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Leidenschaft jetzt!

Die Linke im Aufwind: Souveräner Auftritt oder nur Social-Media-Show? Ein Wort zu den Wahlen

Unsere Stimmung vor Sonntag in a nut­shell: Quadrell auf RTL und TV-Duell in der ARD geschafft. Migrationsdebatte stark erhitzt. Leichtes Anbiedern der Christdemokraten an die AfD, fantasiere ich. Und die Aufregung steigt. Die meilenlangen Erklärzettel zur Erst- und Zweitstimme werden so studiert, als ob wir nicht schon alle wüssten, was draufsteht.

Und dann ist da doch noch ein überraschendes Funkeln, das dem Larifari der Mitte die Stirn bietet. Heidi Reichinnek wird zum Star. Plötzlich steht die Linken-Vorsitzende im Rampenlicht und markiert mit „Auf die Barrikaden“ eine coole, eine wütende Haltung. Schwung und Spirit, das unterscheidet sie wohl vom sonstigen Floskelgeklopfe und Um-den-heißen-Brei-Gerede.

Empörung kann sie. Tiktok und Instagram kann sie auch. Bundesweiter Mietendeckel, Vermögenssteuern und das Wahlprogramm in 40 Sekunden rappen, slay Heidi!

Der Elan und die Social-Media-Versiertheit: voll beliebt. Denn jüngst schafft es die Linke auf acht Prozent in den Vorhersagen. Oder doch qualitätsloser Tiktok-Quatsch ohne Mehrwert, den Gregor Gysi da zusammenbraut? Liegt wohl in der eigenen Beurteilung. Fest steht: Heidi und Co sorgen für Aufmerksamkeit.

Entgegen unserem diesjährigen Motto „Jenseits der Empörung“ – falls das Kreuzchen noch nicht gesetzt wurde: Ran an die Urne! Für mehr Stimmen gegen rechts und gegen den stutenbissigen bitch-fight einiger Politveteranen. Wilma Johannssen

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