der Einsparung gebracht ohne das Stadtbild zu beeinträchtigen. Überdies ist das Abklemmen teuer und überflüssig, denn Schalter fürs Ein- und Ausschalten sind vorhanden.
Berliner Symbolpolitik - und die Kommunen deutschlandweit überbieten sich im Ausknips-Wettbewerb. Darüber berichten die Medien. Und natürlich über die neuen Temperatur-Standards: Schwitzen im Sommer und Frieren im Winter. Das ruft negative Gefühle hervor, und das ist kontraproduktiv. Optimierungschancen gibt es überall, und die erkennt man mit Aufklärung, nicht mit Emotionalität.
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