FFF-Demo in Frankfurt am Main: Gegen den politischen Stillstand
In Frankfurt zogen bei großer Hitze rund 3000 Menschen von der Frankfurter Hauptwache zum Römer.
Aufgerufen zu der Demonstration unter dem Motto „Exit Gas – Enter Future“ hatte Fridays for Future Frankfurt. Die Teilnehmendenzahl sei laut FFF „deutlich mehr“ gewesen als erwartet
„Wir sehen politischen Stillstand im Kampf gegen die Klimakrise“, erklärte FFF. Teilweise gebe es sogar eine ganz offensichtliche Leugnung der Fakten zur Klimakrise. „Die Politik, wie wir sie Tag für Tag erleben, ist ein Angriff auf uns, auf unsere Rechte und unsere Existenz. Dagegen werden wir uns verteidigen und Widerstand leisten“, so der Sprecher.
Im Fokus der Frankfurter Demo stand neben dem Ausbau der Gasinfrastruktur auch die hessische Klimapolitik – etwa der geplante Ausbau der Autobahn A5 in Frankfurt. Die A5 zwischen dem Frankfurter Kreuz und Friedberg soll nach dem Bundesverkehrswegeplan auf 29 Kilometern verbreitert werden – erstmals in Deutschland auf zehn Spuren. „Wir kritisieren diese völlig aus der Zeit gefallene Verkehrspolitik“, so FFF.
Zudem machte die Demonstration auf den Langener Bannwald (rund 10 km von Frankfurt entfernt) aufmerksam. Dieser ist seit Juli 2024 von Klimaaktivist*innen besetzt, um die Erweiterung der Kiesgruben der Firma Sehring zu verhindern. Laut einer Sprecherin der Waldbesetzung „Banny Bleibt“ stehe der Bannwald für Gemeinschaft, Nächstenliebe und eine Gesellschaft jenseits von Ausbeutung. Doch diese Utopie sei in akuter Gefahr: Noch in dieser Rodungssaison solle die Besetzung geräumt und der Wald abgeholzt werden. „Umso mehr brauchen wir gerade jede und jeden, um den Wald zu verteidigen und wir freuen uns immer, wenn Menschen vorbeikommen“, so die Sprecherin. Auch in weiteren hessischen Städten gab es Demos von Fridays for Future – allerdings mit geringerer Beteiligung als in den Jahren zuvor. Laut dem hessischen Rundfunk versammelten sich in Marburg rund 350 Teilnehmende, in Darmstadt etwa 300 Menschen. Kleinere Aktionen gab es außerdem in Bensheim mit rund 100 und in Gelnhausen mit 25 Teilnehmenden.
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