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Bombige Zeiten für Rheinmetall

Düsseldorfer Rüstungskonzern eilt von einem Rekord zum nächsten

Rheinmetall hat dank des Rüstungsbooms im ersten Quartal erneut Rekordzahlen verzeichnet. Auch für das erste Halbjahr ist der Düsseldorfer Tötungsinstrumentehersteller optimistisch und stellte eine Erhöhung seiner Prognose in Aussicht. Rheinmetall erlebe „ein Wachstum, wie wir es im Konzern noch nie hatten, und kommen unserem Ziel, ein globaler Defence-Champion zu werden, näher“, bilanzierte am Donnerstag Konzernchef Armin Papperger. Der Gewinn nach Steuern verdoppelte sich von Januar bis März auf 108 Millionen Euro von 54 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.

Nur im zivilen Bereich des Konzerns, der etwa Teile für die kriselnde Autoindustrie produziert, lief es nach wie vor nicht rund. Rheinmetall plant angesichts des Rüstungsbooms, Teile seiner zivilen Produktion für die Autoindustrie auf die boomende Fertigung für das Militär umzustellen. Zwei Werke in Neuss und Berlin sind dafür bereits ausgewählt. Es könnten aber auch noch weitere folgen.

Rheinmetall hatte bereits Ende April auf Basis vorläufiger Zahlen ein Umsatzplus von 46 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro verkündet. Allein im militärischen Geschäft schnellten die Erlöse um rund 73 Prozent in die Höhe. Das operative Ergebnis stieg im Konzern um 49 Prozent auf 199 Millionen Euro. Der Auftragseingang kletterte vor allem durch Bestellungen der Bundeswehr um über 180 Prozent auf 11 Milliarden Euro.

Seine Jahresziele bestätigte Rheinmetall „mindestens“: Der Umsatz soll um 25 bis 30 Prozent steigen, im militärischen Geschäft sogar um 35 bis 40 Prozent. Aktuell geplante Rüstungsausgaben sind in der Prognose noch nicht enthalten. Wenn sich diese konkretisieren, will Rheinmetall die Prognose aktualisieren, bekräftigte der Konzern. (rtr, taz)

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